"Nur Vollpfosten sind für Atomkraft"
Geschrieben von Redaktion amGeesthacht, Fußgängerzone Bergedorfer Straße, 14. März 2011: Erste Mahnwache nach dem GAU in Fukushima
„Osterspaziergang“: Auf nach Krümmel
Am 11. März 2011 hat sich auf unserer Erde eine Naturkatastrophe biblischen Ausmaßes ereignet: Ein Beben der Magnitude 9 erschütterte Japan, der dadurch ausgelöste Tsunami brachte auf 470 Quadratkilometern Verwüstung und Tod. Die Naturkatastrophe zieht eine menschgemachte Katastrophe nach sich: Die Atomanlage Daiichi in der Präfektur Fukushima, 6 Siedewasserreaktoren, wie das KKW Krümmel einer ist, wurde stark beschädigt. Seither brennen vier oder sechs Meiler unkontrollierbar. Millionenfach erhöhte radioaktive Strahlung in Erde, Luft und Wasser, unbewohnbare Gebiete, radioaktives Trinkwasser und Lebensmittel, tödlich verstrahlte Menschen sind die ersten Folgen des Super-GAU.
Weltweit haben die Menschen Angst um ihren Lebensraum. Von den weltweit 443 KKWs steht jedes fünfte in einem Erdbebengebiet. Die realen Risiken der Technologie sind nur zum Teil bekannt, und in der Praxis ist die Kernkraft, das zeigt sich in Japan mit grausiger Klarheit, nicht 100-prozentig beherrschbar. Zahlreiche Länder der Erde, auch Deutschland, revidieren jetzt ihre Atompolitik.
Das AKW Krümmel (links das Turbinengehäuse, in der Mitte mit Schornstein das Reaktorgebäude) ist seit mehreren Jahren fast ununterbrochen vom Netz. «Krümmel bleibt aus!» ist eine der Forderung der norddeutschen Atomkraft-Gegner.
Immer mehr „Atomkraft Nein Danke“-Zeichen und gelbe Xe tauchen auf. Immer mehr Mahnwachen finden in hunderten deutschen Städten statt. Und am Ostermontag 2011 werden in ganz Deutschland wieder Menschen quer durch alle Bevölkerungsschichten spazierengehen und für den Atomausstieg demonstrieren. Ursprünglich im Licht des 25. Jahrestages der Reaktorkatastrophe in Tchernobyl geplant, bekommen die Kundgebungen am Ostermontag durch das Desaster in Japan gewaltigen Zulauf. Wer als Hamburger dabei sein will und in der östlichen Landeshälfte wohnt, sollte sich an den Aktionen rund um das KKW Krümmel beteiligen. Ab 5 vor 12 Uhr findet direkt am Kernkraftwerk eine Kundgebung statt und zur gleichen Zeit auf dem Geesthachter Menzer-Werft-Platz ein Mahnzug in dunkler Kleidung bzw. mit schwarzen Armbinden. Mehr Info vor Ort oder vorab auf http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/.
UPDATE:
Und so kamen bei strahlendem Osterwetter lt. Veranstaltern etwa achzigtausend Menschen nach Geesthacht und Krümmel, um für den sofortigen oder schnellstmöglichen Atomausstieg zu demonstrieren. Auf der Bühne sprachen unter anderem der Physiker Sebastian Pflugbeil, der Liquidator Yurij Waksel und die Japanerin Michi Kitazaw a-Engel, und was sie zu sagen hatten, ging jedem klar denkenden Menschen unter die Haut.
Es gab Anti-Atom-Waffeln zu essen und Wände zu bemalen, wo alsbald Sonnen strahlten, AKWs durchgestrichen, Windräder aufgemalt und sinnreiche Sprüche aufgeschrieben wurden: "Nur Vollpfosten sind für Atomkraft"
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