Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Das neue Vier- und Marschländer Erntedankfest wird nicht nur das längste, sondern auch das größte Erntedankfest, das es jemals in Hamburg gab. Das Fest beginnt übermorgen, am kommenden Samstag, und dauert drei Tage, denn der Montag ist ja auch ein Feiertag. Am längsten wird auch der Erntedankumzug sein, mit über 50 Startnummern wird er sich auf eine geschätzte Länge von 1,8 Kilometern erstrecken.
Der organisierende »Förderverein Erntedankfest e.V.« hat sich ein pralles Programm ausgedacht. Ein Höhepunkt reiht sich an den nächsten. Von der volkstümlichen Auftaktveranstaltung am Samstagnachmittag über den festlichen Ernteball, bei dem auch die Jüngeren auf ihre Kosten kommen werden, den feierlichen Erntedankgottesdienst und den krönenden Umzug am Sonntag bis hin zum gemütlichen Erntedankfrühschoppen am Montag auf dem Spieker Markt spannt sich der Bogen. Kirchwerder wird brummen, fünfstellige Besucherzahlen werden erwartet. Eine schöne Demonstration des regionalen Gemeinsinns, bei der weit über 60 Vereine, Institutionen und Einrichtungen zusammen arbeiten, angeführt von den Erntemajestäten Lina von der Heide und Natalie Zboinski. Und auch der Wettergott spielt mit: 23 Grad und Sonne sind für die Festtage angesagt!
Noch vier Wochen laufen die Proben auf vollen Touren: In der mondänen Sektbar im Kulturheim am Mittleren Landweg studieren sechs Laienschauspieler aus der Theatergruppe der »Liedertafel Frohsinn von 1876 Allermöhe-Reitbrook« zurzeit ein neues Stück ein. »Een paar Pund toveel« von Klaus Kessler und Jan Christoph Matthies kommt am 29. Oktober auf die Bühne, insgesamt dreimal wird der Vierakter aufgeführt. Das Rahmenprogramm ist bei den drei Aufführungen jeweils unterschiedlich und reicht von nächtlicher Party am Samstag bis zu einer Kaffeetafel am Sonntagnachmittag.
Gymnastikstunde in der Diätklinik: Die Theatergruppe der »LT Frohsinn« bei der Probe (v.l.n.r.): Andrea Kröger (Souffleuse), Irma Stubbe, Kerstin Oest, Anja Rieck, Bettina Wulff (Requisite), Dagmar Schmidt, Sabine Riecken, Jens Beeken
Das Leben geht weiter. Grußbotschaften an die Toten beim kleinen Sommerfest in Onagawa
Ein halbes Jahr nach der katastrophalen Zerstörung der japanischen Ostküste ist noch lange keine Normalität ins Leben der Bewohner zurückgekehrt. Diejenigen, die nicht dem Beben und dem nachfolgenden Tsunami zum Opfer fielen und die nicht abgewandert sind oder abwandern mussten, setzen jetzt alles daran, das Land wieder aufzubauen. So auch in Onagawa, Präfektur Miyagi, wo die Naturkatastrophe große Teile der Stadt dem Erdboden gleich gemacht und einen Großteil des Hafens hat verschwinden lassen. Über die nukleare Bedrohung durch die havarierten Reaktoren im ca. 120 km entfernten Fukushima denkt hier niemand ernsthaft nach. Radioaktivität scheint hier kein nennenswertes Problem darzustellen, Onagawa liegt Messungen zu Folge in einer kaum strahlenbelasteten Enklave.¹
Hidefumi Suzuki, ein Sohn der Stadt Onagawa und seit langem Einwohner von Börnsen, hat unmittelbar nach der Katastrophe am 11. März zusammen mit seiner Frau Ingeborg Paetow eine Spendeninitiative für die Bewohner des verwüsteten Städtchens ins Leben gerufen (wir berichteten). Über 40.000 Euro haben die beiden schon gesammelt und an die Bürgerinitiative in Onagawa überwiesen, die sich am Wiederaufbau beteiligt. Kürzlich hat Herr Suzuki seine Heimatstadt besucht und sich mit eigenen Augen überzeugt, welche Fortschritte durch die Spenden ermöglicht wurden. Hier sein Bericht:
Trotz kurzfristiger Vorankündigung fanden Hunderte Schüler, Ehemalige, Eltern, Großeltern, Freunde, Bekannte, Verwandte und einfach Interessierte aus dem Dorf am Freitag-Nachmittag den Weg in die kleine Schule in Altengamme. Schüler und Lehrer hatten zum Spieletag aufgerufen und in den zweieinhalb Stunden wurde unter anderem mit 24 m² Fläche der größte Puzzleteppich weit und breit gelegt.
Oberer Landweg 10, Rahel-Varnhagen-Weg 12, Wentorfer Straße 155 und Curslacker Neuer Deich 80: Wie das Hamburger Abendblatt mitteilte, sind diese vier Standort dafür vorgesehen, demnächst um die 300 Zuwanderer und Obdachlose aufzunehmen. Die Unterkünfte sind entweder leerstehende oder noch zu errichtende Gebäude oder, wie in Curslack, neu aufzustellende Container.
Dorit Brandt, die neue Schulleiterin, und ihre Mitorganisatoren des Altengammer Spieletags wollen es jetzt wissen: Wie viele Puzzles kann ganz Altengamme an einem Nachmittag in der Turnhalle legen? Am Freitag, dem 23. September, laden sie alle Altengammer (und ihre Freunde) zum Spielenachmittag in der Schule am Kirchenstegel ein. Dann wird gepuzzelt, was das Zeug hält, um den größten Puzzleteppich in ganz Vierlanden zu legen.
Im ehemaligen Lagerraum der Bergedorfer Mühle (Chrysanderstraße 52a) organisiert der »Verein Bergedorfer Mühle e. V.« am 22. und 23. Oktober zum dritten Mal die »Bergedorfer Kunstmesse« statt. Acht Künstlerinnen und Künstler stellen dort ihre Arbeiten aus: