Unterirdische Umweltverträglichkeitsstudie zum konventionellen Fracking

Ministerialgebaeude Archivstrasse 2, Hannover
Im großen Ratssaal (aufgehellt) des niedersächsischen Umweltministerium wurde unter anderem über Sinn und Unsinn des Fracking nachgedacht (Foto: AxelHH; wikimedia
Maximal 35 Teilnehmer sollten es sein, schlussendlich hatten 45 den Weg durch das von Einschusslöchern gezeichnete Portal des historischen Gebäudes in der Calenberger Vorstadt gefunden, in dem das niedersächsische Umweltministerium residiert: Zu einem »Fachgespräch Fracking« hatte Umweltminister Stefan Wenzel am gestrigen Freitag in sein Haus eingeladen. Konkret sollte es dabei um eine »Muster-Umweltverträglichkeitsstudie Fracking« des Industrieverband WEG gehen, tatsächlich aber befassten sich 45 Fachleute in dem ganztägigen Treffen mit dem komplexen Thema in vielfältiger Weise und beleuchteten die Abbautechnik Fracking aus ganz vielen umweltfachlichen und auch einem rechtlichen und sogar einem sprachlichen Blickwinkel. Während sich die 8 Vertreter der 4 in Niedersachsen Erdgas fördernden Unternehmen (ExxonMobil, GdF Suez, RWE Dea und Wintershall) durch die 3 Repräsentanten ihres Verbandes WEG bestens vertreten sahen und kaum etwas sagten, brachten die Vertreter der Wasserversorger sowie die insgesamt 11 Vertreter des Umweltschutzverbands BUND und der Bürgerinitiativen aus Diepholz, Völkersen, Braunschweig und Hamburg detaillierte Fragen und Besorgnisse zur Sprache.

Bereits im ersten Block der Veranstaltung, in dem die unterschiedlichen Interessengruppen Fragen und Vorstellungen äußerten, wurde klar, dass unversöhnliche Gegensätze in Bezug auf Fracking bestehen. Der zweite Tagesordnungspunkt, der Vortrag zur WEG-Vorstudie von Professor Dr. Kurt M. Reinicke, vormals Abteilungsleiter am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik der Technischen Universität Clausthal und Träger der Carl-Engler-Medaille, gab mehr als ausreichend Nahrung für die sich anschließende Diskussion. Darin wurden viele der vollmundigen Behauptungen von Sicherheit und Handhabbarkeit des Fracking erfolgreich herausgefordert und zunichte gemacht. Naive Verwaltungsmenschen und großspurige Industrievertreter mussten mehr als einmal verblüfft einsehen, dass diejenigen, die für die Interessen des Umwelt- und des Trinkwasserschutzes eintreten, nicht nur bestens informiert sind, sondern auch über so viel Sachverstand verfügen, dass sie sog. renommierte Experten derart in Bedrängnis bringen können, dass letzteren nichts anderes übrig bleibt, als sich in Phrasen und Beliebigkeiten oder sogar in Lügen zu flüchten.

Im Lauf des Tages sollte das Fachgespräch einen anderen Verlauf nehmen, als es eigentlich geplant war. Mit diesem fundiertem Widerstand, der eine gewisse Eigendynamik entwickelte und zu einem völlig ergebnisoffenen Ende führte, hatten wohl weder seine Ideengeber aus der Industrie noch die Moderation gerechnet. So musste ihnen immer deutlicher werden, dass die Probleme groß und die Fragen nicht weniger, sondern eher noch zahlreicher als befürchtet sind. Darum hat die Gruppe zum Abschluss auch angedacht, etwa im September ein weiteres Treffen zum Informationsaustausch zu veranstalten, etwa zu konkreten Projekten, die die Erdgasindustrie in der Pipeline hat wie z.B. Bötersen Z11 oder Lünne Z14 Düste Z10. Bis dahin könnten einige Hausaufgaben bereits erledigt werden, wie etwa die, zu klären, wie denn der Besorgnisgrundsatz beim Grund- und Trinkwasserschutz - immerhin seit 2011 in Niedersachsen per ministeriellem Erlass noch einmal gestärkt - tatsächlich eingehalten wird. Oder auch, wie es denn aus rechtlicher Sicht tatsächlich um die UVP-Pflicht von Frac-Projekten bestellt ist. Dies war immerhin die Ausgangsfrage, mit der Gastgeber Wenzel die Veranstaltung gestern eröffnete.

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Biker Union-Stammtisch Hamburg-Vierlande feiert 20-Jähriges mit Freunden

Motorrad, zwei Frauen
Start zur Tour durch die Vier- und Marschlande: Die Autorin fährt als Sozia mit.
Freiheit und Gemeinschaftsgefühl – mit PS-starken Zweirädern durch die Vier- und Marschlande
20 Jahre BU Stammtisch Hamburg-Vierlande

Von Andrea Madadi

Das Glück dieser Erde liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde, sondern auf dem Sitz eines PS-starken Motorrades. Vier Millionen Motorradfahrer gibt es in Deutschland - 4200 von ihnen sind in der Biker Union (BU) organisiert, die sich für mehr Sicherheit auf den Landstraßen mit Aktionen, Flyern und Aufklärungsarbeit einsetzen.

Mehr als 70 Biker aus ganz Norddeutschland feierten am vergangenen Wochenende das 20-jährige Jubiläum des BU-Stammtisches Hamburg-Vierlande auf dem Gokarthof am Neuengammern Hausdeich 101. »Ein gemütliches Familienfest vieler Individualisten mit Altersdurchschnitt 50«, wie Gründungsmitglied Jens »Kensy« Scheer (53) feststellte. Mit Rockmusik aus der »Dose«, Getränkewagen von Udo Voß und Riesengrill wurde das Wiedersehen von sieben Stammtischen kräftig gefeiert. Übernachtet wurde in Zelten. Statt Jubiläumsgeschenke wünschte sich der Vierländer-Stammtisch Geldspenden für den benachbarten Erdlandschen Hof. 150 Euro kamen für das Neuengammer Wohnprojekt für Menschen mit Behinderungen zusammen.

»Bei uns gibt es noch das echte Bikerleben – mit Einsatz für die Gemeinschaft, schmutzigen Händen und den Genuss beim bewussten Fahren auf der Landstraße«, sagte Thomas »ABV« Hülsen (61) vom BU-Stammtisch Norderstedt mit Blick auf die »Chromblitzenden« Harley- Davidson-Tage in der Hamburger Innenstadt. Der Leiter des BU-Büros Norddeutschland und 38 weitere Biker genossen die gemütliche Fahrt im Konvoi einmal quer durch die Vier- und Marschlande.

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Dicke Bleche und Diamanten: Technik aus Geesthacht

glühendes 35-mm-Blech, gebogen, Walzmaschine
Diese Spezialwalzmaschine kann bis zu 35 mm starkes, auf 800 °C erhitztes Blech biegen.


Die Wilhelmsburger Maschinenfabrik – Schwere Brocken und extreme Drücke made in Geesthacht

Der Förderkreis für ein Geesthachter Industriemuseum zeigt ein weiteres Kapitel Geesthachter Industriegeschichte auf:

Zeit: Mittwoch, 3. Juli 2013, 19.00 Uhr
Ort: Infozentrum Kernkraftwerk Krümmel, Elbuferstraße 80, Ortsteil Krümmel

Schwere Brocken stellt Karl-Heinz Fielhauer bei seinem Vortrag über die Wilhelmsburger Maschinenfabrik vor. Produkte der »Wilhelmsburger Maschinenfabrik« waren vor allem Schwermaschinen. Diese bis zu 700 Tonnen schweren Maschinen können bis zu 350 mm dicke Bleche rundbiegen oder Blechbänder mit fliegenden Scheren und vielem anderen nach Wunsch beschneiden. Andere Maschinen aus der historischen Fabrik konnten Drücke von extremen Dimensionen bis zu 180.000 bar konnten erzeugen. Mit solchen Hochdruck-Hochtemperatur-Anlagen werden synthetische Diamanten hergestellt.

Gegründet 1919 in Wilhelmsburg, siedelte die Firma 1953 nach Geesthacht in den Industriepark Grüner Jäger über. 1982 wurde die Wilhelmsburger an die Klöckner-Werke in Duisburg verkauft. 1992 wurde die Produktion in Geesthacht stillgelegt.

Karl-Heinz Fielhauer, ausgebildeter Maschinenbaumeister war von 1962 bis 1994 Mitarbeiter der Fabrik.. Er wird die Geschichte der Firma darlegen, an einigen Beispielen die Produktionspalette aufzeigen und mit einem Filmbeispiel den Zusammenbau einer Dreiwalzen-Blechrundmaschine vorführen. Es werden zu diesem Vortrag einige Modelle der gebauten Maschinen vorgestellt.

Der Förderkreis Industriemuseum Geesthacht freut sich sehr, wenn viele ehemalige Mitarbeiter zu diesem Vortrag kommen und im Gespräch ihre Erfahrungen mitteilen.

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Fachvorträge und Diskussion: Volles Haus bei der BI FrackingFreies Hamburg

Jugendstilsaal Zollenspieker Fährhaus, voll besetzt
Alle Stühle besetzt beim Info-Abend der BI FFH im Zollenspieker Fährhaus.
Unter dem Motto »Hamburg nicht den Gaskonzernen!« stellte sich die BI FrackingFreies Hamburg am 17. Juni 2013 mit einem Informationsabend im Zollenspieker Fährhaus vor. Rund 200 Besucherinnen und Besucher zählte das Publikum, fast durchweg Menschen aus den Vier- und Marschlanden, darunter viele Vertreterinnen und Vertreter aus den zahlreichen lokalen Vereinen. Informiert wurden sie mit drei Vorträgen zu Technik und Risiken des Fracking, zur rechtlichen und politischen Situation insbesondere bei der erteilten »Aufsuchungserlaubnis Vierlande« und mit einem Erfahrungsbericht aus dem niedersächsischen Gasfördergebiet in den Landkreisen Rotenburg/Wümme und Verden.

Der Geologe Dietmar Goetz präsentierte ausführlich, wie Fracking funktioniert und dass dessen Risiken alles andere als unerheblich sind. Eindrucksvolle Fotos der Gas- und Ölförderung aus den USA unterstrichen das Gesagte und machten klar, warum die BI FFH so vehement gegen das drohende Vorhaben der ExxonMobil im »Aufsuchungsgebiet Vierlande« vorgeht. Die Journalistin Carin Schomann referierte das Erlaubnisverfahren und zeigte anhand der Aktenlage mehrere Hinweise auf schlampiges und auch möglicherweise rechtswidriges Vorgehen der Bergbehörden bei der Erteilung der Aufsuchungserlaubnis auf. Der Landwirt Andreas Rathjens aus Groß-Meckelsen schließlich schilderte eindrucksvoll die Folgen der Erdgasförderung in seinem Wohnumfeld, von verseuchten Ackerböden und Gefahren für das Trinkwasser aufgrund von Leckagen an Leitungssystemen und Verpressbohrungen bis hin zu Erdbeben, die durch die Gasförderung ausgelöst wurden und Schäden an Gebäuden verursachten.

Die anschließende Diskussion drehte sich vor allem darum, was getan werden könne, damit es nicht auch noch in Hamburg, im »Aufsuchungsgebiet Vierlande«, das sich von den Vierlanden über die Marschlande, Teile von Wilhelmsburg bis nach Harburg erstreckt, zu derartig gefährlichen Zuständen kommt. Mehrere Menschen aus dem Publikum wollten sich spontan der Bürgerinitative anschließen und zu einer der nächsten Plenarsitzungen kommen. Diese finden jeden zweiten Mittwoch statt, konkret am 3. und am 17. Juli, jeweils in der Gaststätte »Am Pool« in der Bergedorfer Vierlandenstraße, Beginn um 19:30 Uhr.

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600 Pferde beim Großen Sommerreitturnier

Madita Kellinghusen beim Sommerreiterfest des RuF Vierlanden 2012
Madita Kellinghusen auf ihrem Pony Diabolo vom Reit- und Fahrverein Vierlanden
1100 Starts in Spring- und Dressurprüfungen

Das »große Sommerreitturnier« organisiert der Reit- und Fahrverein Vierlanden für das kommende Wochenende, 29. und 30. Juni, auf dem vereinseigenen Turnierplatz am Neuengammer Hausdeich 109.

Beginn ist jeweil um 7.30 Uhr. Mit 550 Teilnehmern und 600 Pferden ist das Turnier fast genauso groß wie vor zwei Jahren. Es werden in 1100 Starts in Dressur- und Springprüfung bis Klasse M mit Stechen absolviert.

Bei Reiter und Zuschauern gleichermaßen beliebt ist die Prüfung »Vierländer Derby«, die am Samstag ab 17 stattfindet. Da geht es nicht nur über normale Hindernisse, sondern zudem, ähnlich dem Hamburger Derby, über Naturhindernisse.

Ein weiterer Höhepunkt ist das »Hamburger Nachwuchschampionat« der Ponyreiter und der Junioren auf Pferden. In diesen Kategorien werden die besten Hamburger Ponyreiter bis 14 Jahre und die Junioren auf Pferden bis 16 Jahre in Dressur- und Springenprüfungen ermittelt und mit einer Sonder-Schärpe geehrt.

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Perlen drehen, Kunst kucken im Zollenspieker Garten

Baum, Wiese, Glaskunstwerkchen
Geheimnisvolles Glitzern und Leuchten zwischen dunklen Stämmen und sattem Grün: Glaskunst
Das Druckereikollektiv Zollenspieker lädt am Sonntag, dem 7. Juli, von 11-18 Uhr in den Garten am blauen Druckhaus am Carlsbrack zum Offenen Atelier mit Vorführungen im Perlendrehen und Glasblasen und zur Kunstausstellung ein.

Die ausstellenden Künstler sind:

Die Malerin und Computerartistin Andrea Cziesso. »Ich biete an: »Der Festschmaus«, ein Kunstpartykochbuch, »Timpetee«, ein Fabelwesenfotomärchenbuch, Postkarten, kleinere Bilder, Eier und Marmelade. Futter für Augen, Bauch und Seele.«

Die Malerin Inge Engel: Ich zeige Stelen aus Fundstücken vom Elbstrand oder vom Meer ergänzt durch Köpfe, hochgebrannt glasiert und bemalt.«

Die Kunsthandwerkerin Karin Guevara: Das Team der Kunsthandwerkerei zeigt ihre neuesten Siebdrucke in frischen Farben und mit vielen ausgefallenen Motiven.

Der Bildhauer Klaus Peters: Die zentralen Themen seiner Bildhauerarbeiten sind figürliche Kompositionen aus verschiedenen Materialien, die auf eindrückliche Weise seine künstlerische Intension widerspiegeln: »Die Fantasie in eine Form bringen, sie lebendig werden lassen.« Er zeigt Objekte aus Eisen und Kupferpatina u.a. »schräge Vögel und fliegende Fische«.

Ausschnitte (v.l.): Andrea Cziesso, Inge Engel, Karin Guevara, Klaus Peters
Ausschnitte (v.l.): Andrea Cziesso, Inge Engel, Karin Guevara, Klaus Peters

Neuer Geschichtsblog bringt Bergedorfer Geschichte(n)

Startseite des »Bergedorf Blog«
Startseite des »Bergedorf Blog«
Zwei Dutzend Punkte aus Bergedorfs Geschichte zum Anklicken und möglicherweise ganz neue Sichten auf Bergedorf bringt der »Bergedorf Blog« auf den Bildschirm. Seit April ist diese neue Seite der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky unter der Ägide von Bernd Reinert online und bietet einen interaktiven Einblick in die Geschichte Bergedorfs im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

Die Einladung zu dieser historisch fundierten und dennoch alles andere als trockenen Erkundungsreise sind die mit 25 bzw. 24 Fähnchen versehenen Bergedorf-Karten von 1875 und 1904, die die Nutzer zu einer Reihe von Texten, Zeitungsausschnitten und Abbildungen über Orte in Bergedorfs Geschichte führen. Bernd Reinert, der die meisten Texte des »Bergedorf-Blog« verfasst und die Abbildungen ausgewählt hat, freut sich: »Die Texte selbst bringen keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse zur Bergedorfer Geschichte im Betrachtungszeitraum. Aber durch die Arbeit von Ulrich Hagenah und Markus Trapp von der Staatsbibliothek ist es gelungen, etwas wirklich Neues zu erstellen, das nicht nur zur interessierten Betrachtung einlädt, sondern durch die zahlreichen Links und Katalogangaben vielleicht auch zu weiterer Forschung anregt.«

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