Großes Programm für Sternengucker

Sternwarte Hamburg auf dem Bergedorfer Gojenberg, Aufnahme von 1912Die Hamburger Sternwarte feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen am Standort in Bergedorf. 15 Gebäude – davon 8 mit Kuppeldächern und Teleskopen – zeugen auf dem 3,3 ha großen Gelände am Gojenberg von ihrer erfolgreichen Geschichte. Neben „Museumsstücken“ sind einige Geräte heute noch in Betrieb und werden für Forschung und Lehre in der Astronomie und Astrophysik an der Universität Hamburg genutzt. Am Tag der offenen Tür lädt die Sternwarte alle Interessierten zum Schauen, zu den Vorträgen und zum Kinderprogramm ein:

100 Jahre Himmelsbeobachtung in Bergedorf
am 9. Juni 2012, von 15 – 23 Uhr,
Bibliothek der Hamburger Sternwarte in Bergedorf,
Gojenbergsweg 112, 21029 Hamburg.
Es begrüßen der geschäftsführende Direktor der Sternwarte, Prof. Dr. H. Peter Hauschildt, die Wissenschaftssenatorin, Dr. Dorothee Stapelfeldt, die Vizepräsidentin der Universität Hamburg, Prof. Rosemarie Mielke, und der Bergedorfer Bezirksamtsleiter, Arne Dornquast, sowie Prof. Dr. Daniela Pfannkuche, Leiterin des Fachbereichs Physik. In einem vielfältigen Programm präsentieren Wissenschaftler/innen, Studierende und Mitarbeiter/innen ihre aktuellen Forschungen. Ihre Daten gewinnen sie heutzutage meist mit Großteleskopen, wie dem Very-Large-Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) oder mit Satellitenteleskopen. Neben Vorträgen wie „Extrasolare Planeten – Unsere Suche nach neuen Welten“ oder „Die Hamburger Sternwarte — ein Kulturdenkmal von Weltrang“ gibt es Führungen durch die 100 Jahre alte Anlage.

Das Kinder-Programm im Besucherzentrum erklärt „Wie viele Sterne stehen am Himmel?“, „Wie starten Raketen?“ und schickt interessierte Kinder auf eine Rally über das Gelände.

AstroArt 2011Das Programm in Gänze:

100 Jahre Hamburger Sternwarte in Bergedorf
Tag der offenen Tür am 9. Juni 2012, 15-23 Uhr

Vortragsprogramm
Bibliothek
15:15 Prof. P. Hauschildt Eröffnung und Grußworte
15:45 Prof. P. Hauschildt Die Atmosphären von Sternen und Planeten
16:45 Prof. D. Horns Vom Khomas-Hochland zum Hochenergie-Kosmos
18:00 Dr. S. Czesla Extrasolare Planeten -- Unsere Suche nach neuen Welten
19:15 Prof. D. Reimers Wie groß und wie alt ist das Universum?
20:30 Dr. U. Wolter Sterne - Die Elementschmieden des Universums
21:45 Prof. J. Schmitt Wie kann man Schwarze Löcher sehen?
Besucherzentrum
15:45 Dr. B. Fuhrmeister Unser Sonnensystem (für Kinder ab 6 J.)
17:00 Dr. A. Seemann Die Hamburger Sternwarte - ein Kulturdenkmal von Weltrang
18:15 Dr. B. Fuhrmeister Wieviel Sterne stehen am Himmel? (für Kinder ab 7 J.)
19:30 Dr. E. Rödiger Wie erforschen Astronomen das Innenleben der Galaxien?
20:45 Prof. R. Banerjee Sternentstehung: Wie kommen Sterne an den Nachthimmel? (Kinderprogramm)
Die Vorträge von Birgit Fuhrmeister um 15:45 und 18:15 Uhr sind Teil des Kinderprogramms.

Raketenstarts 15:30, 16:30, 17:30, Siegerehrung Rallye 18:15

Führungen
15:00, 16:00, 17:00, 18:00 Uhr „Die Hamburger Sternwarte als Kulturdenkmal“
Präsentationen
U.a. Geburt der Sterne, Extrasolare Planeten, Licht aus anderen Welten
Essen und Trinken
Sternwarten-Café und Grill am Hauptdienstgebäude (1)
Café Raum & Zeit im Besucherzentrum (12)
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Veranstalter: Hamburger Sternwarte in Zusammenarbeit mit
Förderverein Hamburger Sternwarte e.V. und Schul-Projekt Astronomie-Werkstatt


Über die Sternwarte

Die Hamburger Sternwarte, zunächst 1803 als Privatsternwarte gegründet, wurde 1833 von der Bürgerschaft als Staatsinstitut übernommen. Als Anfang des 20. Jahrhunderts Hamburg immer größer und die Luft immer undurchsichtiger wurde, zog die Sternwarte 1912 von St. Pauli in die neu errichtete Sternwarte auf dem Gojenberg in Bergedorf. Seit 1968 gehört sie mit ihrem Forschungsbereich Astronomie und Astrophysik zum Fachbereich Physik der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaft der Universität Hamburg.

Internationale Bekanntheit erlangte die Sternwarte durch wissenschaftliche Großprojekte, wie z. B. die „Bergedorfer Spektraldurchmusterung“ (1925-1935), die 160 000 Sterne klassifizierte, und die Beteiligung an großen Sternkatalogen (AGK2/AGK3) mit den Positionen von 200 000 Sternen. Forschungen wie Walter Baades Arbeiten über veränderliche Sterne oder die Entwicklung des Schmidt-Spiegels durch den Astronom Bernhard Schmidt prägten ihren Ruf. Die letzte große Himmelsdurchmusterung auf der Suche nach Quasaren, den aktiven Kernen von Galaxien, die auf Fotoplatten festgehalten wurde, war der Hamburger-Quasar-Survey in den 1980er und 1990er Jahren.

Derzeit laufen Bestrebungen, die Hamburger Sternwarte zum UNESCO Weltkulturerbe erklären zu lassen.

Das Gelände der Sternwarte bietet auch immer wieder Kunstschaffenden Raum für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen etc.

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