Wer will denn überhaupt Olympia in Hamburg?
Geschrieben von Redaktion am
Am kommenden Freitag nach 19 Uhr wollen zwei Hamburger Wirtschaftsunternehmen olympische Ringe in den Himmel über Hamburg projizieren. Neben Handelsunternehmen in Harburg, Eimsbüttel, Hamburg-Nord und Wandsbek und dem Bezirksamt Altona stellt auch das Bezirksamt Bergedorf Werbefläche für diese »Skylights« genannte Werbeaktion zur Verfügung. Das Bezirksamt Bergedorf, so Bezirksamtsleiter Dornquast (SPD), wolle damit ein »ein deutliches Signal pro Olympia zu setzen«. Das bringt ihm jetzt die Kritik von der Bergedorfer Linksfraktion ein.
»Von Hamburg geht ein Signal für Olympia aus.«, meint Dornquast. »Die Stadt hat die große Chance, Kandidatenstadt im Bewerbungsverfahren für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zu werden. Um die Hamburgerinnen und Hamburger für die Spiele in ihrer Stadt weiter zu begeistern, initiieren das Hamburger Unternehmen ECE und die Eventfirma PRG eine in und über Hamburg hinaus weithin sichtbare Lichtaktion mit Signalwirkung«. Der Bezirksamtsleiter hofft auf regen Zuspruch, wenn er das Event am Freitagabend zusammen mit dem ECE-Geschäftsführer Herrn Markus Lentzler eröffnet.
Die Bergedorfer Linksfraktion reagierte »sehr verwundert über die einseitige Bezugnahme des Bezirksamtes zum Thema Olympia« und lehnt diese Aktion strikt ab. Michael Mirbach, Sport-Experte der Fraktion: »Auch wenn wir dem sportlichen und gesellschaftlichen Wert von Olympia grundsätzlich positiv gegenüber stehen, so lehnen wir unter den derzeitigen Bedingungen die Austragung der Olympischen Spiele unter Federführung dieses IOC in Hamburg ab. Eine Reform des IOC ist vor dem Hintergrund der Kapitalinteressen einiger weniger Akteure über Jahrzehnte unrealistisch. Was Hamburg braucht, sind Investitionen in den Breitensport und Sportförderprogramme für die Masse und kein 16-tägiges Mega-Event für die Wirtschaft, das Milliarden kostet und zulasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler geht. Unabhängig davon kann Hamburg Investitionen in Bau und Infrastruktur auch ohne die Olympischen Spiele tätigen.«
Mit dem Event »Skylights« treiben ECE und PRG die Kampagne »Feuer und Flamme für Hamburg 2024« voran, mit der die Bevölkerung für die Bewerbung Hamburgs als Austragungsort der Olympischen Spiele im Jahr 2024 gewonnen werden soll. Die Hamburger Handelskammer, der Senat und einige Bürgerschaftsfraktionen befürworten die Bewerbung, während andere Fraktionen und zahlreiche Bürger Kritik an dem Ansinnen üben. Gründe für Kritik gibt es viele. Sie reichen von den Kosten für die Allgemeinheit über die langfristige Nutzlosigkeit der Spiele für die örtliche Bevölkerung, die Klimaschädlichkeit solcher Groß-Events und die fehlende soziale Gerechtigkeit bis hin zur Korruptheit des Internationalen Olympischen Komittees (IOC). Aktive Menschen, die sich einmischen, haben den pro-Olympia-Akteuren in Hamburg schon vor längerer Zeit 13 Fragen gestellt, um hinter die Fassade des schönen Scheins und der nicht haltbaren Versprechungen zu schauen.
»Von Hamburg geht ein Signal für Olympia aus.«, meint Dornquast. »Die Stadt hat die große Chance, Kandidatenstadt im Bewerbungsverfahren für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zu werden. Um die Hamburgerinnen und Hamburger für die Spiele in ihrer Stadt weiter zu begeistern, initiieren das Hamburger Unternehmen ECE und die Eventfirma PRG eine in und über Hamburg hinaus weithin sichtbare Lichtaktion mit Signalwirkung«. Der Bezirksamtsleiter hofft auf regen Zuspruch, wenn er das Event am Freitagabend zusammen mit dem ECE-Geschäftsführer Herrn Markus Lentzler eröffnet.
Die Bergedorfer Linksfraktion reagierte »sehr verwundert über die einseitige Bezugnahme des Bezirksamtes zum Thema Olympia« und lehnt diese Aktion strikt ab. Michael Mirbach, Sport-Experte der Fraktion: »Auch wenn wir dem sportlichen und gesellschaftlichen Wert von Olympia grundsätzlich positiv gegenüber stehen, so lehnen wir unter den derzeitigen Bedingungen die Austragung der Olympischen Spiele unter Federführung dieses IOC in Hamburg ab. Eine Reform des IOC ist vor dem Hintergrund der Kapitalinteressen einiger weniger Akteure über Jahrzehnte unrealistisch. Was Hamburg braucht, sind Investitionen in den Breitensport und Sportförderprogramme für die Masse und kein 16-tägiges Mega-Event für die Wirtschaft, das Milliarden kostet und zulasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler geht. Unabhängig davon kann Hamburg Investitionen in Bau und Infrastruktur auch ohne die Olympischen Spiele tätigen.«
Mit dem Event »Skylights« treiben ECE und PRG die Kampagne »Feuer und Flamme für Hamburg 2024« voran, mit der die Bevölkerung für die Bewerbung Hamburgs als Austragungsort der Olympischen Spiele im Jahr 2024 gewonnen werden soll. Die Hamburger Handelskammer, der Senat und einige Bürgerschaftsfraktionen befürworten die Bewerbung, während andere Fraktionen und zahlreiche Bürger Kritik an dem Ansinnen üben. Gründe für Kritik gibt es viele. Sie reichen von den Kosten für die Allgemeinheit über die langfristige Nutzlosigkeit der Spiele für die örtliche Bevölkerung, die Klimaschädlichkeit solcher Groß-Events und die fehlende soziale Gerechtigkeit bis hin zur Korruptheit des Internationalen Olympischen Komittees (IOC). Aktive Menschen, die sich einmischen, haben den pro-Olympia-Akteuren in Hamburg schon vor längerer Zeit 13 Fragen gestellt, um hinter die Fassade des schönen Scheins und der nicht haltbaren Versprechungen zu schauen.
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