Ausschreibung »Café Chrysander«: Ende oder Neubeginn für den kulturellen Treffpunkt?
Geschrieben von Redaktion am
Scheut nicht Mühe noch Arbeit für ihr Traumcafé: Die Bergedorferin Ursula Arova.
Während die Stadt dieses Frühjahr ein neues Toilettenhäuschen an der Chrysanderstraße baute, stellte Frau Arova dem Bezirksamt und verschiedenen politischen Parteien eine in wenigen Wochen und trotzdem solide und umsetzbare Version vor: Container, mit schönen Fenstern und von außen mit Holz verkleidet, die sich unaufdringlich in den Park einpassen. Dieses Konzept aber wurde zunächst einmal abgelehnt. Begründung: In der Form könne das ja jeder, da müsse es eine Ausschreibung geben.
So ist jetzt wieder alles im Ungewissen, trotz der Erfolgsgeschichte, die das Café bisher gewesen ist. Aber es ist nicht vorbei, wie sich in der Sitzung des Stadtplanungsausschuss am vergangenen Mittwoch zeigte: Die Bergedorfer Stadtplaner würden es gern sehen, wenn es weitergeht mit der Kulturgastronomie am Rande des Schlossparks. Die Bezirksverwaltung ist auch schon dabei, eine Ausschreibung vorzubereiten. Es soll ein bauliches Konzept gefordert werden, das den Möglichkeiten der maßgeblichen Grünflächenverordnung entspricht. Der neue Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Umwelt, Uwe Czaplenski, hat ein Höchstgebotsverfahren schon ausgeschlossen und bekannt gegeben, dass das Konzept den Zuschlag bekommen soll, das baulich, kulturell und gastronomisch am überzeugendsten ist. Die Lokalpolitik überlegt noch, ob sie einer Sommer- oder einer Ganzjahresvariante in der denkmalgeschützten, öffentlichen Grünanlage oder dem Nichtstun (»Nullvariante«) den Vorzug gibt; sie will am Ausschreibungstext mitwirken. Ursel Arova, die seit Jahren weder Kraft noch Mühe scheut, um sich mit dem »Café Chrysander« eine Existenz aufzubauen, hält an ihrer Idee fest und ist auch wieder optimistischer, seit das Verfahren in geordnete Bahnen gelenkt wurde. Ein Interview mit der »Schlossparkwirtin«.