Keine verschwendete Zeit: Wolfgang Schömel hören

Wolfgang SchömelBiergarten-Lesung am Mittwoch, 03.08.2011, im BeLaMi:

Wolfgang Schömel: Die große Verschwendung


Distanzierte Innenansichten des Politapparates einer Großstadt im Wettbewerb mit anderen Weltstädten, sezierender Blick auf das Polit-Marketing-Gelaber seiner Protagonisten und schamloses Aussprechen jener Schamlosigkeit, mit der Politiker und andere Machtmenschen nicht nur wie die Maden im Speck leben, sondern auch ein unsinniges, überteuertes Projekt forcieren und dabei ganz nebenbei verschiedene Taschen füllen – Wolfgang Schömels neuer Roman »Die große Verschwendung« ist ein Leckerbissen für jeden denkenden Menschen.


Zwar sei das vorliegende Werk frei erfunden, wie der Vorspann des Romans wissen lässt, und Namen, Personen, Institutionen, Orte und Ereignisse entstammten der Fantasie des Autors oder würden fiktiv benutzt. Auch sei jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen oder anderen erfundenen Ereignissen, Schauplätzen, Organisationen und toten oder lebenden Personen rein zufällig, doch wenn der Autor am Mittwoch in Bergedorf liest, werden sich seine Zuhörer mancher Assoziation mit tatsächlichen Vorkommnissen der jüngeren Geschichte nicht erwehren können. Das unweigerlich aufkommende Grummeln ob solch empörender Verschwendung fängt der Autor mit Sarkasmus und Sprachwitz ein, geeignet, seine Zuhörer und Leser trotz alledem köstlich zu amüsieren.

Ella und Huug in ihrer Ankündigung von Schömels Lesung:
„Da muss man doch was machen“ ist einer der Lieblingssätze von Wolfgang Schömel, dieses „da“ hat immer etwas mit Literatur zu tun, und spätestens seit er 1989 Literaturreferent der Hamburger Behörde für Kultur, Sport und Medien wurde, „macht er“, nämlich viel für den Literaturbetrieb, z.B. als Mitherausgeber des literarischen Jahrbuchs „Hamburger Ziegel“. Der promovierte Philosoph lehrte an der Universität Bremen, übersetzte wissenschaftliche Werke, schrieb zahlreiche Rezensionen und Essays für Radio Bremen, den Westdeutschen Rundfunk und den Sender Freies Berlin. Er überzeugte mit seiner Geschichtensammlung „Die Schnecke“ (2002) ebenso wie mit dem Roman „Ohne Maria“ (2004). 2003 erhielt er den Georg-K.-Glaser-Preis und 2004 den Preis „Buch des Jahres“ des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Rheinland Pfalz. Wolfgang Schömel lebt in Bremen und Hamburg.

Bremen ist auch der Handlungsort seines neuen Romans „Die große Verschwendung“, die Handlung selbst dürfte allerdings eher den Hamburgern vertraut vorkommen: ein Millionengrab namens „MO“ (Maritime Oper), das die Hansestadt zum Sydney des Nordens adeln soll, macht dem Wirtschaftssenator Georg Glabrecht das Leben schwer.


Wer sich auf Mittwoch-Abend/auf den Roman einstimmen will, liest die Leseprobe »Die große Verschwendung«, die der Klett-Cotta-Verlag anbietet (PDF):
http://www.klett-cotta.de/fm/14/9783608939033.pdf

Ort und Zeit der Lesung:
BeLaMi, Holtenklinker Straße 26, Bergedorf
Beginn 20:30 Uhr; Eintritt frei.
Wie immer gilt: Wer einen guten Platz zum Zuhören will, muss frühzeitig da sein.

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