Vun een Schabernack am Neegammer Dörstiek

»Gefahr des Versinkens« Warnschild am Spülfeld
13. Dezember: Bis an den Neuengammer Hinterdeich steht das Wasser in den neuen Spülfeldern des Neuengammer Durchstichs an.
»De Kleigrobers sünd door wesen un hebbt de Neegammer Dörstiek entschlammt. Nu steit dat Water in de Spülfelder bis ann Diek un mien Keller is ook schon kladderich.« Wolfgang Bartsch, der seit der Entschlammung des Neuengammer Durchstichs zwei Spülfelder direkt vor der Nase hat, dazwischen nur den Neuengammer Hinterdeich, ist empört.

Bei der Regionalausschusssitzung am letzten Dienstag vertellte er den Politikern und anwesenden Vertretern der Bergedorfer Verwaltung vom Abzug der Bauarbeiter von der beendeten Maßnahme. Wie sie den Schlick die ganze Zeit am tiefer gelegenen Ende der Spülfelder eingepumpt hätten und nicht am oberen Ende, dicht am Deich, sodass das Wasser jetzt am Deich ansteht und ihn aufzuweichen droht, und wie sie beim Abrücken nicht nur die Folien von den Wällen der Spülfelder weggenommen, sondern auch noch die Randdrainage wieder rausgerissen hätten. »Wat för 'n Schabernack!« Als etwas anderes könne er soviel Unsinn nicht bezeichnen, schilderte Bartsch gestenreich und trotz ihrem ernsten Inhalt hatte seine Erzählung op Platt durchaus Unterhaltungswert.

Er habe im Amt angerufen, bei Frau Karsten, die habe ihn vertrösten wollen auf April, bis dahin sei das Wasser bestimmt verdunstet. Wie witzig, solange könne er doch nicht warten, habe er ihr gesagt, überhaupt solle sie sich die Sache mal vor Ort anschauen. So detailliert wisse sie ja auch nicht Bescheid, sagte Karsten auch auf Nachfrage unserer Redaktion und zeigte sich beispielsweise selbst verwundert, dass der angefallene Schlick ausgerechnet am tiefsten Punkt der Spülfelder, nämlich zur Gose-Elbe hin, und nicht gegenüber am Deich abgesetzt worden war, wo ein gewisser Kolmationseffekt wahrscheinlich noch zu einer besseren Abdichtung des Deichs geführt hätte.

Jedenfalls habe sich Frau Karsten auf einen Ortstermin gleich am nächsten Tag mit ihm verabredet, erzählt Bartsch noch. Trotzdem sei er in den Regionalausschuss gekommen, damit die Politiker auch mitbekommen, was draußen so läuft. Das wollte er nur mal erzählt haben.

Den »Schabernack« vor Ort schauten sich Lilo Karsten und ein Mitarbeiter Tags drauf an, inklusive des Kellers im Hause Bartsch. Auch wenn sie die Lage bei Weitem nicht als so dramatisch beurteilte wie Bartsch, so veranlasste Karsten doch unverzüglich, »zur Beruhigung der Familie Bartsch«, dass das Wassser aus den Spülfelder umgehend zurück in den Durchstich geleitet wird.

Gleich am Morgen des nächsten Tages waren die Bauarbeiter wieder zur Stelle, rissen eine Schneise in den Wall des ersten Spülfeldes und verlegten Entwässerungsrohre.

Spülfelder, Kleiverwallung, Baggerarbeiten, am Neuengammer Durchstick
Bald kann das Wasser aus den Spülfeldern wieder in den Neuengammer Durchstich ablaufen.


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