Neues Lichtwarkhaus sozial gestalten

Schon länger wird in Bergedorf über das Lichtwarkhaus nachgedacht: Ein modernes Community-Center wird gebraucht, so heißt es. Bürger sind befragt worden. Herausgekommen ist bis jetzt unter anderem die Erkenntnis, dass das jetzige Gebäude besser abgerissen und neu gebaut werden soll, denn zu teuer käme die Sanierung.

Abriss und Neubau wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Hauptausschuss vom Bezirksamtsleiter vorgestellt und »von allen Fraktionen positiv bewertet«, so der Abgeordnete der Piratenpartei, Jan Penz. Finanziert werden könnte das Ganze, weiß die Bergedorfer Zeitung, aus Mitteln des steg-Projektes für Bergedorf-Süd und aus dem Verkauf des alten Lichtwark-Grundstücks. Dass das »Haus der Jugend« aus dem zukünftigen Community-Center ausquartiert werden soll, dazu gibt es auch schon Überlegungen.

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Kosten ermahnt Ernst Heilmann von den Bergedorfer Linken, nicht aus Geldmangel dann anderswo die Bürgerhäuser und Jugendzentren zu beschneiden. Gleichzeitig sieht Heilmann hier die Möglichkeit, bekannte Verfehlungen des »Vertrags für Hamburg« abzufedern und den mitgeplanten neuen Wohnraum zu 100 Prozent öffentlich zu fördern: »Allen ist mittlerweile klar, dass der Vertrag für Hamburg völlig unzureichend ist. Hier haben wir die Chance, etwas an der Fehlentwicklung im Wohnungsmarkt und an der Verschleuderung öffentlichen Grunds an Privatinvestoren gut zu machen.«

Pressemeldung Die Linke. Bergedorf, 26.11.2012:

Wann, wenn nicht jetzt?
Bergedorf muss sich beim Neubauprojekt 'Lichtwarkhaus' an den eigenen Ansprüchen messen lassen
.

Die Idee eines Neubaus des Lichtwarkhauses ist überraschend kreativ und sie ermöglicht es, an einem Projekt der sozialen Infrastruktur in Bergedorf eigene Ansprüche zu realisieren. Das betrifft neben dem Ersatz des alten Lichtwarkhauses auch die Realisierung eines internationalen Kulturzentrums. Mit diesem Neubau bekommt Bergedorf-Süd einen Quartierstreffpunkt, der moderne Ansprüche erfüllt. Es darf aber nicht dazu kommen, dass gleichzeitig Bürgerhäuser oder Jugendzentren anderswo aus Geldmangel ihr Angebot verstümmeln müssen oder gar deren Existenz auf dem Spiel steht.

Bergedorf-Süd erhält neuen Wohnraum auf öffentlichem Grund - und das soll der Grund auch bleiben. Für eine langfristige Lenkung der Stadtplanungs- und Baupolitik ist es unverzichtbar, dass der Grund in öffentlicher Hand bleibt und Investoren auf Erbpachtbasis zur Verfügung gestellt wird.

Neuer Wohnraum, noch dazu auf öffentlichem Grund, kann angesichts der sich weiter zuspitzenden Wohnungssituation nur öffentlich geförderter Wohnraum sein. DIE LINKE. Bergedorf setzt sich dafür ein, dass der an der Holzhude zu schaffende Wohnraum zu 100 Prozent öffentlich geförderter Wohnraum wird - schon alleine, um überhaupt die völlig unzureichende 30-Prozent-Quote an Sozialwohnungsbau im Bezirk zu erfüllen.

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