Von Kedelklopper bis Schnellhobler: 150 Jahre Hamburger Arbeit

Einige Gegenstände aus der Ausstellung »ABC der Arbeit«Die Kedelklopperhose ist nur eines von Hunderten Exponaten, das in der neuen Dauerausstellung im Museum der Arbeit vom 28. April 2012 an zu sehen ist. Allein an ihr lässt sich schon ein gewichtiges Stück alter Hamburger Arbeitsgeschichte erzählen. Diese Hose aus Segeltuch war eine frühe Arbeitsschutzhose, grob und weit und sie wurde nie gewaschen, obwohl sie doch gerade dann getragen wurde, wenn es richtig dreckig wurde: Die Kedelklopper waren diejenigen, die Rost und Ruß aus den Kesseln der Dampfschiffe klopften. So eine Arbeit kann sich heute niemand mehr vorstellen. Und zu ihrer Zeit war sie so schlecht angesehen, dass die Kedelklopper von von jeher unter sich blieben und ihre eigene soziale Gruppe entwickelten, inklusive ihrer eigenen Sprache, de »Kedelkloppersprook«.

Arbeit für Kedelklopper gibt es seit dem Ende der Dampfschifffahrt nicht mehr, aber die olle Segeltuchhose im Museum erzählt ihre Geschichte weiter. Und zwar ab dem 28. April 2012 in der Ausstellung »ABC der Arbeit -- Vielfalt, Leben, Innovation« im Museum der Arbeit in Barmbek. Auf 400 m² werden zahlreiche Aspekte der Geschichte der Arbeit in Hamburg seit der Industrialisierung aufgegriffen und anhand von Arbeitsprodukten, Kleidung, Werkzeugen, Maschinen, mündlichen und schriftlichen Erinnerungen und Fotografien vermittelt.

Hier erwartet die Besucher eine Fülle von Exponaten und Biografien aus der Arbeitswelt in Hamburg im Wandel der Zeiten seit 1869, also seit der Einführung der Gewerbefreiheit für den Norddeutschen Bund. Ein Schwerpunkt der Exponat-Auswahl liegt jedoch auf dem 20. Jahrhundert. Den Kern der Ausstellung bilden Objekte und Dokumente, die Hamburgerinnen und Hamburger dem Museum der Arbeit anvertraut haben, seit es vor 26 Jahren gegründet wurde. Sie erzählen eine »Geschichte der Arbeit«, die über die persönliche Erinnerung, subjektive Arbeitserfahrungen oder die frühere Nutzung die Veränderung von Arbeitsprozessen und den Wandel von Arbeit beschreibt.

Kedelklopperhose
Kedelklopperhose
(C) Museum der Arbeit, Hamburg
»Unsere Ausstellung ist ein Beitrag zu Geschichte und Wandel von Arbeit im 20. Jahrhundert. Am Beispiel Hamburgs verbindet sie persönliche Erinnerungsstücke und Arbeitsbiografien mit wegweisenden Innovationen, die für Hamburgs Entwicklung als Hafen- und Industriestandort von Bedeutung sind.« umreißt Prof. Dr. Kirsten Baumann, Direktorin Museum der Arbeit die opulente Ausstellung, die man auch mehr als einmal besuchen kann, ohne dass es langweilig wird.


ABC der Arbeit
Vielfalt, Leben, Innovation
Neue Ausstellung ab 28. April 2012
im
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
D-22305 Hamburg
Telefon: 040/428133-0
FAX: 040/428133-330

Hingewiesen sei an dieser Stelle auch schon auf die kommende Ausstellung:

Die Stadt und das Auto
Wie der Verkehr Hamburg veränderte
Neue Ausstellung im Rahmen des Hamburger Architektursommers
1. Juni bis 23. September 2012
Mehr Info: Museum der Arbeit

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