Bürgerbegehren gegen Obdachlosenunterkünfte gescheitert

abgestellter LKW-Anhänger, zwei Sessel
Ordentliche Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte gibt es noch viel zu wenige.
13.06.2012 | Das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Bau weiterer Obdachlosen- und Flüchtlingswohnungen in Harburg ist nicht zu Stande gekommen. Dies teilte der Bezirk Harburg gestern mit.

Am 25. November 2011 hatten einige feine Bürgerinnen und Bürger Harburgs begonnen, Unterschriften zu sammeln gegen den Bau weiterer Sammelunterkünfte für Menschen ohne Obdach und Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Die Frage »Sind Sie gegen weitere Massenunterkünfte für Zuwanderer und Obdachlose in Harburg, in denen mehr als 20 bis 30 Personen pro Unterkunft untergebracht sind?« mochten allerdings nicht genügend Einwohner mit »Ja« beantworten. 3916 Unterschriften hatten die Petenten eingereicht, allerdings war jede vierte Unterschrift ungültig, sodass die erforderlichen 3372 Stimmen erreicht wurden.

Offensichtlich sind Humanität und Mitgefühl auch in Harburg noch nicht abgestorben und der Wille, denen Obdach zu gewähren, die kein Dach über dem Kopf haben, ungebrochen vorhanden. Ähnlich der schwachen Unterstützung für den Widerstand gegen die Einrichtung eines Hospizes in Harburg, der im Frühjahr 2012 publik wurde, scheinen es auch in der Obdachfrage nur einige wenige Unverbesserliche zu sein, die laut, aber ohne nennenswerte Unterstützung ihre mitleidlosen, eigensüchtigen Haltungen durchsetzen wollen.

Dass die Behandlung von Flüchtlingen, insbesondere alleinstehender Flüchtlingskinder, noch wesentlich verbessert werden muss, kann gar nicht oft genug thematisiert werden. Der Großteil der Kinder und Jugendlichen, die alleine als Flüchtlinge nach Hamburg kommen, erhält immer noch nicht die Hilfe, die sie brauchen und die ihnen zusteht, wie Christiane Schneider, die flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. kritisiert. Sie weiß, dass »Hamburg die durch die Gründe und Umstände der Flucht oft traumatisierten Kinder und Jugendlichen im Stich lässt. Sie erhalten unzureichend Unterstützung bei den zahlreichen Behördenkontakten. So sind die ihnen zugewiesenen Vormünder viel zu überlastet, um ihre Belange etwa in Asylverfahren oder bei den vielfach erzwungenen Altersfestsetzungen wahrzunehmen.« Die Vermittlung dieser Kinder und Jugendlichen in die bezirklichen oder stationären Jugendeinrichtungen müsse dringend verbessert werden, sagt Schneider.

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