Der Ex und die Neue: Wechsel beim Polizeiposten Zollenspieker

Christoph Lambert und Nicole von der Heide am alten Polizeiposten auf dem Sülzbrack.
Christoph Lambert und Nicole von der Heide am alten Polizeiposten auf dem Sülzbrack.
So zivil sah bzw. sieht man sie wohl eher selten, so fröhlich schon: Christoph Lambert, Ex-Polizeiposten am Zollenspieker, und seine Nachfolgerin Nicole von der Heide, die den Polizeiposten im Süden von Kirchwerder am 15. Juni 2011 übernommen hat. Zum Umtrunk, den Lambert zu seinem Abschied am 17. Juni 2011 an der «Police Station» auf dem Sülzbrack gab, fanden sich unzählige Kollegen und Ex-Kollegen der beiden und auch viele Nachbarn ein.
Sie kamen, um den «Ex» in den Ruhestand zu verabschieden. Und es hatte sich natürlich herumgesprochen, dass die Nachfolgerin, Polizeikommissarin Nicole von der Heide, auch da sein würde, so kamen sie auch, um «die Neue» in Augenschein zu nehmen.

Christoph Lambert hatte die Polizeistation am Zollenspieker seit Sommer 1997 geleitet. Hamburg kennt er seit 1969, damals noch beim Bundesgrenzschutz; Polizeidienst in Hamburg hat er seit 1973 verrichtet. Jetzt, mit knapp 61 Jahren, geht er in den verdienten Ruhestand. Seine Berliner Wurzeln zeigt er bis heute stolz, denn sein Fußballverein heißt «Hertha BSC» und das zeigt er mit dem typischen Berliner Selbstbewusstsein allen Vierländern, indem er die Hertha-Flagge in seinem Vorgarten hisst.

Nicole von der Heide, gebürtige Hamburgerin, begann vor 20 Jahren als eine der ersten Polizistinnen in Hamburg ihre berufliche Laufbahn. Sie ist die erste weibliche Besetzung eines Polizeipostens in den Vier- und Marschlanden und freut sich über die neue Stelle, weil sie gern auf dem Land lebt. Und weil sie hier Beruf und Familie perfekt unter einen Hut bekommen kann.

Ein wenig stört sie im Moment nur ein klitzekleines Sprachproblem: Die Bezeichnung ihrer Funktion — «Polizeiposten». Dieses Wort, für das es keine weibliche Entsprechung gibt, muss irgendeinen passenden Ersatz finden, sagt sie. «Polizeipostin» klingt merkwürdig, «weiblicher Dorfsheriff» ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Hier ist wohl noch etwas Gehirnschmalz nötig, um die neue Entwicklung angemessen in ein Wort zu fassen. Immerhin ist von der Heide die erste Frau seit den Anfängen der Vier- und Marschlande, die einen Polizeiposten verantwortet. Wenn sich die Zeiten derart ändern, dann kommt die Sprache nicht immer gleich mit. Aber es wäre das erste Mal, dass der Volksmund kein neues Wort für eine neue Sache erfinden würde – mal sehen, wann es so weit ist.

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