Artikel mit Tag atomkraft

Fotoausstellung: »Was wäre wenn...«

A.Neureuter: Brokdorf; z. Ausstellung »Was wäre wenn«Die LoLa und die Bügerini AKWnee Bergedorf haben die Ausstellung »Was wäre wenn« in die LoLa nach Bergedorf geholt. Gezeigt werden Aufnahmen des Foto- und Umweltjournalisten Alexander Neureuter - Fotos vom AKW Brokdorf, vom AKW Tschernobyl oder besser, was davon übrig blieb, Fotos von Landschaften, die in der einen oder anderen Weise von diesen Atomanlagen beherrscht werden. Fotos, die die trügerische Sicherheit der strahlend weißen Kuppel von Brokdorf in einer scheinbar heilen Deichlandschaft mit Schafen zeigen, stehen Fotos gegenüber, die das Desaster von Tschernobyl vor 25 Jahren hautnah spüren lassen.

Dass atomares Unglück und Vernichtung nicht nur durch Atomkraftwerken passieren könnten, was wäre, wenn bei uns etwas passiert wie in Tschernobyl, erklärt Jörn Bruns von AKWnee Bergedorf: »Aktuelle Geschehen zeigen, dass es neben einem Super GAU auch kommen könnte durch einen Brand wie am 1. Mai im Hamburger Hafen, als ein Frachter in Flammen stand, auf dem Uranhexafluorid irrsinnigerweise zusammen mit explosiven Stoffen transportiert wurde, oder durch einen Unfall beim Transport von MOX-Elementen mit genug Plutonium für 25 Nagasaki-Atombomben durch Hamburg. Hamburg und Umgebung könnten unbewohnbar sein. Fotos aus der Todeszone um Tschernobyl, gegenüber gestellt zu Fotos aus der Umgebung von Brokdorf, zeigen uns, was uns dann erwarten würde. Sehr beeindruckend!
Immer an diese Gefahr zu denken macht uns sicher krank - sich das hin und wieder zu vergegenwärtigen macht aber Sinn und stärkt uns im Widerstand!«

Begleitend zur Ausstellung hat die BI AKWnee Bergedorf zwei Veranstaltungen vorbereitet:

Infoveranstaltung von der BI AKWnee heute, Donnerstag, am 23.5. um 19:30 in der LOLA

Hauptveranstaltung zu der Ausstellung am 2. Juni 2013
Alexander Neureuter, der Fotograf der Ausstellung, eben zurück aus Fukushima, berichtet mit Fotos von seinen Eindrücken. Er soll das sehr spannend machen, also kommt vorbei, es wird sich lohnen. Besonders Schulklassen ab 9tem Jahrgang sind herzlich eingeladen.

Mehr Info auf der LoLa-Website

2 Jahre nach dem atomaren GAU in Japan: Aufruf zur Mahnwache

Collage jap. Kind, Dekontamination Japan, Satellitenaufnahme havarierte Atommeiler Fukushima, Mahnwache Geesthacht 14.03.2011


Der BUND Geesthacht ruft zur Mahnwache zum 2. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe auf. Treffpunkt ist am 11.3.2013 von 11.00 Uhr - 18.00 Uhr am ehemaligen Brunnen vor dem Schuhhaus Purwin, Bergedorfer Straße 44.

Der BUND schließt sich damit einer bundesweiten Aktion von "ausgestrahlt" an. Unter www.ausgestrahlt.de, (Mahnwachen) haben sich bisher 107 Orte eingetragen. Hier in Geesthacht werden Bettina und Gerhard Boll die ganze Zeit vor Ort sein, um Bürgern zum aktuellen Geschehen in Sachen Atomenergie so gut wie möglich Auskunft zu geben. Da Bettina Boll zur Begleitgruppe der "Stilllegung der Forschungsreaktoren der GKSS" (jetzt HZG) gehört, können auch dazu Fragen gestellt werden. Zudem waren beide vor Kurzem auf einer "Atommüllkonferenz" der bundesweiten Standort-Initiativen und können darüber einiges berichten, bzw. möchten sich darüber austauschen.

Denn dieses Problem ist weltweit nicht gelöst und doch müssen wir damit umgehen. Der Müll ist da und fällt weiterhin an, solange nicht das letzte AKW stillgelegt und leergeräumt worden ist - auch hier in Geesthacht. Weitere BUND - Mitglieder und die ElternInitiative Geesthacht werden sich über den Tag immer wieder unterstützend einbringen.

Diese Mahnwache soll daran erinnern, dass in Fukushima die Katastrophe anhält - bis in die ferne Zukunft anhalten wird und wir nicht müde werden dürfen, am Ausstieg festzuhalten und ihn weltweit zu fordern!

KK Krümmel schon wieder undicht

AKW Krümmel von Börnsen aus gesehen
AKW Krümmel von Börnsen aus gesehen
Im AKW Krümmel hat es heute einen meldepflichtigen Zwischenfall gegeben. Ein Leck »an einer Entleerungsleitung eines Zwischenkühlers in einem von vier vorhandenen Nachkühlsystemen«. Aber nur ein ganz geringfügiges Leck. Entdeckt bei einer Anlagenbegehung. Wie gut, dass das gerade jemand die Anlage begehen wollte und das gleich gefunden wurde!

Radioaktivität sei nicht ausgetreten nicht freigesetzt worden, werden wir sofort beruhigt. Das ist schön. Wie immer hat zu keinem Zeitpunkt irgendeine Gefahr bestanden. Welchen Grund das hatte, dass die Suppe da auslaufen konnte, werden wir sicher zu gegebener Zeit erfahren.

Vattenfall windet sich: KKK-Rückbau weiterhin unbestimmt

Ratssaal Geesthacht, Podium KKKrümmel-Rückbau am 13.09.2012
Dr. Cloosters, Atomaufsicht Kiel, bedauerte Vattenfalls zögerliche Haltung mit starken Worten.
Das Kernkraftwerk Krümmel (KKK) bei Geesthacht gehört zu den acht AKWs, denen unmittelbar nach der Katastrophe in Fukushima die Genehmigung zum Leistungsbetrieb entzogen worden ist. Seither ist der hochgradig störanfällige, weltweit größte Siedewasserreaktor im »Stillstandsbetrieb«, manchmal auch »Stand by-Betrieb« genannt. Vattenfall hat sich als einzige der vier Betreibergesellschaften in Deutschland noch nicht dazu geäußert, wie und vor allem wann es Krümmel und auch sein zweites AKW Brunsbüttel rückbauen wird. Illegal ist das nicht, aber in höchstem Maße anstößig, was auch der große Zulauf ausdrückte, den am letzten Donnerstag eine Informationsveranstaltung zum Rückbau von Krümmel bekam.

Das KKK wird zurzeit zumindest äußerlich saniert, was das latente Misstrauen befeuert, Vattenfall könnte auch deswegen mit dem Rückbauantrag zögern, weil sie insgeheim auf die Rücknahme der Stilllegungsverordnung pokern. Die regelmäßig ausweichenden Antworten von Kraftwerksleiter Fricke und Vattenfall Deutschland-Manager Neuhaus auf punktgenaue Fragen zeigten deutlich: Sie können oder wollen nicht genau sagen, was im Kraftwerk los ist, und sie wollen sich vor allem immer noch nicht festlegen, was den Rückbau angeht.

Die Stadt Geesthacht hatte am vergangenen Donnerstag mit Unterstützung des Geesthachter Umweltbeirats und auf Anregung der »Elterninitiative Geesthacht« und der BUND-Ortsgruppe eine Bürgerinformation durchgeführt. Im übervollen Ratssaal fühlten sich die beiden Vattenfall-Leute sichtlich unwohl und rutschen die ganze Zeit nervös auf ihren Stühlen herum. Mit ihnen auf dem Podium saßen Dr. Oliver Karschnick, MELUR S-H, und Dr. Wolfgang Cloosters, Leiter der Atomaufsicht in Kiel seit 1995, weiterhin Dr. Michael Hoffmann vom Bundesamt für Strahlenschutz, der Physiker Wolfgang Neumann vom unabhängigen Gutachterbüro intac in Hannover und als Moderator Jürgen Vollbrandt, Vorsitzender des Geesthachter Ausschusses für Umwelt und Planung. Bürgermeister Dr. Volker Manow begrüßte das hochkarätige Podium und an die 240 Bürgerinnen und Bürger sowie Orts- und Landespolitiker, die sich im Saal auf Stühlen, Fensterbänken und stehend bis in die Lobby vor dem Saal zweieinhalb Stunden informierten und Fragen stellten.

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Was passiert mit dem stillgelegten AKW Krümmel? (Updates)

Flyer Bürgerinformation Rückbau Krümmel, Seite 1Flyer Bürgerinformation Rückbau Krümmel, Seite 2Das Atomkraftwerk Krümmel bleibt endgültig vom Netz, das ist Beschluss. Zur Tagesordnung übergehen kann man trotzdem noch nicht, denn nach wie vor ist das Werk mit Brennstäben bestückt und muss sorgfältig gekühlt und gewartet werden. Nach wie vor ist die theoretische Gefahr gegeben, dass im AKW Krümmel - übrigens baugleich mit den havarierten Reaktoren in Fukushima -- ein Unfall passiert, der ganz Norddeutschland unbewohnbar macht, wie die Berechnungen der Universität für Bodenkultur, Wien, Institut für Meteorologie (BOKU-Met) plastisch vor Augen führen.

Zudem befindet sich auf dem Kraftwerksgelände ein Zwischenlager, in dem lt. Genehmigung [PDF] »bis zu 80 Transport- und Lagerbehältern der Bauart CAS­TOR® V/52 aufbewahrt« werden können. Und es existiert dort zusätzlich ein unterirdisches Lager mit ca. 1000 Fässern mit mittelradioaktivem Müll.

Der Betreiber (Vattenfall) ist per Gesetz verpflichtet, das AKW rückzubauen -- nur wann er das tun muss, ist unbestimmt. Dies geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung [PDF] auf eine Anfrage der Grünen hervor: »Das Atomgesetz enthält keinen konkreten Zeitpunkt oder Zeitrahmen zur Durchführung einer Stilllegung oder eines Abbaus eines Kernkraftwerks.«

So könnte der notwendige Rückbau auf den Sanktnimmerleinstag verschoben werden; immerhin hat Vattenfall bis zum heutigen Tag dem Vernehmen nach keinen Antrag auf Rückbau gestellt. Darum haben die BUND Ortsgruppe Geesthacht, vertreten durch Bettina Boll, und die Elterninitiative Geesthacht die Idee zu einer Bürgerinformationsveranstaltung an die Stadt Geesthacht herangetragen. Dort rannten sie offene Türen ein. »Wir konnten durch einen Antrag im Energieausschuss ... ein einstimmiges Votum aller im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen erlangen. So ist die Stadt mit im Boot - auch als Veranstalter.«, freut sich Bettina Boll.

Teilnehmen und informieren werden Spezialisten von der Atomaufsicht in Kiel und vom Bundesamt für Strahlenschutz; ein Vertreter der Betreiberfirma Vattenfall ist angefragt. Die öffentliche Veranstaltung findet statt am 13. September 2012 von 18-20:30 Uhr im Ratssaal der Stadt Geesthacht (Markt 15).

NACHTRAG 21.08.2012: Der Leiter der Kraftwerks Krümmel, Herr Fricke, wird ebenfall an dem Termin teilnehmen.

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Auf zur »energiewende! Messe Geesthacht 2012«

energiewende! Die SprecherInnen des Forums
energiewende! Die SprecherInnen des Forums
Eine sichere, dauerhafte und bezahlbare Energieversorgung aus erneuerbaren Energien führt in eine gute Zukunft, die auch den Klimawandel begrenzen wird. Dafür brauchen wir insbesondere dezentrale Versorgungsnetze und aufgeklärte, gut informierte Verbraucher, die wissen, wo sie im eigenen Haushalt Energie und Kosten ohne Komfortverlust sparen können.

Der Super-Gau in Fukushima hat uns gezeigt:
nur mit erneuerbaren Energien können wir
sicher, klimafreundlich und zukunftsfähig leben.


Fragen auch Sie sich: Wie kann und möchte ich zukünftig Energie sparen und gut leben? Die energiewende! Messe Geesthacht 2012 möchte u.a. auf diese zentrale Frage passende Antworten geben. Hier erhalten Sie wertvolle Informationen, Gespräche und praktische Beispiele, die zeigen, wie die Energiewende in den eigenen vier Wänden oder in der Kommune realisiert werden kann.

Veranstalter der »energiewende!« Messe ist das »Forum Energie&Umwelt im Kreis Herzogtum Lauenburg«, Schirmherr ist Minister Dr. Robert Habeck und Franz Alt wird die Festrede halten. Neben einer Handwerkerausstellung und einem »Markt der Möglichkeiten« findet eine Konferenz mit Fachvorträgen auch für jedermann statt und für die Kinder gibt es viele Spiele rund um Umwelt- und Energie.

energiewende! Messe Geesthacht
24. bis 26. August 2012

»Roter Platz« (Menzer-Werft-Platz)
Elbuferstraße, Geesthacht

Programm und mehr Info: www.energiewende-messe.de

Nächtlicher Atommülltransport auf der A25

Atommüll, LKW, Toranlage Helmholtz-Zentrum Krümmel
Zügig verließ gestern kurz vor Mitternacht ein Container mit radioaktivem, spaltbarem Material (U-Nummer 3328; Gefahrnummer 70) das Gelände des Helmholtz-Zentrum in Krümmel. Foto: contratom
Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit ist heute Nacht ein Atommülltransport vom AKW Krümmel (KKK) Helmholtz-Zentrum Geesthacht gestartet. Nach Augenzeugenberichten verließ der Transport wenige Minuten vor Mitternacht das Gelände, fuhr über die Max-Planck-Straße auf die B5, dann mit Tempo 70 km/h durch Geesthacht zur A25, mit Tempo 100 km/h (erlaubte Maximalgeschwindigkeit ist 80 km/h) auf der Autobahn durch Vierlanden, vorbei an Bergedorf, verließ die A25 in Moorfleet auf die A1 Richtung Süden und wurde zuletzt an der Abfahrt Hitfeld um ca. 00:40 Uhr gesichtet. Die Polizei habe den Transport bis zur Abfahrt Curslack begleitet, anschließend sei der Transport ohne Polizeischutz weitergefahren, berichten Augenzeugen.

Informierten Kreisen zufolge sollen sich in dem Container abgebrannte Brennelemente aus dem Forschungsreaktor FRG 1 der GKSS befunden haben, die nach einer Abklingzeit von 2 Jahren nun zurück zum Hersteller in die USA geschafft werden sollen. Zielhafen des Transports ist noch nicht bekannt; in Frage kommen u. a. Nordenham und Bremerhaven.

Nachtrag: Entgegen der anfänglichen Gerüchte soll der Transport auf Hamburger Landesgebiet nicht unbegleitet gewesen sein, wie Landespolizeisprecherin Karina Sadowsky am Mittag mitteilte.

Noch ein Nachtrag: Hier die Pressemitteilung der Helmholtz-Gesellschaft vom Nachmittag.