Artikel mit Tag bergedorf

Bezirksversammlung Bergedorf beschließt Machbarkeitsprüfung im ÖPNV

Niederflurbahn
Eine Niederflurbahn im Futurland
Mit den Stimmen von GRÜNEN, CDU und LINKEN und gegen die Stimmen der SPD hat die Bezirksversammlung Bergedorf auf ihrer gestrigen Sitzung einen Antrag der CDU und der Grünen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Bergedorf-Geesthacht und zur Einrichtung einer modernen Niederflurbahn-Verbindung beschlossen. Mit dieser Bahnverbindung würden Straßen, Anwohner und die Umwelt entlastet und gerade für Menschen mit Gehbehinderung wäre durch die Niederflurtechnik eine verbesserte Mobilität und Teilhabe möglich.

Bezirksamt und Senat werden mit dem Antrag aufgefordert, zusammen mit den Nachbargemeinden in Schleswig-Holstein Machbarkeitsstudien für verschiedene Varianten zu erstellen: von einer einfachen Wiederinbetriebnahme der Strecke, die zurzeit nur der historischen Lok Karoline und gelegentlich einem Castor-Transport dient, bis zu einem Ausbau des Schienennetzes bis zum Bergedorfer S-Bahnhof.

Die Vorteile sieht der grüne Verkehrspolitiker Norbert Fleige zum einen in einem Komfortgewinn gegenüber den heutigen Busverbindungen, zum anderen in einer Entlastung Bergedorfs vom Autoverkehr: „Einem Gutachten von 1997 ist zu entnehmen, das von täglich 5700 Fahrgästen ausgegangen werden kann. Dies bedeutet für Bergedorf, dass sich ca. 5000 Autos weniger über die B5 oder die A25 durch Bergedorf quälen.

Den finanziellen Aufwand schätzen die Politiker im Vergleich zu anderen Verkehrsprojekten als sehr überschaubar an: „Die Reaktivierung der 14 km langen Bahnstrecke würde etwa 26 Millionen kosten, die geplante U5 soll zwar doppelt so lang, mit ca. 3 Milliarden aber mehr als 100 mal so teuer werden,“ meint Fleige.

Das Leben der Geflüchteten in Bergedorf

Fast 2300 Geflüchtete leben zurzeit in Unterkünften in Bergedorf - zum größten Teil in Modul-Containern auf 6,2 bis 7,5 m² pro Person, weiß Rudi Walter vom »Verein Bergedorfer für Völkerverständigung und Fluchtpunkt Bergedorf« und ergänzt: »Bis zu 20 Flüchtlinge müssen sich sanitäre Einrichtungen und Küchen teilen.«

Dass solch unvorstellbare Verhältnisse ein Problem sind, ist klar. Deshalb will der Verein am 4. Februar über die Lage der Geflüchteten informieren und lädt dazu ein, über Ideen zur Verbesserung der Situation zu diskutieren:

Welche Probleme treten auf, wenn Hunderte Flüchtlinge auf engem Raum aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenleben?
Wie sieht der Alltag der Flüchtlinge aus?
Welche sozialen Kontakte gibt es aus den Unterkünften in die Bergedorfer Stadtgesellschaft?
Was für Angebote zur Integration gibt es?
Was muss getan werden, um das Leben der Flüchtlinge menschenwürdiger zu gestalten?
Welches Ehrenamtliche Engagement gibt es vor Ort in den einzelnen Unterkünften?

Informationsveranstaltung
04.Februar 2015 um 19.30
Im Gewerkschaftszentrum
am Serrahn, Serrahnstraße 1


Widerspruch gegen Fremdenhass und Rassismus in Bergedorf und anderswo

Logo HBgR

Das »Hamburger Bündnis gegen Rechts (HBgR)« gab gestern bekannt:

Die NPD hat
am Samstag, den 13.12., von 13 bis 16 Uhr
eine Kundgebung
am Friedrich-Frank-Bogen in Bergedorf-West (bei S-Bahn Nettelnburg) angemeldet.

Unter dem unerträglichen Motto »Multi-kulti ist asozial - wehrt Euch gegen Asylbetrug« wollen diese faschistoiden oder faschistischen Menschenfeinde dann auf dem ehemaligen P&R Parkplatz protestieren. Hier wird eine neue Unterkunft für Kriegsflüchtlinge errichtet werden.

Das HBgR und der Verein »Bergedorfer für Völkerverständigung e.V.« rufen alle rechtschaffenen Menschen auf zu der ebenfalls zu bereits angemeldeten

Gegendemonstration am 13.12. ab 12.00 Uhr auf dem Werner-Neben-Platz in Bergedorf-West.



Die Initiativen und Parteien »Fluchtpunkt Bergedorf«, »Bergedorfer Verein für Völkerverständigung«, »Bündnis 90 / Die Grünen«, »Partei und Fraktion Die Linke Bergedorf«, »SPD Distrikt Bergedorf« und das »Bergedorfer Bündnis UmFAIRteilen« schließen sich dem Aufruf an:
Wir stellen uns dem Rassismus und der Menschenverachtung der NPD und ihrer Sympathisanten entgegen. Wir werden zeigen, dass die große Mehrheit der Bergedorfer Bevölkerung die Flüchtlinge herzlich willkommen heißt und wir Seite an Seite mit ihnen versuchen werden die Ankunft und das Eingewöhnen so freundlich, komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten.«


Nachtrag:
Des Weiteren hat sich auch die Bergedorfer CDU-Bezirksfraktion dem Aufruf angeschlossen.

Nachtrag 15.12.14:
taz, heute: 19 gegen 450

Info-Veranstaltung: Alternative Sparpolitik für Hamburg

Es gibt einen Investitionsstau in Deutschland und Europa und der macht vor Hamburg nicht Halt: Bei Straßen, Brücken und der Bahn, bei Schulgebäuden, im Wohnungsbau, Barrierefreiheit im ÖPNV und Inklusion ist mit den derzeitigen Mitteln wenig zu machen. Beratungsstellen, Bürgerhäuser, Stadtteilkultur usw. werden finanziell ausgetrocknet.

Die Stadt zieht sich aus der Verantwortung für viele öffentliche Aufgaben zurück. Hamburg braucht, wie alle Kommunen, höhere Einnahmen. Aber welche Möglichkeiten hat Hamburg, die Einnahmeseite zu erhöhen? Gibt es im Hamburger Haushalt noch Spielräume oder Umverteilungsmöglichkeiten? Was kann Hamburg für eine Besteuerung von Reichtum und den Finanzmärkten tun, um wieder mehr Gerechtigkeit herzustellen?

Dr. Joachim Bischoff
Dr. Joachim Bischoff
Das Bergedorfer Bündnis UmFAIRteilen lädt im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Chancen für alle - Hamburg braucht UmFAIRteilen« zu der Veranstaltung »Sparpolitik in Hamburg -- geht es auch anders?« am 28. Oktober ins Kulturforum ein. Als Referenten konnte das Bündnis den Soziologen und Publizisten Dr. Joachim Bischoff gewinnen. Bischoff lehrte an der Freien Universität Berlin, ist Lektor im VSA-Verlag, Haushaltsexperte und ehemaliger Bürgerschaftsabgeordneter für Die Linke.

»Sparpolitik in Hamburg -- geht es auch anders?«
Dienstag, den 28. Oktober um 19:30 Uhr
Bergedorfer Gewerkschaftszentrum / Kulturforum
Serrahnstraße 1 (am Bergedorfer Hafen)
Eintritt frei

Autos raus, Kunst rein: AURAKURE-Kunstausstellung in Bergedorf

Collage AURAKURE Bergedorf 2014Am 01. + 02. November 2014 findet die sechste AURAKURE Kunstausstellung im Commundo Tagungshotel Hamburg statt.
Der Name AURAKURE steht für „AUTOS RAUS – KUNST REIN“ und damit ist schon das Wesentliche über den Ausstellungsort dieses wohl größten Events für Bildende Kunst im Raum Bergedorf gesagt: die Ausstellung findet in der Carspace-Garage des Hotels statt.

Über 60 ausgesuchte Künstler präsentieren hier vor Ort auf ca. 4000 qm Objekte, Malerei, Fotokunst und Bildhauerarbeiten. Alle Arbeiten stehen zum Verkauf.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind:
Samstag, 01. November von 15–19 Uhr
Sonntag, 02. November von 11–18 Uhr
Die Vernissage ist am Samstag, 01. November 2014, um 15 Uhr

An beiden Ausstellungstagen wird zur Abrundung ein abwechselungsreiches musikalisches Rahmenprogramm geboten.

Beachten Sie bitte auch die Sonderausstellung zum Thema: „Kann das weg oder ist das Kunst?“.

Ein Imbiß- und Getränkebereich steht während der gesamten Ausstellungszeit zur Verfügung.

Woche des Gedenkens 2014

Angelika Schmidt (Pastorin im Kirchspiel Bergedorf), Petra Niemeyer (Programmchefin LoLa), Andrea Schlicht (Antifaschistisches Bündnis Bergedorf) und Michael Schütze (SPD Bergedorf) betrachten das frischgedruckte Programmheft der Gedenkwoche.
Die Bergedorfer Woche des Gedenkens ist längst fester Bestandteil des öffentlichen Nachdenkens über die Nazi-Herrschaft in Hamburg und darüber hinaus geworden. Ins Leben gerufen anlässlich der 850-Jahr-Feier Bergedorfs, findet sie vom 7. bis 16. November bereits zum dritten Mal statt – getragen von einem breiten Bündnis politischer und kultureller Akteure.

Das Programm zum Download [PDF]

Mit Zeitzeugengesprächen, Lesungen, Ausstellungen, Filmvorführungen und Konzerten an mehreren Orten in Bergedorf und Neuengamme sowie dem sportlich-musikalischen Event „Spring wie Gretel“ in der Gretel-Bergmann-Schule werden die Erinnerungen an das wachgehalten, was „Nie wieder!“ geschehen darf. Insbesondere die Jugend steht dabei im Fokus. „Es ist uns wichtig, diese Erinnerungen zu überliefern. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“, so die Überzeugung der Organisatoren und ihrer Unterstützer. Einig sind sie sich auch, dass gerade die authentischen Zeitzeugengespräche eines der besten Formate sind, jungen Leuten den Frevel des Faschismus klarzumachen. Das Projekt „Stille Helden“, das letztes Jahr begonnen wurde und diejenigen Zeitzeugen würdigt, die weitgehend unbeachtet Hilfe für Verfolgte des Nazi-Regimes geleistet haben, bindet Jugendliche ein. Pastorin Schmidt liegt dieses Projekt sehr am Herzen und so wird es auch viel Raum in ihrem Gottesdienst zur Reichspogromnacht einnehmen.

„Nie wieder!“ - das ist es, was das rund 10-köpfige Organisatoren-Team der Gedenkwoche motiviert. Die nächste, 4. Woche des Gedenkens, ist auch schon in Planung. Sie soll um den 70. Jahrestag der Befreiung, im April/Mai 2015 stattfinden.

Bergedorfer Bezirksversammlung entschlossen gegen Fracking

Mit einstimmigem Votum aller Fraktionen und geschlossener Enthaltung der SPD-Fraktion hat sich die Bezirksversammlung Bergedorf bei ihrer letzten Sitzung gegen Fracking zur Aufsuchung und Förderung von Erdöl und Erdgas ausgesprochen. Die BV unterstützt damit die Korbacher Resolution gegen Fracking (resolution-korbach.org), eine von Bürgerinitiativen initiierte Erklärung, die von inzwischen fast 300 Organisationen, Landkreisen und Kommunen unterstützt wird. Neben dem Frackingverbot wird ein Importverbot von gefracktem Öl und Gas sowie eine konsequente Umsetzung der Energiewende gefordert.

Der grüne Bezirksabgeordnete Norbert Fleige begründete den Antrag seiner Fraktion: »Die Erdgas- und Erdölförderung mittels Fracking ist ökologisch höchst problematisch und gefährdet die Trinkwasserversorgung. Nach den Erkundungsarbeiten in den Vier- und Marschlanden ist die Gefahr näher gerückt, dass diese unverantwortbare Technologie hier vor Ort zum Einsatz kommt. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit unserem Antrag erfolgreich waren. Mit dem Beschluss, die Korbacher Resolution zu unterstützen, bezieht die Bezirksversammlung klar Position und mischt sich in die öffentliche Debatte ein.«