Hamburg bleibt Storchenhauptstadt

NABU: Noch nie haben so viele Störche erfolgreich in der Hansestadt gebrütet / Rekord vom Vorjahr noch übertroffen

73 erfolgreich aufgezogene Jungtiere gibt es dieses Jahr in Hamburg. Das ist das beste Ergebnis seit 52 Jahren und übertrifft damit auch das Rekordergebnis von 2013 noch einmal deutlich. Zum Vergleich: Im Vorjahr gab es in Hamburg 23 Storchenpaare mit insgesamt 50 Jungstörchen.

„Diese Ergebnis ist sensationell“, bringt es Jürgen Pelch, Storchenbetreuer beim NABU Hamburg, auf den Punkt. „Die positive Bestandentwicklung ist für Hamburg natürlich ein Grund zur Freude. Allerdings resultiert sie wohl auch aus den verschlechterten Lebensbedingungen für Störche im Umland“, stellt Pelch fest. „In Mecklenburg-Vorpommern gehen durch den fortschreitenden Lebensraumverlust die Bestände des Weißstorches drastisch zurück. Als Folge suchen sich viele Tiere andere Brutgebiete und kommen auch nach Hamburg.“ Jürgen Pelch engagiert sich seit 38 Jahren ehrenamtlich für den Storchenschutz und hat in dieser Brutsaison wieder Nester renoviert und erneuert.

Rüdiger Wolff, Schirmherr für den NABU-Storchenschutz freut sich ebenfalls über die herausragende Brutbilanz: „Hamburg kann sich zurecht als Storchenmetropole bezeichnen, denn in keiner anderen deutschen Großstadt gibt es so viele Störche. Darauf sollten wir sehr stolz sein und alles dafür tun, damit ihr Lebensraum bei uns erhalten bleibt.“ Ein gravierendes Problem für die Tiere ist der voranschreitende Flächenfraß in Hamburg, der ihre Nahrungssuche und damit auch eine erfolgreiche Aufzucht erschwert. Um ihren Nachwuchs satt zu kriegen, benötigt jedes Storchenpaar feuchtes Grünland im Umfang von 26 Fußballfeldern in der Nähe seines Horstes. Die Umwandlung von Feuchtwiesen, z.B. in Maisäcker zur Energiegewinnung setzt den Tieren daher sehr zu. Besonders wichtig für den Storchenbestand sind deshalb Pflegemaßnahmen zum Erhalt von Feuchtwiesen. Allein in den Kirchwerder Wiesen betreut der NABU Hamburg 40 Hektar Grünland.


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