Giersch: Regionale Gemüsedelikatesse

Junge Gierschblätter auf einem TuchHier in der Elbmarsch, auf dem fetten, feuchten Boden, im lichten Schatten der noch laublosen Bäume und Büsche an Grabenkanten und anderswo, ist er einer der ersten, der zu sprießen beginnt: Der Giersch. Den meisten Gärtnern ist er ein rotes Tuch, der Inbegriff von »Unkraut« schlechthin. Der Giersch hat einen schlechten Ruf, weil er zumeist auf seine Eigenschaft als Störenfried der gärtnerischen Ordnung reduziert wird.

Völlig zu Unrecht ist seine Haupteigenschaft in Vergessenheit geraten: Als äußerst köstliches Wildgemüse dem Menschen als Nahrung zu dienen. Der Giersch, überbordend reich an Vitaminen und Mineralien, ist von feinem Geschmack und lässt sich in unzähligen Variationen zubereiten. Damit ist das »Zipperleinskraut«, wie der Giersch auch heißt, genau das Richtige für die zeitgemäße, kreative Küche, die nichts dagegen hat, ganz nach Paracelsus, die Nahrung durchaus auch als Medizin anzusehen. Im Frühjahr verzehrt, hilft er die Wintermüdigkeit auf zweierlei Art aus den Knochen zu vertreiben: Durch seine entschlackenden, anti-entzündlichen, ausgleichenden Wirkungen und dadurch, dass man sich bei der Ernte ordentlich bewegen muss. Fleißiges Ernten hilft zudem, die Gierschinvasion im eigenen Garten in Schach zu halten und ist tausendmal besser, als dem Kräutlein mit Gift zu Leibe zu rücken.

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