Parteiübergreifende Einigkeit: Hamburg bleibt gentechnikfrei

Dora Heyenn (Die Linke) und Bernd Capeletti (CDU) pflanzen samenfesten Bantam-Zuckermais. (CC-BY C.Schomann)
Dora Heyenn (Die Linke) und Bernd Capeletti (CDU) pflanzen samenfesten Bantam-Zuckermais.

Ochsenwerder: Mehr Mitmacher denn je zog die traditionelle Maispflanzaktion der Demeter-Gärtnerei Sannmann am diesjährigen letzten Apriltag an. Auch zahlreiche Hamburger Politiker und Vertreter von NGOs zeigten hier ihr Engagement für eine gentechnikfreie Zukunft in Hamburg, in Deutschland und weltweit. Sie beteiligten sich an der gemeinsamen Pflanzaktion und setzten einige der insgesamt über 5000 Pflänzchen der samenfesten Zuckermaissorte «Bantam». Gern folgten sie auch der Einladung von Veranstalter Thomas Sannmann und begründeten ihre Überzeugungen vor dem anwesenden Publikum.

Auf der Pressekonferenz im Rahmen der Bantam-Mais-Pflanzaktion am 30. April 2011 protestierten Vertreter der CDU, DAL, SPD und Die Linke sowie Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) einstimmig gegen gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO) auf dem Acker, im Futtertrog und auf dem Teller. Veranstalter Thomas Sannmann forderte: „Wir müssen jetzt handeln und Saatgut und Böden gentechnikfrei erhalten. Wir tragen die Verantwortung für unsere Kinder und die künftigen Generationen.“

Klare Worte hatte auch Georg Janssen (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft): „Schon mein Großvater wusste: Wer die Saat hat, hat das Sagen.“ Es könne nicht angehen, dass die weltweit 10 größten Saatgutkonzerne rund 70 % des Saatgutmarktes beherrschen und dabei mit Hilfe der Gentechnik ihren Profit maximieren, auf Kosten der Allgemeinheit. „Die Natur lässt sich nicht in den Griff bekommen.“, sagte Janssen und stellt die „Grüne Gentechnik“ auf eine Stufe mit der Atomkraft: „Das sehen wir an der Gentechnik genauso wie aktuell in Fukushima.“

Ganz pragmatisch Bernd Capeletti (CDU): „Ich kenne niemanden, der Gentechnik auf dem Teller will.“ Darum brauche man die Gentechnik nicht, auch käme sie auch für die Vier- und Marschlande nicht in Frage, weil „das Risiko einer Verunreinigung von Nachbarfeldern grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden kann.“ Andrea Rugbarth (SPD) ergänzte: „Nur so können wir unseren Standort, die Vier- und Marschlande, dauerhaft stärken, denn “Gentechnikfrei“ ist ein Qualitätsmerkmal für die Verbraucher.“ Dora Heyenn (Die Linke) prangerte an, dass andernorts rücksichtlose „Großraumversuche mit GVO durchgeführt werden“, denn GVO könne sich unkontrollierbar ausbreiten und nicht zurückgeholt werden. Deshalb, so Heidrun Schmidt (GAL), muss auch Hamburg die «Charta von Florenz» unterzeichnen, mit der sich gentechnikfreie Regionen zu GVO-freier Landwirtschaft verpflichten.
Stellvertretend für die weiteren Sprecher von «Initiative Gentechnikfreies Hamburg«, «World Future Council» und «Save Our Seeds» soll hier Birte Niebuhr (Greenpeace Hamburg) stehen. Sie hatte praktischen Rat für Verbraucher: „Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, wählen Sie Bio-Produkte und achten auf das „Gentechnikfrei“-Label.“

Birte Niebuhr empfiehlt Verbrauchern Bio-Produkte (CC-BY C.Schomann)
Birte Niebuhr; Greenpeace Hamburg, empfiehlt Verbrauchern Bio-Produkte.


Mehr Information bei der Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg

Trackbacks

Trackback-URL für diesen Eintrag

Dieser Link ist nicht aktiv. Er enthält die Trackback-URI zu diesem Eintrag. Sie können diese URI benutzen, um Ping- und Trackbacks von Ihrem eigenen Blog zu diesem Eintrag zu schicken. Um den Link zu kopieren, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen "Verknüpfung kopieren" im Internet Explorer oder "Linkadresse kopieren" in Mozilla/Firefox.

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.