Woche des Gedenkens 2014

Angelika Schmidt (Pastorin im Kirchspiel Bergedorf), Petra Niemeyer (Programmchefin LoLa), Andrea Schlicht (Antifaschistisches Bündnis Bergedorf) und Michael Schütze (SPD Bergedorf) betrachten das frischgedruckte Programmheft der Gedenkwoche.
Die Bergedorfer Woche des Gedenkens ist längst fester Bestandteil des öffentlichen Nachdenkens über die Nazi-Herrschaft in Hamburg und darüber hinaus geworden. Ins Leben gerufen anlässlich der 850-Jahr-Feier Bergedorfs, findet sie vom 7. bis 16. November bereits zum dritten Mal statt – getragen von einem breiten Bündnis politischer und kultureller Akteure.

Das Programm zum Download [PDF]

Mit Zeitzeugengesprächen, Lesungen, Ausstellungen, Filmvorführungen und Konzerten an mehreren Orten in Bergedorf und Neuengamme sowie dem sportlich-musikalischen Event „Spring wie Gretel“ in der Gretel-Bergmann-Schule werden die Erinnerungen an das wachgehalten, was „Nie wieder!“ geschehen darf. Insbesondere die Jugend steht dabei im Fokus. „Es ist uns wichtig, diese Erinnerungen zu überliefern. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“, so die Überzeugung der Organisatoren und ihrer Unterstützer. Einig sind sie sich auch, dass gerade die authentischen Zeitzeugengespräche eines der besten Formate sind, jungen Leuten den Frevel des Faschismus klarzumachen. Das Projekt „Stille Helden“, das letztes Jahr begonnen wurde und diejenigen Zeitzeugen würdigt, die weitgehend unbeachtet Hilfe für Verfolgte des Nazi-Regimes geleistet haben, bindet Jugendliche ein. Pastorin Schmidt liegt dieses Projekt sehr am Herzen und so wird es auch viel Raum in ihrem Gottesdienst zur Reichspogromnacht einnehmen.

„Nie wieder!“ - das ist es, was das rund 10-köpfige Organisatoren-Team der Gedenkwoche motiviert. Die nächste, 4. Woche des Gedenkens, ist auch schon in Planung. Sie soll um den 70. Jahrestag der Befreiung, im April/Mai 2015 stattfinden.

Bergedorfer Bezirksversammlung entschlossen gegen Fracking

Mit einstimmigem Votum aller Fraktionen und geschlossener Enthaltung der SPD-Fraktion hat sich die Bezirksversammlung Bergedorf bei ihrer letzten Sitzung gegen Fracking zur Aufsuchung und Förderung von Erdöl und Erdgas ausgesprochen. Die BV unterstützt damit die Korbacher Resolution gegen Fracking (resolution-korbach.org), eine von Bürgerinitiativen initiierte Erklärung, die von inzwischen fast 300 Organisationen, Landkreisen und Kommunen unterstützt wird. Neben dem Frackingverbot wird ein Importverbot von gefracktem Öl und Gas sowie eine konsequente Umsetzung der Energiewende gefordert.

Der grüne Bezirksabgeordnete Norbert Fleige begründete den Antrag seiner Fraktion: »Die Erdgas- und Erdölförderung mittels Fracking ist ökologisch höchst problematisch und gefährdet die Trinkwasserversorgung. Nach den Erkundungsarbeiten in den Vier- und Marschlanden ist die Gefahr näher gerückt, dass diese unverantwortbare Technologie hier vor Ort zum Einsatz kommt. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit unserem Antrag erfolgreich waren. Mit dem Beschluss, die Korbacher Resolution zu unterstützen, bezieht die Bezirksversammlung klar Position und mischt sich in die öffentliche Debatte ein.«

Asylrechtsänderung: Roma-Familie aus Moorfleet soll abgeschoben werden

Küche im Containerlager Moorfleet
Bescheidenes, aber warmes Willkommen für die ersten Asylsuchenden am Moorfleeter Sandwisch (18.10.2013)
Schon vor Inkrafttreten der beschlossenen Asylrechtsänderung:
Familie Severovic aus Moorfleet droht akut die Abschiebung nach Bosnien-Herzegowina


Europäisches Zentrum für Antiziganismusforschung fordert Bundespräsidenten auf, das Gesetz nicht zu unterzeichnen

Die Linke. Bergedorf informiert:

Nach der Entscheidung des Bundesrates vor wenigen Tagen, gestützt auf die rot-grünen Stimmen aus Baden-Württemberg, wurde das Asylrecht hinsichtlich als "sicher" geltender Herkunftsstaaten geändert. Was für den grünen Ministerpräsidenten Kretschmann aus Baden-Württemberg ein "schwieriger Abwägungsprozess" mit "substanziellem Gewinn" war, hat nun auch im Bezirk Bergedorf ernste Folgen für eine Flüchtlingsfamilie aus Bosnien-Herzegowina.

Familie Severovic, die zurzeit in der Flüchtlingsunterkunft Sandwisch in Moorfleet lebt, wurde aufgefordert, sich am 2. Oktober in der Behörde die Ausreisepapiere abzuholen. Damit droht der Familie, dass sie nun unmittelbar ausreisen muss in das nun "sichere" Bosnien-Herzegowina abgeschoben wird. Dort lebte die Familie in einer gemieteten Baracke am Stadtrand. Diese Baracken, "Ghettos" der Roma, wurden im Frühjahr dieses Jahres vom Staat zerstört. Auch eine Krankenversicherung bekamen sie, trotz ständiger Bitten und Fragen bei den Behörden, nicht. Der Vater hielt die Familie durch das Sammeln von Schrott und Müll über Wasser.

Die Angst der beiden Eltern ist groß, insbesondere, da sie in Bosnien mit ihren zwei Töchtern (Fünf Jahre bzw. fünf Monate alt) obdachlos sein werden. Zudem hatte das in Hamburg geborene kleine Baby bereits in der Schwangerschaft Probleme mit dem Herzschlag. Die Behörde ist nun der Ansicht, das Baby sei so weit gesundet, dass eine Rückführung nach Bosnien durchgeführt werden könne. Diskriminierungen, Obdachlosigkeit und eine fehlende Gesundheitsversorgung sind also im Sinne der Behörde keine ausreichenden Begründungen, um in Hamburg bleiben zu dürfen.

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GRÜNE fordern Bekenntnis der Bezirksversammlung gegen Fracking

GRÜNE Bezirksfraktion bringt Antrag zur Unterstützung der "Korbacher Resolution" gegen Fracking ein

Die Bezirksfraktion der GRÜNEN bringt am 25.09.14 einen Antrag ein, mit dem sie die Bezirksversammlung Bergedorf auffordert, sich der "Korbacher Resolution" gegen Fracking anzuschließen. Dazu erklärt der grüne Bezirksabgeordnete Norbert Fleige: »Die Erdgas- und Erdölförderung mittels Fracking ist ökologisch höchst problematisch und gefährdet die Trinkwasserversorgung. Nachdem in den Vier- und Marschlanden umfangreiche Erkundungsarbeiten bereits stattgefunden haben, muss sich der Bezirk entschieden gegen den Einsatz dieser unverantwortbaren Technologie aussprechen. Die Korbacher Resolution gegen Fracking bringt die Kritik auf den Punkt. Deshalb wollen wir erreichen, dass die Bezirksversammlung sie unterstützt.«

Die Korbacher Resolution gegen Fracking ist eine von Bürgerinitiativen initiierte Erklärung, die inzwischen auch von zahlreichen Organisationen, Landkreisen und Kommunen unterstützt wird. Die Resolution fordert ein sofortiges ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger und stattdessen eine konsequente Umsetzung der politisch beschlossenen Energiewende.

NACHTRAG 26.09.2014: Mit den Stimmen der CDU und Enthaltung der SPD-Fraktion wurde der Grüne Antrag, Co-Antragsteller Fraktion Die Linke., angenommen. Damit unterstützt die Bezirksversammlung Bergedorf die Korbacher Resolution.

2. RgA-Sondersitzung zu Überschwemmungsgebieten

Erneut lädt der Regionalausschuss Vier- und Marschlande wegen der neuen, vorläufig festgesetzten Überschwemmungsgebiete zu einer Sondersitzung ein.

Termin: Dienstag, 30.09.2014, 18:00 Uhr
Raum, Ort: Stadtteilschule Kirchwerder, Kirchwerder Hausdeich 341, 21037 Hamburg

Es handelt sich um eine Information zur Ausweisung von Überschwemmungs-/Überflutungsgebieten an Gewässern der 1. und 2. Ordnung in den Vier- und Marschlanden. Referenten der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, des Landesbetriebes für Straßen, Brücken und Gewässer und des Bezirksamtes Bergedorf sind angekündigt.

Mehr Info auch bei der BSU:
http://www.hamburg.de/ueberschwemmungsgebiete/4105506/ueberschwemmungsgebiete/

Vierländer Liedertag 2014

Damensingkreis Loreley e. V. und Chorgemeinschaft Polyhymnia-Loreley singen im Norddeutschen Haus
Damensingkreis Loreley e. V. und Chorgemeinschaft Polyhymnia-Loreley singen im Norddeutschen Haus
Eine schöne Tradition lebt fort: Am 21. September findet wieder der Vierländer Liedertag statt, dieses Jahr wieder vom Damensingkreis Loreley ausgerichtet.

Liebhaber des Chorgesangs sind eingeladen, bei Kaffee und Kuchen im Norddeutschen Haus (Altengammer Elbdeich 42) an einer musikalischen Reise durch das Gestern und Heute teilzunehmen.

Die Kaffeetafel wird um 15 Uhr eröffnet. Ab 16 Uhr singen die Chorgemeinschaft Polyhymnia-Loreley, die Geesthachter Liedertafel, der Gesangverein Harmonie-Sande, der Männerchor Frohsinn Allermöhe-Reitbrook und natürlich der Damensingkreis Loreley.

2. Hamburger Songwriterinnen-Nacht in der LOLA

Nach dem Erfolg der ersten Hamburger Songwriterinnen Nacht lädt die Sängerin und Songwriterin THERESA DOLD erneut besonders wort- und stimmgewaltige Kolleginnen zum gemeinsamen Konzert ein. Dabei werden die eigenen Songs nicht nur in einem Soloprogramm dargeboten, wie man es von klassischen Songwriterabenden kennt, sondern jede Künstlerin taucht auch in die musikalische Welt der anderen ein. Mit AGATA PAULINA und EMILY'S ESCAPE entsteht so Spannendes, Unerwartetes und es kommt zur Verschmelzung dreier begnadeter Künstlerinnen, die in unterschiedlichsten Genres zu Hause sind und doch eines verbindet: die Leidenschaft zur Musik und die Liebe zum handgemachten Song. Die Bandbreite reicht von detailverliebtem Folk, über kraftvollen, groovigen Soul, bis hin zu verspielten von Bossa, Jazz und Chanson beeinflussten Popperlen an Klavier und Gitarre. Drei Frauen erzählen ihre Sicht auf die Welt – mal leise, mal laut, mal melancholisch, mal mit einem Augenzwinkern, aber immer poetisch, selbstbewusst und authentisch. Ein Frauen-Power-Abend, der unter die Haut geht!

Weitere Infos zu den Künstlerinnen:
www.theresadold.de
www.agatapaulina.blogspot.de
www.emilysescape.com

26.09.2014: 2. Hamburger Songwriterinnen-Nacht in der LOLA, Lohbrügger Landstraße, Bergedorf
Beginn 20:00 Uhr, Einlass ab 19 Uhr //  Vvk 10 zzgl. Gebühr   Ak 13/10
Karten gibt es im Vorkauf u.a. beim Ticketshop Bergedorfer Zeitung im CityCenterBergedorf (Tel. 040 - 72 00 42 58), bei der Theaterkasse Schumacher (Tel. 040-343044), sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen bundesweit.
Onlinebestellungen unter: www.ticketmaster.de. Die Abendkasse öffnet ab 19.00 Uhr.
Telefonische Kartenreservierung (begrenztes Kontingent) möglich im LOLA Büro unter: 040-724 77 35.