Hamburgs Netze werden rekommunalisiert

Vertragsabschluss zwischen Senat und Vattenfall bringt Volksentscheid voran
Prüfung der Vertragsdetails bleibt unerlässlich / Neuausrichtung der Fernwärme jetzt am dringlichsten


Senat und Vattenfall haben sich heute darauf verständigt, dass die Stadt Hamburg die fehlenden 74,9 % am Stromnetz und an der Fernwärmeversorgung erwirbt. Die Stadt verbessert damit ihre Chancen im laufenden Verfahren um die Stromkonzession, die für 2019 geplante Übernahme der Fernwärmeversorgung zu 100 % in die Öffentliche Hand entspricht im Grundsatz dem Volksentscheid vom 22.09.2013.

Wichtig bleibt nach Einschätzung von UNSER HAMBURG – UNSER NETZ die Prüfung der Vertragsdetails und eine öffentliche Debatte dazu in der Bürgerschaft. Vor allem die Kaufpreisfindung für die Fernwärme und die Details zum Ersatz bzw. Weiterbetrieb des alten Kraftwerkes Wedel sind dabei entscheidend. Bei der Fernwärme findet die endgültige Übernahme durch die Stadt erst zum 01.01.2019 statt, die klimapolitischen Weichenstellungen stehen aber jetzt an.

„Die Umsetzung des Volksentscheides kommt gut voran. Für uns ist entscheidend, dass die Stadt durch die Verträge mit Vattenfall auch den energiepolitischen Gestaltungsspielraum bekommt, den wir mit dem Volksentscheid erreichen wollen. Deswegen darf der Eigentumsübergang der Fernwärme erst in fünf Jahren nicht dazu führen, das diese Zeit ungenutzt verstreicht“, sagte Manfred Braasch für die bisherigen Vertrauenspersonen von UNSER HAMBURG – UNSER NETZ.

Dringlich wird daher ein Wärmekonzept für die Hamburger Fernwärmeversorgung. Die Vorlage eines solchen Konzeptes war bereits vor mehr als zwei Jahren durch die Bürgerschaft beauftragt worden, liegt aber weiterhin nicht vor. Wichtig sei jetzt ein energiepolitischer Aufbruch in Hamburg.

Die Hansestadt kann nun aufzeigen, wie die Energiewende konkret umgesetzt wird. Konsequentes Lastmanagement, der Ausbau intelligenter Netze, dezentrale Erzeugung und eine verstärkte Kooperation zum Beispiel mit dem „Windland“ Schleswig-Holstein sind dabei wichtige Eckpunkte.

Zur Umsetzung und Ausgestaltung des Volksentscheides gehört auch die Frage der demokratischen Kontrolle. Es bedarf jetzt einer umfassenden Diskussion, wie eine demokratische Kontrolle über das bisher übliche Maß in einem öffentlichen Unternehmen umgesetzt werden kann. Fraktionschef Andreas Dressel hat bereits in der Sitzung des Umwelt- und Haushaltstausschusses am 08. Januar 2014 signalisiert, dass die SPD dass Thema aufgreifen wird.

Dada Peng unter den Sternen: Vom Leben und Sterben

Dada Peng, Autor und Musiker aus Köln
Dada Peng, Autor und Musiker aus Köln
Ein Abend vom Leben und Sterben –
zu Gast ist der Kölner Autor und Moderator DADA PENG


Eine Lesung mit musikalischer Begleitung steht am Donnerstag, 16.1.2014 auf dem Programm der Hamburger Sternwarte auf dem Bergedorfer Gojenberg. Dann stellt der Kölner Autor und Moderator DADA PENG sein „Buch vom Leben und Sterben“ vor.

DADA PENG, Musiker und Autor, früherer KIKA Moderator und Weltenbürger hat nach eigener Aussage „eine Flatrate auf`s Sterben“: Sein Vater, seine Mutter, sein Hund, sein Freund – schon früh musste er sich mit einem Thema beschäftigen, das ziemlich unangenehm ist und eigentlich erst ab 50Plus auf der Agenda ist.

Er versuchte vieles, um die Trauer zu bewältigen, arbeitete unter anderem 3,5 Jahre im Hospiz Schwerte. Mit der Zeit entstanden sein „BUCH VOM LEBEN UND STERBEN“ und die dazugehörige Download CD (10 Songs), ein innovatives Projekt, das sich in erster Linie an junge und jung gebliebene Menschen richtet.

Gemeinsam mit Gitarrist MORITZ MAIER ist DADA PENG eigens aus Köln angereist, um am 16.1.2014 ab 19:00 Uhr ein Wohnzimmerkonzert mit Lesung zu geben. Der Eintritt ist frei, der Autor bittet um eine Spende zugunsten der Hamburger STERNENBRÜCKE e.V..

Das Besucherzentrum der Sternwarte öffnet einmal monatlich die Türen zum Kulturabend unter Sternen. Im fahlen Licht des winterlichen Monds erscheint das Gelände der nächtlichen
Sternwarte besonders still und verzaubert. Nebenan ist gleich der Bergedorfer Friedhof. Ein passender Ort, um sich mit Leichtigkeit einem „schweren“ Thema zu nähern – dem Leben und dem Sterben.

Die Lesung beginnt um ca. 19:00 Uhr, das Cafe ist ab 18 Uhr geöffnet.
Eintritt frei – der Künstler bittet um eine Spende zugunsten der Sternenbrücke

Informationen zum Künstler
Homepage des Künstlers
Trailer zur Show

Veranstaltungsort:
Besucherzentrum der Hamburger Sternwarte, Auf dem Gojenberge, August-Bebel-Strasse 196, 21029 Hamburg

Erfolg: Hamburg unterstützt Verbot des Genmais TC 1507

Logo Stop the CropDrohende EU-Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte »TC 1507« von Pioneer
Initiative kämpft für Anbauverbot gentechnisch veränderter Pflanzen: Hamburg zieht mit


Er produziert in jedem Teil der Pflanze permanent große Mengen eines Insektengifts, er widersteht dem hochgradig giftigen Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat – und wenn es nach dem Unternehmen Pioneer und den Gentechnikbefürwortern geht, soll er demnächst auf Europas Feldern wachsen: Der Genmais 1507.

Die »Initiative Gentechnikfreie Metropolregion« ist seit fast zehn Jahren aktiv, Hamburg und Umgebung im Agrarbereich gentechnikfrei zu halten. »Aktuell wird in der EU über den Genmais TC 1507 von Pioneer verhandelt, der schon im nächsten Jahr auch auf deutschen Äckern wachsen könnte«, sagt Initiativen-Sprecher Thomas Schönberger. Bis spätestens zum 8. Februar 2014 wird der EU-Agrarministerrat schriftlich über die Zulassung des Genmais abstimmen.

Seit Wochen versuchen Parteien, Initiativen, Ökoverbände und Umweltschützer den deutschen Stimmberechtigten, Bundes-Agrarminister Hans-Peter Friedrich, zu bewegen, im Rat gegen den Genmais zu stimmen. Die Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg (IGFMHH) wählte parallel noch einen weiteren Aktionsweg. Mit einer großangelegten Postkarten und E-Mailaktion an Bürgermeister Olaf Scholz hat die IGFMHH den Hamburger Senat aufgefordert, sich klar für eine gentechnikfreie Wirtschaftsweise in der Metropolregion auszusprechen und sich gegen eine Zulassung des Mais TC 1507 einzusetzen.

Mit Erfolg! In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte jetzt Staatsrat Dr. Bernd Egert im Auftrag von Bürgermeister Olaf Scholz: »Hamburg wird bei der Entstehung rechtlicher nationaler und europäischer Regelungen im Sinne eines gentechnikfreien Anbaus in der Landwirtschaft votieren.« Darüber hinaus werde Hamburg den GVO-freien Anbau von Pflanzen im Rahmen der Regionalinitiative »Aus der Region für die Region« unterstützen, Fruchtfolgen und Anbau von Leguminosen als Futterpflanzen sowie den ökologischen Landbau fördern.

Anne Krischok, MdHB-SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses, kündigte an: »Darüber hinaus will der Hamburger Senat dem »Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen (Charta von Florenz) beitreten, um einen gentechnikfreien Anbau in Hamburg zu sichern.« Bei der Verpachtung stadteigener landwirtschaftlicher Flächen wolle der Senat den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen ausschließen.

"Erfolg: Hamburg unterstützt Verbot des Genmais TC 1507" vollständig lesen

LAWAY: Friesenfolk in Altengamme

LawaySie sind die erfolgreichste plattdeutsche Folkband und für ihren guten, handgemachten Friesenfolk mehrfach bundesweit ausgezeichnet worden. LAWAY ist der Name der sechsköpfigen Kombo, die 1979 von Gerd Brandt in Jever gegründet wurde. Mit ihrem Programm „Winterleed“ touren sie mittlerweile im elften Jahr durch die Lande – am Anfang nur durch fünf örtliche Kirchengemeinden, inzwischen durch 20 bis 30 Gemeinden und Kulturstätten weit über Frieslands Grenzen hinaus.

In Altengamme geben sich LAWAY bald zum dritten Mal die Ehre und werden am 18. Januar um 19:30 Uhr in der St. Nicolai-Kirche (Kirchenstegel 13) mit einem Konzert auftreten. Manfred Lux, der die Veranstaltung für die Kirchengemeinde organisiert, in der CELSA: „Handgemachte Folkmusik, wunderschöne Melodien und tiefgehende Songtexte. Die Lieder haben nichts Düsteres, nichts Resignatives, auch nichts Trauriges – im Gegenteil: Die Grundstimmung der meisten Songs vermittelt Hoffnung, Stärke, Standhalten, den Blick nach vorn. … LAWAYs Liebe zu irisch-schottischen Klängen ist dabei nicht zu überhören, aber die sechs haben einen ganz eigenen Stil kreiert, den sie selber als Friesenfolk bezeichnen“.

Eintrittskarten gibt es im Kirchenbüro St. Nicolai zu Altengamme und in der Praxis Dr. Lux, Gammer Weg 25, Altengamme.


Barrierefrei: 39 Stolpertonsteine

Stolpersteine in der Bergedorfer Ernst-Mantius-Straße
Die fünf Stolpersteine in der Bergedorfer Ernst-Mantius-Straße sind noch nicht vertont
4.575 Stolpersteine gibt es mittlerweise in Hamburg, jetzt sind 39 von ihnen auch vertont und somit noch besser zugänglich als bisher. Unter www.stolpersteine-hamburg.de sind unter der Rubrik „Stolpertonsteine“ die vertonten Lebenswege zu finden.

Die Biographien folgender Personen stehen jetzt neu vertont zur Verfügung:
Dr. Hermann Fonseca-Wollheim, Anton Carl Egelbert Decker, Heinrich Hellmund (E.Rosenthal), Abram Widawski, Erna Kisch, Lina Bermann, Elsa Schickler, Sabine und Sigmund Ehrlich, Woo Lie Kein, Heinrich „Heinz“ G.J.Hartwig, Heinrich „Heinz“ Peter Roth, Theodor und Carla Tuch, Selma Benjamnin & Thekla Bernau, Prof. Marie Fraenkel, Hannelore Schulz, Karl Heinz Hitz, Hans und Katharina Leipelt, Felix Plewa, Marion und Kurt Bielefeld.

Die Biographien sowie persönliche (schriftliche) Aufzeichnungen der Opfer und ihrer Familien wurden von professionellen Sprecherinnen und Sprechern eingesprochen und mit einer Klanglandschaft aus der Gegenwart verbunden. Mit den Geräuschen der Umgebung wird ein akustischer Raum Hamburgs geschaffen, der als Rahmen für die Stimmen der Opfer dient. Somit entsteht eine Brücke zwischen den Stimmen der Vergangenheit und dem Klang der Gegenwart. Die Erinnerungen an die Verbrechen des Nationalsozialismus sind folglich nicht nur visuell in den Straßen Hamburgs wahrzunehmen, sondern können auch auditiv erlebt werden.

"Barrierefrei: 39 Stolpertonsteine" vollständig lesen

Oben pfui, unten pfui: Sondermüll in alte Bohrlöcher verklappen

Bohrlochskopf der Verpressbohrung Wittorf Z1 auf nicht-versiegeltem Boden.
Bohrlochskopf der Verpressbohrung Wittorf Z1 auf nicht-versiegeltem Boden.
Endlich kommt die unterirdische Sondermüllverklappung der Öl- und Gasbohrindustrie auf den Tisch! Der Arbeitskreis des Landkreises Rotenburg/Wümme hat am 11.12.2013 zum zweiten Mal getagt und laut einem Bericht in der Rotenburger Rundschau am nächsten Tag kam Ungeheuerliches ans Licht:
»Aus unserer Sicht ist die aktuelle Variante sicher und wäre nach wie vor die beste Lösung, weil man nicht so tief bohren muss und keine weiten Anfahrtswege hat.«, habe Dr. Nicolai Delling von RWE Dea in der Sitzung gesagt. Übersetzt heißt das, die Industrie hat bisher die billigste Variante der Entsorgung praktiziert, ohne sich einen Deut darum zu kümmern, welche Folgen akut und langfristig auftreten könnten und welchen Gefahren sie die Wasserversorgung der Bevölkerung aussetzen.

Die zuständige Bergbehörde (LBEG) hatte dies alles zugelassen. Ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne zu prüfen, ob wasser- und abfallrechtliche Erlaubnisse für eine derartige Sondermüllentsorgung erforderlich sind. Seit August 2011 sei das LBEG verpflichtet, zu prüfen, ob eine wasserrechtliche Erlaubnis für eine neue Verpressbohrung erforderlich sei, so antwortete 2012 der als Fachaufsicht zuständige Minister Bode auf die Frage des jetzigen Umweltministers Wenzel. Damit erweckte Bode den Anschein, es habe vorher keine wasser- und abfallrechtlichen Vorschriften gegeben, die bereits damals zu beachten waren.

Die damaligen Versäumnisse begründen Zweifel, ob die vor 2011 eingerichteten Versenkbohrungen und die Verklappung des Flowback aus Frac-Bohrungen und des giftigen Lagerstättenwassers überhaupt legal sind.

Das LBEG hatte zuletzt, auf Grund vermehrter kritischer Nachfrage und des wachsenden Drucks bis hin zu Strafanzeigen gegen die Verpresserei und wegen eingetretener Schäden eingeräumt, dass die Rückverpressung des mitgeförderten Lagerstättenwassers genau dorthin, wo es herkommt, eine bessere Variante wäre. Inzwischen, seit mindestens einem halben Jahr, heißt es auch von Seiten der Industrie, dass man diese Entsorgungsmethode vorbereite. Umgesetzt hat man sie aber noch nicht, die vermutlich illegale Verpresserei geht weiter wie gehabt.

Förder- und Verpressbohrungen im Landkreis Rotenburg/W. (Grafik: <a href="http://frack-loses-gasbohren.de/fracking-regional/">BI Frackloses Gasbohren</a>)
Förder- und Verpressbohrungen im Landkreis Rotenburg/W. (Grafik: BI Frackloses Gasbohren)
Allein im Landkreis Rotenburg/Wümme sind davon bekanntermaßen noch 5 Altbohrungen betroffen. Sie heißen, von West nach Ost, Sottrum Z1, Wittorf Z1, Söhlingen H1, Grauen H02 und Gilkenheide Z1. In ihnen sind mittlerweile Milliarden Liter flüssigen Sondermülls verklappt worden, nicht rückholbar, unkontrollierbar und sich unterirdisch ausbreitend, auch in Trinkwassergewinnungsgebiete wie die Rotenburger Rinne (die inzwischen stillgelegte, aber weiterhin genehmigte Verpressstelle Panzenberg liegt mitten in einem Trinkwasserschutzgebiet!), aber mit kleinstmöglichem Kostenaufwand der Industrie, für größtmöglichen Gewinn bei der Ausbeutung von Öl und Gas.

Möglicherweise sind bereits gesundheitsschädliche Folgen dieser fragwürdigen Praxis zu beklagen. In Wittorf, das in nur einem knappen Kilometer entfernt von der Verpressstelle Wittorf Z1 liegt, häufen sich die Krankheitsfälle. Krebs, Lungenerkrankungen, neurologische Krankheiten... »Jeder zweite ist hier krank!«, sagte ein Dorfbewohner. Von verdorbenem Brunnenwasser ist die Rede und von sprudelndem Wasser in Bächen, von toten Fischen, sagten die Wittorfer der Presse.

Die Verpressbohrung Wittorf Z1 ist seit 1995 als Sondermüll-Verklappstation in Betrieb. Die zugelassene Jahreshöchstmenge von 40 Tausend Kubikmetern Sondermüll ist mehrfach überschritten worden, nach Auskunft des LBEG 2011 um 2.681 m³ und im Jahr 2012 um 5.566 m³. Im Mai 2013 war es am Bohrlochskopf zu einem Vorfall gekommen, bei dem Giftmüll ins oberflächliche Erdreich gelangte.

Kritisch äußerte sich auch Dr. Matthias Bantz, Facharzt für Innere Krankheiten und Umweltmedizin in Rotenburg, in einem Leserbrief an die Rotenburger Rundschau zu den Ausführungen des o. g. Industrievertreters: »... man kann über diese bewusste Schönrednerei und Bagatellisierung der Risiken nur überrascht den Kopf schütteln. Es handelt sich um ein potenziell ernsthaftes gesundheitliches Problem für unsere Bevölkerung.«

Bohrlochplan Wittorf Z1 nach der Teilverfüllung (= Herrichtung zur Verpressbohrung)
Bohrlochplan Wittorf Z1 nach der Teilverfüllung (= Herrichtung zur Verpressbohrung)

Nicht nur flüssiger, sondern auch fester Giftmüll in der Altbohrung

Nachdem die kontinuierliche und, so muss vermutet werden, illegale Entsorgung von flüssigem Sondermüll aus der Öl- und Gasproduktion auf die billige Art nun endlich am Pranger steht, wird es auch Zeit, auf eine weitere fragwürdige Praxis hinzuweisen: Die Entsorgung von festem Sondermüll aus der Öl- und Gasproduktion beim Verfüllen von Altbohrungen.Der Sonderbetriebsplan zur Teilverfüllung der ehemaligen Förderbohrung Wittorf Z1 [PDF] und Umwidmung zu einer Verpressbohrung gibt eine erste Ahnung: Hier sind 1994 insgesamt etwa 7,5 Kubikmeter quecksilberhaltiges Material auf 1,5 Kilometern Länge verscharrt worden. Lt. Betriebsplan:
»Im Teufenbereich ca. 3800 m bis 2900 m sollen ca. 6,8 m³ Hg-haltige Rückstände aus dem Gasbetrieb Söhlingen eingebracht werden. Diese Abfälle wurden im Betrieb Söhlingen in 95 Stück 4 1/2" Steigrohren (ca. 870 m Länge) gesammelt. Im Teufenbereich 2400 m - 2300 m ... sollte ca. 1,7 m³ Hg-haltige Rückstände aus dem Gasbetrieb Hemsbünde eingebracht werden. Diese Rückstände wurden in 7" Casingen abgefüllt. Sowohl die 4 1/2" Steigrohre als auch die 7" Casinge wurden oben und unten mit Stahlplatten verschweißt.«

Dieses Ansinnen war vom Oberbergamt in Clausthal-Zellerfeld ohne Weiteres zugelassen worden und es ist davon auszugehen, dass der Plan auch so etwa umgesetzt wurde.

Kein Mensch weiß, in welchem Zustand sich die Behälter heute, nach 20 Jahren im warmen, feuchten Untergrund befinden. Auch weiß niemand, in welchem Zustand sich die Bohrung in jenem Bereich heute befindet und ob sich das Quecksilber inzwischen eigene Wege sucht. Hier ist noch viel zu bohren und Rechenschaft einzufordern.

NACHTRAG: Erst nach erneuter Nachfrage gab das LBEG eine weitere Unterlage heraus, die zum Zulassungsverfahren des Sonderbetriebsplans Wittorf Z1 gehört: Die Stellungnahme des NLfB (Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung) zum Änderungsantrag, mit dem RWE Dea die Erhöhung der jährlichen Verpressmenge von 20 auf 40.000 m³ jährlich sowie die zusätzliche Einleitung von "Reinigungswässern" und "verunreinigtem Oberflächenwasser" erreichen wollte.

Die Stellungnahme ist hier.

Verlosung: »Hamburg neu entdecken«

Titel Bildband »Hamburg neu entdeckenvierlaender.de verlost ein Exemplar (Rezensionsexemplar) des Bildbandes »Hamburg neu entdecken« mit Fotos von Michael Zapf und einem Vorwort von Henning Voscherau.

Von „Airbus Operations GmbH“ bis „Zollkanal“ reicht das Register, das der bekannte Hamburger Fotograf Michael Zapf mit seinem neuesten Bildband „Hamburg neu entdecken“ füllt. Soeben erschienen im einschlägigen Ellert&Richter-Verlag und eingeleitet vom ehemaligen Ersten Bürgermeister Henning Voscherau (1988–1997) erfreut der Bildband auf 160 Seiten mit erstklassigen Aufnahmen, darunter zahlreiche Luftbilder und Aufnahmen aus anderen ungewöhnlichen Blickwinkeln – „Eine Sicht auf die alte Hansestadt und die moderne Metropole“, wie Voscherau es ausdrückt.
Die „kulturelle Orgie“ (Voscherau) des Elbphilharmoniebaus findet da ihr Gegengewicht im vom Morgennebel weichgezeichneten Zollenspieker, die moderne Geometrie der Hafencity das ihre in den amorphen Formen des östlichen Elbästuars aus der Luft. Die teils großformatigen Fotos sind in Kapiteln vom Westen bis zum Osten Hamburgs gegliedert und wurden von Verlagsredakteurin Claudia Schneider mit kurzen Texten zeitgenössischer Autoren von damals und heute durchwoben.

Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie bis spätestens 21.12.2013, 9 Uhr, eine Email mit Betreff "Verlosung" an info@vierlaender.de.
Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art. Viel Erfolg!

Bibliographische Angaben:
Hamburg neu entdecken.
Fotos Michael Zapf
Einleitung v. Henning Voscherau
160 Seiten mit 144 Abb.
Ellert&Richter 2013, 19.95 Euro
ISBN: 978-3-8319-0500-3
"Verlosung: »Hamburg neu entdecken«" vollständig lesen