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Engie will Ölförderung in Reitbrook erhöhen, beginnt Rückbau von Bohrungen

Ralf Meyer, Betriebsleiter GdF Suez in Reitbrook, demonstriert den Aufbau einer Tiefbohrung.
Ralf Meyer, Betriebsleiter GdF Suez in Reitbrook, demonstriert den Aufbau einer Tiefbohrung.
Am Samstag hatte Preussag-Nachfolgerin GdF Suez zu zwei Informationsveranstaltungen ins Taubenzüchterheim am Allermöher Deich eingeladen. Zuerst wurden Lokalpolitiker, danach Anwohner und Mitglieder der Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg über die Änderungen informiert, die nach dem Außerbetriebgehen des Erdgasspeichers Reitbrook geplant sind.

Schon Ende diesen Monats will GdF Suez beginnen, vier nicht mehr benötigte Bohrlöcher zu verfüllen. Rund drei Viertel der über 70 Tiefbohrungen auf dem ehemaligen Speicher sollen letztendlich verfüllt werden, übrig bleiben sollen 15 (+ bis zu 5) Bohrungen, die dann 20.000 Tonnen Erdöl jährlich fördern sollen. Fracking soll dabei nicht angewendet werden, wäre bei der stark zerklüfteten, rissigen Lagerstätten auch sinnlos, erklärte Betriebsleiter Meyer den Besuchern. Das Ende der Ölförderung ist nach Meyers Ausführungen auch nicht mehr weit: Der Lebenszyklus der Lagerstätte sei »tail end« - am Ende des Schwanzes angelangt - und in etwa 10 Jahren erwartet das Unternehmen das Ende der wirtschaftlichen Gewinnbarkeit des Reitbrooker Erdöls.

Weitere Infos: Bohrplatz.org - »Fracking würde hier nichts bringen«

Braunkohle: Umweltgruppe ruft zu Einwendungen gegen Nochten-2 auf

Blick in den Tagebau Nochten. Förderung der Rohbraunkohle.
Blick in den Tagebau Nochten. Förderung der Rohbraunkohle. (Foto: SPBer/wikimedia)
Die »Umweltgruppe Kein Tagebau« weist in ihrem »Lausitzer Kohle-Rundbrief / BRUNICOWY ROZGLED« vom 26. Januar 2015 auf das laufende Zulassungsverfahren für den geplanten Braunkohle-Tagebau »Nochten 2« hin. Gegen die Zulassung des vorliegenden Rahmenbetriebsplans sind noch bis zum 18. Februar 2015 von jedermann Stellungnahmen bzw. Einwendungen möglich.

Hier plant die Vattenfall-Tochter Vattenfall Europe Mining AG die nordwestliche Erweiterung des Tagebaus Nochten 1. Die Tatsache, dass der Mutterkonzern angekündigt hat, nun so schnell wie möglich aus dem Braunkohlegeschäft aussteigen zu wollen, spielt dabei keine Rolle. Denn Assets, wie z. B. Braunkohle-Gruben, verkaufen sich viel besser, wenn sie mit einer rechtskräftigen Zulassung kommen. So kann der Käufer sofort mit der Ausbeutung und dem Profitmachen beginnen, statt sich zunächst lange mit Zulassungsverfahren und dem damit verbundenen heftigen Widerstand der Bevölkerung herumschlagen zu müssen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein solches Zulassungsverfahren wesentlich zäher abläuft, als es sich Bergwerksinhaber wünschen. Der Widerstand der Bevölkerung hat es schon mehrfach geschafft, Bergbau-Vorhaben in Deutschland zumindest zeitweise zu verhindern. Die Süd-Erweiterung der Grube Hambach ist ein Beispiel dafür. Ein anderes Beispiel ist das quasi-Moratorium für Fracking in Deutschland, wo - bis auf eine Ausnahme - angeblich seit gut drei Jahren nicht mehr gefrackt wurde, weil die öffentliche Ablehnung immer massiver wird.

Mit dem Braunkohletagebau ist es wie mit dem Fracking:
  • Nur die, die damit ein Geschäft machen, wollen diesen Bergbau.

  • Der Rest der Gesellschaft - bis auf die Gleichgültigen und ein paar Technik-Vernarrte - lehnt diese Rohstoffe Braunkohle und Frack-Öl/-Gas ab, weil ihre Gewinnung
    • massive Umweltschäden verursacht (z. B. durch austretendes Quecksilber),
    • sozialen Schaden anrichtet (z. B. durch Abbaggern von Siedlungen),
    • die Volksgesundheit schädigt (z. B. durch Feinstaub und andere toxische Substanzen),

  • weil ihre Verbrennung
    • die Erwärmung der Erdatmosphäre beschleunigt,
    • die Versauerung der Ozeane verschlimmert,
    • die CCS-Problematik auf der Agenda hält,

  • und weil ihr Beitrag zum Gesamtenergie-Mix in Deutschland vernachlässigbar gering ist.

Die »Umweltgruppe Kein Tagebau« stellt eine Muster-Einwendung (Word-Doc.) zur Verfügung. Deren erster Teil ist für diejenigen gedacht, deren Hab und Gut von einer Zulassung von Nochten 2 betroffen wäre; der zweite, allgemeinere Teil kann unverändert oder angepasst an die Zulassungsbehörde gesendet werden.

Die Zulassungsunterlagen sind hier zu finden.

Eine persönliche Betroffenheit ist für Einwendungen dieser Art nicht erforderlich. Allerdings ist jeder betroffen: Der Klimawandel macht vor niemandem Halt.

Auf Kollisionskurs in Hamburg: TTIP, CETA und die Bürgerschaftswahl

Cover der CAMPACT-Broschüre »TTIP und CETA in Hamburg«
Cover der CAMPACT-Broschüre »TTIP und CETA in Hamburg«
Pünktlich zum Beginn der heißen Phase im Hamburger Wahlkampf legte CAMPACT heute die lesenswerte Broschüre "Auf Kollisionskurs mit der Demokratie: TTIP & CETA in Hamburg" vor.

Arbeits- und Sozialrechte in Gefahr, Umweltstandards ebenso, drohende Schadenersatzklagen von internationalen Unternehmen - Vattenfall macht's vor - all das und noch viel mehr würden die Freihandelsabkommen TTIP und CETA uns bringen, sollten sie in Kraft treten.

Die Hamburger CDU, die FDP (ja, es gibt sie immer noch) und ein Teil der SPD sind für TTIP und CETA, versprechen sich und uns wirtschaftliche Vorteile davon. Grüne, Linke und ÖDP lehnen die neoliberalen Vertragsentwürfe ab. (Das wird ab 23. Januar auch der Wahl-O-Mat zeigen.)

Wer wissen will, was uns TTIP und CETA in Hamburg konkret bescheren könnten - vom Fracking über die Daseinsvorsorge und Bürgerrechte bis zum Hafen - und was man dagegen tun kann, der kann sich »Auf Kollisionskurs mit der Demokratie: TTIP und CETA in Hamburg - Folgen der EU-Handelsabkommen mit den USA und Kanada« von Thomas Fritz unter Mitarbeit von Florian Kasiske kostenlos auf sein Endgerät laden: blog.campact.de



TTIP: Freie Hand gegen das Wohl der Bürger?

Prof. Dr. Klaus Buchner, MdEP ÖDP
Prof. Dr. Klaus Buchner, MdEP ÖDP
Am Freitag, dem 16. Januar 2015, um 19 Uhr hält der Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), Prof. Dr. Klaus Buchner, einen Vortrag zum Thema »TTIP: Freie Hand gegen das Wohl der Bürger?« im KulturA in Neuallermöhe (Otto-Grot-Straße 90, 21035 Hamburg). Prof. Dr. Buchner kommt auf Einladung des Hamburger Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten der ÖDP Bergedorf, Volker Behrendt, der auch den Abend moderieren wird. Im Anschluss an den Vortrag kann das Publikum Fragen an den Referenten stellen. Der Eintritt ist frei.

Die derzeit von der EU im Geheimen vorangetriebenden Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA bilden einen der Themenschwerpunkte von Prof. Dr. Buchner bei seiner Arbeit im Europaparlament. Der promovierte Physiker lehrte Mathematik an der TU in München und war sieben Jahre Bundesvorsitzender der ÖDP. Im Mai 2014 wurde er für die ÖDP in das Europaparlament gewählt und ist dort u.a. Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten und im Unterausschuss für Menschenrechte.

Im Vortrag wird Prof. Dr. Buchner auf die Risiken der geplanten Freihandelsabkommen und ihre gravierenden Auswirkungen auf die Kommunen eingehen. Ob das Verbot von Fracking, Umweltschutzauflagen, die Mitwirkung der Bürger und gewählter Parlamente an Entscheidungen vor Ort: dies und vieles mehr steht auf der Kippe, wenn die Freihandelsabkommen wie geplant umgesetzt werden.

GdF Suez will Erdölproduktion in Hamburg verdoppeln

Primärförderung von Erdöl in Vierlanden (Kirchwerder Landweg)
Primärförderung von Erdöl in Vierlanden (Kirchwerder Landweg)
GdF Suez E&P Deutschland will den Erdgasspeicher Reitbrook kaufen

Wie der Ölkonzern Gas de France Suez gestern mitteilte, soll das Erdölfeld »Reitbrook Alt« wieder Erdöl fördern. Bisher betreibt dort die GdF Suez-Tochter storengy Deutschland GmbH den Erdgasspeicher Reitbrook. Die beiden Unternehmen haben am 31.10.2014 einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die zuständige Bergbehörde muss dem Deal noch zustimmen, damit er zu Stande kommt.

GdF Suez ist bereits Eigentümer des benachbarten Erdöl-Gewinnungsfeldes »Reitbrook West«. Der Kauf von »Reitbrook Alt« solle der Wiederaufnahme der Förderung der in Reitbrook verbleibenden Ölreserven sein, teilte das Unternehmen mit. In Hamburgs Oberster Bergbehörde liegt noch kein Antrag auf Zustimmung zum geplanten Besitzerwechsel oder zur Wiederaufnahme der Erdölförderung in »Reitbrook Alt« vor, sagte deren Mitarbeiter Karim-Tarik Hammou auf Nachfrage.

Die GdF-Tochter storengy hatte den Gasspeicher erst vor knapp vier Jahren erworben. Jetzt soll er stillgelegt werden, wie energate berichtet. Der Erdgasspeicher Reitbrook hat ein Arbeitsvolumen von 350 Millionen Kubikmetern Erdgas. Seine Bedeutung für die Versorgungssicherheit mit Erdgas ist bislang nicht beziffert; einen Rechtsrahmen für Gasspeicher zu entwickeln, der deren strategische Bedeutung für die Versorgungssicherheit anerkennt, will die EU-Kommission in Kürze im Rahmen einer neuen »Prävention und Minderung der Risiken von Gasversorgungsstörungen« erst noch in Angriff nehmen.

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Kein Fracking in Reitbrook geplant

Workover ALM4
Die Erdöl-Förderbohrung "ALM4" (Allermöhe 4) wird zurzeit gewartet.
Der »Bohrturm«, der aktuell am Reitbrooker Westerdeich steht und weit übers platte Land zu sehen ist, regt die Neugier an: Soll hier mehr Öl oder Gas gefördert oder sogar gefrackt werden?

Kein Bohrtrum, sondern ein kleiner Gitterturm, workover rig, steht über dem offenen Bohrloch, daneben die demontierte Pferdekopfpumpe. Ein Diesel-Aggregat tuckert leise vor sich hin und stößt bläuliche Wölkchen in den ansonsten klaren Herbsthimmel. Auf dem Platz daneben aufgereiht die Einzelteile von mehreren Hundert Metern Pumpengestänge und eine Menge Fahrzeuge aus Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und Gerätschaften, deren Zweck sich dem Laien nicht erschließt.

Diese Bohrung heißt »Allermöhe 4« und wurde im Jahr 1982 von der Mobil Oil AG im Auftrag der Preussag AG niedergebracht. Aus dem Dogger in 2000 Metern Tiefe fördert sie Erdöl. Jetzt wird sie überarbeitet. »Workover« nennen das die Fachleute, weil in der Öl- und Gasbranche Englisch die herrschende Sprache ist. Eine »routinemäßige« Wartung, erklärt Hanna Jansky, Sprecherin des Betreiberunternehmens GdF Suez in Lingen, und: »Fracking ist nicht geplant.« Die Arbeiten fänden in rund 1400 Metern Tiefe statt, ergänzte Dr. Matthias Schorr, Sprecher bei storengy in Hannover.

Mit den Arbeiten haben das Betreiberunternehmen GdF Suez und deren Tochter storengy die Firma EEW - Erdöl Erdgas Workover aus Salzwedel beauftragt. In ca. 1 Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Bewilligungsfelder_Allermoehe_Reitbrook
Die Bewilligungsfelder im Erdölfeld »Groß Hamburg« (hellrot). Links die Bohrung ALM4 (rot im kleinen Viereck), weiter östlich gut erkennbar an den vielen Bohrungen (rot) der Erdgasspeicher Reitbrook (großer Kreis). Quelle: NIBIS
Die Bohrung »Allermöhe 4« ist eine von ca. 350 Tiefbohrungen im Hamburger Teil der Elbmarsch. Das geförderte Nassöl wird über ein unterirdisches Leitungssystem zu den Ölabscheidern an der Krapphofschleuse transportiert. Das abgeschiedene Rohöl kommt in eine Raffinerie nach Harburg, das Lagerstättenwasser wird zurück in den Untergrund verpresst, in rund 800 Metern Tiefe, und soll der Aufrechterhaltung des Drucks im Erdgasspeicher Reitbrook dienen.

Das Erdölfeld Allermöhe-Reitbrook liegt unter der Elbmarsch im Süden des Landes Hamburg. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden hier die ersten öl- bzw. gasfündigen Bohrungen abgeteuft. In den 1930er- und 1940er-Jahren wurde die Ölsuche intensiviert und in 600-800 Metern Tiefe das damals größte Erdölfeld in Deutschland gefunden. Während der Kriegsjahre lief die Ölförderung hier auf Höchsttouren. Öl wird im Westen des Feldes bis heute kommerziell gewonnen.

Der östliche Teil der Lagerstätte dient zurzeit als Erdgasspeicher. »Mit 350 Mio. m3 Arbeitsgasvolumen ist Reitbrook ein wichtiger Speicher für den Strukturausgleich und sichere Versorgung von Hamburg mit Erdgas.«, informiert eine Broschüre von storengy. Im Moment sei der Speicher gut gefüllt und sichert die Gasversorgung für Hamburg im kommenden Winter, erklärte storengy-Sprecher Schorr gestern auf Nachfrage.

Im September 2011 hatte Storengy Deutschland Infrastructures als ein Unternehmen der GDF Suez die BEB Speicher, ein Tochterunternehmen der BEB Erdgas und Erdöl, übernommen. Bestandteil der Übernahme war u. a. der Erdgas-Untergrundspeicher Reitbrook und das Speichermanagement.

Gleichwohl denkt GdF Suez, Miteigentümerin des Speichers, jetzt darüber nach, den Speicher aufzugeben und das Areal zukünftig wieder der Erdölgewinnung zu widmen.

Die Ansammlung kleiner Bewilligungsfelder (Groß Hamburg-Allermöhe, -Reitbrook und Bergedorf) gehört momentan GdF Suez und ist umgeben vom Erlaubnisfeld »Vierlande«, in dem BEB (ExxonMobil) zurzeit nach Erdöl bzw. Erdgas sucht.

Politischer Frühschoppen: Soll ein Biosphärengebiet "Elblandschaft" her?

GÖP-Entwurf für ein Biosphärenreservat »Hamburgische Elblandschaft«Der Kreisverband Bergedorf Bündnis 90/Die Grünen lädt zu einem politischen Frühschoppen ins Zollenspieker Fährhaus (Zollenspieker Hauptdeich 141, 21037 Hamburg) ein. Sie meinen dazu:

»Die Vier- und Marschlande sind ein faszinierender Lebensraum mit vielfältiger Flora und Fauna sowie mit einem abwechselungsreichen Landschaftsprofil. Über Jahrzehnte hat sich dort eine facettenreiche Kulturlandschaft entwickelt, die ein komplexes Miteinander von Mensch und Natur abbildet.
Der Erhalt von Eigentümlichkeit und Schönheit des rund 13.100 Hektar umfassenden Gebiets ist indes bedroht durch den fortschreitenden Bedarf an Flächen (u.a. für Wohnungsbau, Naturschutz und Landwirtschaft) sowie durch Fracking. Auch vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob in diesem schützenswerten Lebensraum das "Biosphärengebiet Elblandschaft" nach UNESCO-Richtlinien eingerichtet werden soll. Dieses und weitere Anliegen möchten wir im Rahmen eines politischen Frühschoppens diskutieren

An dem Frühschoppen am Sonntag, den 9. November 2014, um 11 Uhr nehmen Katharina Fegebank, Hamburger Landesvorsitzende der Grünen, Jens Kerstan, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Hamburger Bürgerschaft, Kai Schmille, Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP) und Andreas Kröger, Hamburger Landwirtschaftskammer, teil. Moderiert wird die Veranstaltung von Carola Timm, Kreisvorsitzende der Grünen in Bergedorf.