Mit den Damen vom SK Tell ins Schwarze treffen
Geschrieben von Redaktion am„Und das ist Lisbeth, unser Maskottchen.“, stellt mir die 1. Vorsitzende Elke Scheel die ältere Dame vor. Elisabeth Heitmann, langjähriges Mitglied in der Damenriege im «Schießklub Tell», hat mit der Zeit so schlechte Augen bekommen, dass das Schießen nicht mehr funktioniert. Aber Lisbeth bringt den Schützenschwestern Glück. „Wenn ich nicht dabei bin, dann treffen die Schwestern nicht ins Schwarze.“, sagt sie mit verschmitztem Grinsen. Trotz des schlechten Augenlichts möchte sie die unternehmungslustige Gemeinschaft aber nicht missen.
Denn hier haben die Frauen vom Kiebitzdeich und aus den Vierlanden miteinander Spaß und frau hilft sich auch gegenseitig in gut nachbarschaftlicher Manier. Das ist ihr wichtig, das ist allen wichtig.
Moment! Geht es hier nicht eigentlich ums Sportschießen? Ja, das auch. Der Schießsport ist eins der verbindenden Elemente für diese Frauen zwischen 30 und 80, „weil Schießen eine ruhige Sportart ist. Es fördert Konzentration und ruhiges Atmen“, meint Mareike Schröder, die 2. Vorsitzende.
Zweimal im Monat trifft frau sich zum Klönschnack und zur Vereinsarbeit in der «Schützenklause» im Schießstand am Bahndamm nahe beim Kiebitzdeich. Schall-, aber nicht blickdicht angeschlossen ist der Schießstand und immer mal wieder steht eine der Frauen auf und geht schießen, um in Übung zu bleiben und vielleicht auch einmal Schützenkönigin zu werden.
Bald, nämlich am 25. Mai, muss sich zeigen, wer die Beste von allen ist. Dann heißt es wieder „ganz kommodig mit Häppchen“: Königsschuss! Damit geht die Amtszeit der alten Schützenkönigin zu Ende – mit der traditionellen Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen – und die neue übernimmt für ein Jahr das Regiment. Als erstes lädt sie die Schützenschwestern zum Umtrunk nach Hause ein. Das Jahr über repräsentiert sie den Verein nach außen, angefangen am 28. Mai beim Schützenfest auf dem Kiebitzdeich und auch beim Bundesschützenfest am 4. Juni, das dieses Jahr vom SK Tell ausgerichtet wird und im Gasthaus «Zum Elbdeich» bei Helga und Udo Voss stattfindet.
Elke Scheel erzählt so viel vom Schützenleben, dass mir der Kopf schwirrt. Das spürt sie und fragt mich unvermittelt: „Willst du auch mal schießen?“ Ich, die mit dem Schießen an sich immer nur Verletzen und Töten in Verbindung brachte und auch noch nie ein Gewehr in der Hand hatte, ergreife die Gelegenheit. Jetzt kann ich vielleicht ein bisschen mehr darüber herausfinden, was es mit dem Sportschießen auf sich hat. Was Menschen dazu bringt, ausgerechnet mit Schießen ihre Freizeit zu verbringen. Ob Sportschießen wirklich diese martialische Note hat, die ich ihm zutraute, weil ich es nicht anders wusste.
Ich betrete den Schießstand und lasse mir das Schieß-Instrument erklären. Dieses Gewehr funktioniert mit Pressluft und wiegt erstaunlich schwer das hilft, wie ich nachher feststelle, beim Zielen ruhig zu halten. Das Geschoss, ein Metall-Konus mit 4,5 Millimetern Durchmesser, in der Mitte verjüngt, heißt wegen dieser Form Diabolo. Er wird für jeden Schuss einzeln eingelegt. Gar nicht so einfach, das kleine Stück Metall in die dafür vorgesehene Öffnung zu fummeln.
Die Scheibe, dieses quadratische Stück Pappe mit fünf aufgedruckten Mini-Zielscheiben, wird in die Halterung gesteckt und fährt per Knopfdruck ans Ende des Schießstands. Ich lege an und schaue durchs Zielfernrohr, sehe das Ringkorn des Suchers, pardon: der Zieleirichtung, über die schwarzen inneren Ringe der Schießscheibe zittern und suche nebenbei den Druckpunkt am Abzug. Zu spät. Der Druckpunkt ist so zart, dass ich Grobmotoriker ihn sofort überzogen habe und der Schuss sich löst. Mein erster Schuss ist mein schlechtester und trifft nur die 7. Beim zweiten Schuss weiß ich es schon besser und treffe mitten ins Schwarze, auch die drei letzten Schüsse treffen nicht außerhalb des Schwarzen, wie sich nachher zeigt. Ich drücke auf den Knopf und hole die beschossene Scheibe wieder zu mir zurück.
Jetzt habe ich selbst erfahren, dass das Sportschießen tatsächlich eine entspannende Wirkung haben und Spaß machen kann. Während ich hochkonzentriert die fünf Schüsse abgab, habe ich in keiner Sekunde ans Verletzen oder Töten gedacht; das Ganze fühlte sich eher an wie beim Gamen (Computerspielen) oder beim Darten - also eine sportliche Herausforderung an Konzentration, Atmung und Körperhaltung, die einen automatisch "die eigene Mitte" finden und entspannen lässt. Als ich so ganz gelockert und fokussiert wieder in die «Schützenklause» zurückkehre, lächelt Lisbeth mich an.
Die Tell-Damen sind offen für neue Schützenschwestern. Wer sie, ihren entspannenden Sport und die Nachbarschaft kennenlernen möchte, ist herzlich zum Schnupperbesuch mit Probeschießen eingeladen.
Kontakt: Elke Scheel, Tel. 7237710.
Moment! Geht es hier nicht eigentlich ums Sportschießen? Ja, das auch. Der Schießsport ist eins der verbindenden Elemente für diese Frauen zwischen 30 und 80, „weil Schießen eine ruhige Sportart ist. Es fördert Konzentration und ruhiges Atmen“, meint Mareike Schröder, die 2. Vorsitzende.
Zweimal im Monat trifft frau sich zum Klönschnack und zur Vereinsarbeit in der «Schützenklause» im Schießstand am Bahndamm nahe beim Kiebitzdeich. Schall-, aber nicht blickdicht angeschlossen ist der Schießstand und immer mal wieder steht eine der Frauen auf und geht schießen, um in Übung zu bleiben und vielleicht auch einmal Schützenkönigin zu werden.
Bald, nämlich am 25. Mai, muss sich zeigen, wer die Beste von allen ist. Dann heißt es wieder „ganz kommodig mit Häppchen“: Königsschuss! Damit geht die Amtszeit der alten Schützenkönigin zu Ende – mit der traditionellen Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen – und die neue übernimmt für ein Jahr das Regiment. Als erstes lädt sie die Schützenschwestern zum Umtrunk nach Hause ein. Das Jahr über repräsentiert sie den Verein nach außen, angefangen am 28. Mai beim Schützenfest auf dem Kiebitzdeich und auch beim Bundesschützenfest am 4. Juni, das dieses Jahr vom SK Tell ausgerichtet wird und im Gasthaus «Zum Elbdeich» bei Helga und Udo Voss stattfindet.
Elke Scheel erzählt so viel vom Schützenleben, dass mir der Kopf schwirrt. Das spürt sie und fragt mich unvermittelt: „Willst du auch mal schießen?“ Ich, die mit dem Schießen an sich immer nur Verletzen und Töten in Verbindung brachte und auch noch nie ein Gewehr in der Hand hatte, ergreife die Gelegenheit. Jetzt kann ich vielleicht ein bisschen mehr darüber herausfinden, was es mit dem Sportschießen auf sich hat. Was Menschen dazu bringt, ausgerechnet mit Schießen ihre Freizeit zu verbringen. Ob Sportschießen wirklich diese martialische Note hat, die ich ihm zutraute, weil ich es nicht anders wusste.
Ich betrete den Schießstand und lasse mir das Schieß-Instrument erklären. Dieses Gewehr funktioniert mit Pressluft und wiegt erstaunlich schwer das hilft, wie ich nachher feststelle, beim Zielen ruhig zu halten. Das Geschoss, ein Metall-Konus mit 4,5 Millimetern Durchmesser, in der Mitte verjüngt, heißt wegen dieser Form Diabolo. Er wird für jeden Schuss einzeln eingelegt. Gar nicht so einfach, das kleine Stück Metall in die dafür vorgesehene Öffnung zu fummeln.
Die Scheibe, dieses quadratische Stück Pappe mit fünf aufgedruckten Mini-Zielscheiben, wird in die Halterung gesteckt und fährt per Knopfdruck ans Ende des Schießstands. Ich lege an und schaue durchs Zielfernrohr, sehe das Ringkorn des Suchers, pardon: der Zieleirichtung, über die schwarzen inneren Ringe der Schießscheibe zittern und suche nebenbei den Druckpunkt am Abzug. Zu spät. Der Druckpunkt ist so zart, dass ich Grobmotoriker ihn sofort überzogen habe und der Schuss sich löst. Mein erster Schuss ist mein schlechtester und trifft nur die 7. Beim zweiten Schuss weiß ich es schon besser und treffe mitten ins Schwarze, auch die drei letzten Schüsse treffen nicht außerhalb des Schwarzen, wie sich nachher zeigt. Ich drücke auf den Knopf und hole die beschossene Scheibe wieder zu mir zurück.
Jetzt habe ich selbst erfahren, dass das Sportschießen tatsächlich eine entspannende Wirkung haben und Spaß machen kann. Während ich hochkonzentriert die fünf Schüsse abgab, habe ich in keiner Sekunde ans Verletzen oder Töten gedacht; das Ganze fühlte sich eher an wie beim Gamen (Computerspielen) oder beim Darten - also eine sportliche Herausforderung an Konzentration, Atmung und Körperhaltung, die einen automatisch "die eigene Mitte" finden und entspannen lässt. Als ich so ganz gelockert und fokussiert wieder in die «Schützenklause» zurückkehre, lächelt Lisbeth mich an.
Die Tell-Damen sind offen für neue Schützenschwestern. Wer sie, ihren entspannenden Sport und die Nachbarschaft kennenlernen möchte, ist herzlich zum Schnupperbesuch mit Probeschießen eingeladen.
Kontakt: Elke Scheel, Tel. 7237710.
Die Schützenschwestern vom SK Tell Damen (v.l.n.r.): Heidi Hars, Sigrid Stemmann, Marianne Struß, Elisabeth Heitmann, Lotti Hansch, Gunda Schackier, Hildetraut Schröder, Helga Erdmann, Elke Scheel, Mareike Schröder, Nicole Kröger, Irene Zörner, Edda Koop.
Es fehlen hier: Anni Meyer, Hilde Stemmann, Karin Otte, Martina Budig, Regina Steffens.
Es fehlen hier: Anni Meyer, Hilde Stemmann, Karin Otte, Martina Budig, Regina Steffens.
Trackbacks
Trackback-URL für diesen EintragDieser Link ist nicht aktiv. Er enthält die Trackback-URI zu diesem Eintrag. Sie können diese URI benutzen, um Ping- und Trackbacks von Ihrem eigenen Blog zu diesem Eintrag zu schicken. Um den Link zu kopieren, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen "Verknüpfung kopieren" im Internet Explorer oder "Linkadresse kopieren" in Mozilla/Firefox.
Keine Trackbacks
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | VerschachteltNoch keine Kommentare