Was haben Paris und Altengamme gemein?
Geschrieben von Redaktion am
Auch ohne den zukunftssichernden Auftrag aus Paris befand sich Airbus bereits auf Höhenflug. Dafür hat Major Tom inzwischen ein Händchen. Dass Airbus finanziell sehr gut dasteht, sehen auch die Beschäftigten. Vor allem die, die selbst nicht so gut dastehen. Am 8. Juni veranstalteten sie daher an den Standorten Bremen, Stade und Hamburg einen «Aktionstag für einen Zukunftstarifvertrag bis 2020». Dort forderten sie die Geschäftsleitung des Unternehmens auf, Jobs und sichere Standorte zu garantieren, wie die IG Metall schreibt. Vier von zehn Beschäftigten bei Airbus Deutschland seien Leiharbeiter oder kämen von Fremdfirmen, Arbeitsverträge würden bis maximal 2012 geschlossen, weiß die Frankfurter Rundschau. Sowas erklärt auch wie so eine Firma wie Airbus und ihre Shareholders zu Reichtum kommen.
Und was hat das nun alles mit Altengamme zu tun? Dem Altengamme, das so weit im Hamburger Osten liegt wie das Airbus-Gelände im Westen?
Altengamme soll für Airbus herhalten. Denn als Airbus Ende des letzten Jahrtausends nach einer geeigneten Produktionsstätte für das Riesenflugzeug A380 suchte, buhlten Hamburg und sein damaliger Bürgermeister Voscherau um den Zuschlag. Und sie bekamen ihn. Als Zugeständnis wurde ein Teil des «Mühlenberger Lochs» zugeschüttet, um dort die Startbahn zum Test des Mega-Flugzeugs zu schaffen.
So musste ein wertvolles Naturschutzgebiet einem Industriebetrieb weichen und nach EU-Recht muss das verlorene Biotop durch Hamburg kompensiert werden. Dies ist zehn Jahre später immer noch nicht geschehen, die EU ist längst ungeduldig und Hamburg unter Druck. Politik und Verwaltung wollen nach mehreren gescheiterten Anläufen das Thema endlich vom Tisch haben und den geforderten Ausgleich auf den Borghorster Elbwiesen in Altengamme, Escheburg und Geesthacht schaffen ein Plan, der außerhalb der Führungsetagen nicht immer auf Zustimmung stößt, weil er Einbußen bei Lebens- und Wohnqualität der Anwohner bedeutet.
Major Tom hat längst seine Schäfchen im Trockenen: Airbus wächst und gedeiht auf dem Mühlenberger Loch und die Aktionäre freuen sich, dass es wieder eine ordentliche Dividende gab. Die in Altengamme, Escheburg und Geesthacht indes fürchten sich vor nassen Füßen und vor privaten finanziellen Einbußen, wenn das Kompensationsprojekt in den Borghorster Elbwiesen nicht verhindert werden kann.
Mehr über die schon sieben Jahre dauernde Auseinandersetzung bzgl. der Wiedervernässung der Borghorster Elbwiesen bei der «Bürgerinitiative Vossmoor»:
http://bi-vossmoor.de/
Und was hat das nun alles mit Altengamme zu tun? Dem Altengamme, das so weit im Hamburger Osten liegt wie das Airbus-Gelände im Westen?
Altengamme soll für Airbus herhalten. Denn als Airbus Ende des letzten Jahrtausends nach einer geeigneten Produktionsstätte für das Riesenflugzeug A380 suchte, buhlten Hamburg und sein damaliger Bürgermeister Voscherau um den Zuschlag. Und sie bekamen ihn. Als Zugeständnis wurde ein Teil des «Mühlenberger Lochs» zugeschüttet, um dort die Startbahn zum Test des Mega-Flugzeugs zu schaffen.
So musste ein wertvolles Naturschutzgebiet einem Industriebetrieb weichen und nach EU-Recht muss das verlorene Biotop durch Hamburg kompensiert werden. Dies ist zehn Jahre später immer noch nicht geschehen, die EU ist längst ungeduldig und Hamburg unter Druck. Politik und Verwaltung wollen nach mehreren gescheiterten Anläufen das Thema endlich vom Tisch haben und den geforderten Ausgleich auf den Borghorster Elbwiesen in Altengamme, Escheburg und Geesthacht schaffen ein Plan, der außerhalb der Führungsetagen nicht immer auf Zustimmung stößt, weil er Einbußen bei Lebens- und Wohnqualität der Anwohner bedeutet.
Major Tom hat längst seine Schäfchen im Trockenen: Airbus wächst und gedeiht auf dem Mühlenberger Loch und die Aktionäre freuen sich, dass es wieder eine ordentliche Dividende gab. Die in Altengamme, Escheburg und Geesthacht indes fürchten sich vor nassen Füßen und vor privaten finanziellen Einbußen, wenn das Kompensationsprojekt in den Borghorster Elbwiesen nicht verhindert werden kann.
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Kommentare
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C.Schomann am :
Die ersten fünf Jahre der skandalösen Geschichte um das Mühlenberger Loch und den Airbus beschreiben Renate Nimtz-Köster und Uwe Westphal in ihrem mehr als lesenwerten Buch: «Das Mühlenberger Milliardenloch. Wie ein Flugzeug die Politik beherrscht»[1]
"Die Durchsetzung dieses Vorhabens entwickelte sich zu einem internationalen Politskandal, in den auch die Bundesregierung und die EU-Kommission in Brüssel verwickelt sind. Das Buch zeigt, wie ein international agierender Luftfahrt- und Rüstungskonzern mit Hilfe willfähriger Politiker die Entwicklung einer ganzen Metropolregion bestimmt. Die Aushebelung von EU-Recht durch politische Einflussnahme des Bundeskanzlers und die Anpassung von Bundes- und Landesgesetzen an die Vorgaben des Konzerns dürften bundesweit ohne Beispiel sein. (Verlagsbeschreibung)
Die Geschichte geht ja bis heute weiter, Gesetze, Staatsverträge und Naturschutzverordnungen werden auch heute so zurechtgerückt, wie es gerade ins Konzept passt, ohne Rücksicht auf die betroffenen Menschen und ohne Rücksicht auf Kosten durch verlorene Gerichtsverfahren, Gutachten, noch mehr Gutachten ... unsere Politiker und unsere Steuern bei der Arbeit... und alles stets ohne Gewähr, dass Airbus bei der nächsten Delle in seiner Bilanz nicht tatsächlich die Produktion ins billigere Ausland verlagert.
[1] http://www.edition-nautilus.de/programm/politik/buch-978-3-89401-472-8.html