Sicher scheint nur: Es gibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Angela Braasch-Eggert und Arne Dornquast sind die Favoriten für den Posten des Bezirksamtsleiters.
Bezirksamtsleiterwahl in Bergedorf: Angela Braasch-Eggert und Arne Dornquast sind die Favoriten für den Posten des Bezirksamtsleiters.
Übermorgen, am 30. Juni 2011, wird in Bergedorf ein/e neue/r Bezirksamtsleiter/in gewählt. In geheimer Wahl soll von den Abgeordneten der fünf Fraktionen in der Bezirksversammlung entschieden werden, ob Angela Braasch-Eggert oder Arne Dornquast die nächsten sechs Jahre lang die oberste Funktion in der Verwaltung des Bezirks Bergedorf besetzt. Die dritte Kandidatin, Angela Rührmann, hat den bisherigen Verlautbarungen nach kaum eine Chance und wird als Außenseiterin gehandelt.
Vier von fünf Fraktionen haben bis jetzt klare Präferenzen geäußert: Die CDU, die GAL, Die Linke und die SPD. Die kleinste der Fraktionen, in der die FDP und die Piratenpartei vereint sind, überlegt noch.
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Die CDU-Fraktion teilte ihre Entscheidung für Angela Braasch-Eggert bereits am 23. Juni 2011 mit und berichtete aber zunächst über Hintergründe der anstehenden Wahl:

Die Berufung von Dr. Christoph Krupp zum Chef der Senatskanzlei macht die Wahl eines neuen Bezirksamtsleiters für Bergedorf am 30. Juni 2011 in der Bezirksversammlung notwendig. Dafür ging eine Reihe von Bewerbungen ein, die von den Vorsitzenden der in der Bezirksversammlung Bergedorf vertretenen Fraktionen gesichtet wurden. Im Konsens einigte man sich auf drei Kandidaten - die kommissarische Bezirksamtsleiterin Angela Braasch-Eggert (61), den Leiter des Dezernats für Wirtschaft, Bauen und Umwelt Arne Dornquast (46) und die – derzeit in Hannover als Leiterin des Ordnungsamtes und der Verkehrsbehörde tätige – Hamburger Juristin Angela Rühmann (52). Diese drei Kandidaten stellten sich am 20. Juni 2011 den Bergedorferinnen und Bergedorfern im Zuge einer öffentlichen Veranstaltung vor. Diese Veranstaltung wurde von ca. 300 interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht.
Auf einer gemeinsamen Sitzung der Bezirksfraktion und des Kreisausschusses der Bergedorfer CDU am 23. Juni 2011 stellten sich die Kandidatinnen und der Kandidat den Fragen der Mitglieder beider Gremien. Die Eindrücke dieser Interviews wurden anschließend ausgiebig diskutiert und mit den Eindrücken der öffentlichen Vorstellung in Einklang gebracht.

Ihr Wahlverhalten kündigte die CDU-Fraktion wie folgt an:
Daraus ergibt sich aus Sicht der CDU ein eindeutiges Bild. Frau Braasch-Eggert hat auf der öffentlichen Vorstellung am 20. Juni 2011 die größte positive Resonanz bekommen. Außerdem beeindruckt Frau Braasch-Eggert durch Herzblut und sprudelt vor Ideen für Bergedorf. Aus diesem Grund unterstützen die Fraktion und der Kreisausschuss der CDU Bergedorf jeweils einstimmig die Kandidatur von Angela Braasch-Eggert.

Die Fraktion der Bergedorfer GAL geht jetzt schon nicht von drei, sondern von zwei Kandidaten aus, die zur Wahl stehen, nämlich Braasch-Eggert und Dornquast. Die GAL wünscht sich eine/n "Bürgermeister/in", die/der mit einem politischeren Verständnis auftritt, als es die beiden Bergedorfer Kandidaten zunächst mitbringen, die ja beide aus der Verwaltung stammen. Die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister sollte "Bergedorf selbstbewusst und eigenständig gegenüber den Interessen des Hamburger Senats positionieren ... eigene politische Impulse und Schwerpunkte in Bezug auf die zukünftige Entwicklung Bergedorfs setzen und dabei natürlich auch grüne Ideen aufgreifen".
Elisabeth Liesing Lühr, Fraktionsvorsitzende der GAL in der Bezirksversammlung Bergedorf, teilte die Position ihrer Fraktion am 24. Juni 2011 wie folgt mit: "Wir halten grundsätzlich beide Kandidaten aus Bergedorf für die Position des Bezirksamtsleiters für geeignet. Dennoch hoffen wir bei Hr. Dornquast auf mehr Entwicklungspotenzial."

Die Fraktion Die Linke.Bergedorf schrieb am heutigen 28. Juni 2011:
DIE LINKE. Bergedorf hat auf ihrer Fraktionssitzung einstimmig entschieden, bei der Bezirksamtsleiterwahl im ersten Wahlgang keine der Kandidatinnen oder den Kandidaten zu wählen. Die Linke begründet das damit, dass sie in keinem der Fälle eine/n politische/n Bürgermeister/in erkennen kann, als die sie sich eine solche Person für alle Bergedorferinnen und Bergedorfer vorstellt. Im ersten Wahlgang wird die Linksfraktion deshalb für keine der Kandidatinnen oder den Kandidaten stimmen, wie Fraktionsgeschäftsführer Jens Schultz schreibt. Wie sie sich im eventuellen zweiten Wahlgang entscheiden will, wird nicht gesagt.

Auch die SPD-Fraktion hat eine klare Entscheidung getroffen, wie der Bezirksabgeordnete Werner Omniczynski angab. Sie will für Arne Dornquast stimmen. Die Begründung dafür wird am Donnerstag geliefert, im Vorfeld des Wahlgangs.

Jan Penz aus der liberalen Fraktion der FDP+Piratenpartei schrieb heute Mittag per Mail:
> wir haben noch kein abschliessendes Ergebnis. Werden aber heute Abend in der
> Fraktionssitzung dies nachholen. Wir haben nach der Befragung das Wochenende
> Zeit genommen um jeder für sich zu überdenken wie die Entscheidung ausfallen
> wird. Wie in der BZ vom Montag auch zu lesen war, haben wir dann spätestens
> Mittwoch auch ein Ergebnis.

Somit ist bis jetzt nur eines klar: Es bleibt spannend bis zum Schluss und wer von den Kanditatinnen oder dem Kandidaten auch immer am Ende den Sieg davon trägt: Welche Wahl die richtige war, wird sich erst im Handeln der oder des Neuen zeigen.

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