Weltweit erstes Foto von Trollen gelungen -- in Bergedorf

Trolle betrachten ein SchlossMöglicherweise gibt es Trolle in Bergedorf durchgehend seit der ersten Besiedelung des Fleckens vor 11163 Jahren. Diese Hypothese basierte bisher aber nur auf Ammenmärchen und Malereien. Viele Experten zweifelten die Existenz von Trollen generell an und taten derartige Behauptungen als Spinnerei ab. Doch jetzt beweist die erste Fotografie, die jemals von diesen Wesen aufgenommen werden konnte: Es gibt Trolle wirklich -- eine wissenschaftliche wie gesellschaftspolitische Sensation!

Was keinem vor ihm gelang, hat unser Haus-und-Hoffotograf Peter Pan mit seiner psychoaktiven Kamera erreicht: Die Fotografie einer mehrtausendjährigen Trollmutter mit ihren Blagen, in ihrem typischen, bläulichen Leuchten und in der ihnen eigenen phantasmagorischen Überhöhung, wie sie lüstern auf das geschichtsträchtige Gemäuer des Bergedorfer Schlosses stieren, denn die Bergedorfer Trolle haben das Schloss, so stand es auch schon in der Zeitung, zum Objekt ihrer momentanen Begierde erkoren.

Weitaus auffälliger noch als ihre enorme Größe ...
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Weniger Geld für Bergedorfs Jugend?

Das Kulturforum am Serrahn lädt ein zu einer

Podiumsdiskussion am Mittwoch, 11. April 2012, ab 19.30 Uhr

Der Hamburger Senat plant eine 10%ige Kürzung für die Kinder- und Jugendarbeit. Ab dem kommenden Jahr sollen rund 3,5 Millionen Euro weniger für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien bereit stehen.

Die Rahmenzuweisung der Offenen Arbeit, die Familienförderung und SAE(alt)-Projekte (Sozialräumliche Angebotsentwicklung der Jugend und Familienhilfe) sollen betroffen sein. Außerdem sollen überregionale Projekte (nach Landesförderplan) und die Dienstbezüge der Bezirke gekürzt werden. Geplant werden auch Umschichtungen: Zu Lasten der offenen Kinder- und Jugendarbeit werden bei insgesamt erweiterten Budgets Kitas und Ganztagsschulen gefördert.

Solche „alternativlosen Pläne“ (Sprecher des Senats) würden die offene Kinder- und Jugendarbeit in Bergedorf massiv schädigen.

Bergedorfer Jugendarbeiter auf dem Podium sind:
Paul Kleszcz (SPD, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses – Bergedorf); Stefan Thomsen (stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses); Georg Schumacher (CDU, Ausschussmitglied); Anja Gehrcke (Ausschussmitglied, Leitung „Gangway“); Michael Böckenholt („Bök“, GAL, Ausschussmitglied, Leitung Juz Vierlande); Bernhard Nette (KulturForum Serrahn, Diskussionsleiter). Sie diskutieren die brennende Frage: Reichen bisherige Ressourcen für die offene Jugend- und Kinderarbeit in Bergedorf überhaupt aus?

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Gedenken an eine dunkle Zeit in Bergedorf

Angelika Schmidt, Petra Schmidt und Andrea Schlicht vorm Hasse-Turm
Drei für die Woche des Gedenkens: Angelika Schmidt, Petra Niemeyer und Andrea Schlicht vorm Hasse-Turm
Eine »Woche des Gedenkens« wollte das Antifaschistische Bündnis Bergedorf erstmals auch in Bergedorf auf die Beine stellen. Die Idee dazu kam vor ziemlich genau einem Jahr auf und wurde dem damaligen Chef des Bezirksamts, Dr. Christoph Krupp, angetragen. Der begrüßte den Vorschlag und sicherte sogleich die Unterstützung durch das Bezirksamt zu. Inzwischen liegt ein Jahr stramme Arbeit hinter der ca. 15 Köpfe starken Projekt-AG und ein sehr beachtliches Programm (PDF) vor uns. Das haben Andrea Schlicht von »Unser Haus e.V.«. Petra Niemeyer, Geschäftsführerin der »LoLa«, und Angelika Schmidt, Pastorin und Ehrenamtlichenkoordinatorin der sieben Gemeinden im Kirchspiel Bergedorf jetzt noch einmal ausführlich vorgestellt.

Die »Woche des Gedenkens« füllt locker mehr als zwei Wochen und dauert vom 13. bis zum 29. April 2012. Die Veranstaltungen – Vorträge, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Stadtrundgänge, Theateraufführungen und Diskussionen – finden an Orten über den ganzen Bezirk verstreut statt. Es fiel den drei Frauen mehr als schwer, besondere Highlights im Programm zu benennen. Jede der über 30 Einzelveranstaltungen ist irgendwie wichtig, von unter die Haut gehenden Zeitzeugengesprächen mit Widerstandskämpfern bis zum kraftvollen Klezmer-Konzert wird ein Spektrum abgedeckt, in dem jeder etwas finden kann, der für das Grundmotiv der Gedenkwoche offen ist: Niemals dürfen die Gräuel des Faschismus vergessen werden. Schon allein wegen der allgegenwärtigen Gefahr ihrer Fortsetzung, wie wir sie z.B. an dem aktuellen NSU-Debakel sehen oder in dem drohenden Neonazi-Aufmarsch am 2. Juni in Hamburg, erklärte Schlicht, bevor dann doch einige Highlights aus dem Programm näher erläutert wurden.

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Na sauber: Putzbattle im Bezirk

Der harte Kern des Regionalausschuss putzte am Gleisdreieck. Foto: Froh
Der harte Kern des Regionalausschuss putzte am Gleisdreieck. Foto: Froh
Von links bis rechts, von Jersch bis Capeletti: Mitglieder des Regionalausschuss, alles Männer übrigens, aber mit weiblicher Verstärkung vom NABU,¹ machten mit bei "Hamburg räumt auf" und lasen den Müll am Kirchwerderaner Gleisdreieck auf. »Wir haben die vier Wege sternförmig vom Gleisdreieck bis zur nächsten Straße ab gesammelt. Es wurden ca. 10 Müllbeutel voll.«, berichtet Jörg Froh und auch, dass die aufgestellten Mülleimer dort gut angenommen würden und größere Verunreinigungen nicht gesichtet wurden.

Die Piratenfraktion, die im Regionalausschuss nicht permantent vertreten ist, enterte indes den Schlosspark. »Mit 8 Freiwilligen sind wir von links nach rechts und von oben nach unten durch den Park getobt, haben uns in die Büsche geschlagen und haben am Schloßgraben nach Müll gefischt. ... Es war ... so viel Müll, daß unsere von der Stadtreinigung gestellten Säcke garnicht ausreichten und wir selbige mehrfach in die Mülleimer des Parks entleeren mußten.«, berichtet Nico Ecke.

Und die alte Waschmaschine, die im Graben neben dem Gammer Weg gegammelt hatte, wurde vorgestern auch endlich fortgeräumt: Zwei nette junge Männer in einem betagten VW-Bus mit polnischem Kennzeichen nahmen sich der Sache an, nachdem der oder die Grabenbesitzer den Schrott im Wassser monatelang penetrant ignoriert hatte. Vielleicht hat es sich bis Polen herumgesprochen, dass in Hamburg wertvoller Schrott am Straßenrand liegt?

Spaß hatten jedenfalls alle bei ihren Putzaktionen, die auf dem Land wie die in der Stadt. Hamburgweit haben mehrere Zehntausend Hamburgerinnen und Hamburger mitgemacht und die Umweltsenatorin Jutta Blankau zeigte sich ganz begeistert: »Vielen Dank an die vielen Hamburgerinnen und Hamburger, die in ihrer Freizeit ihre Nachbarschaft vom Müll befreit haben. Dass das Rekordergebnis vom vergangenen Jahr, als Hamburg Umwelthauptstadt war, noch übertroffen wurde, zeigt wie ernst die Hamburger es mit ihrem Engagement für die Umwelt meinen.«

Wer weiß, vielleicht können ja auf Dauer Kosten für die Stadtreinigung eingespart werden, wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehrt. Wie Radio Hamburg am 1. April informierte, wird auch in Hamburg jetzt die Kehrwoche nach schwäbischem Vorbild eingeführt. Vielleicht kehrt dann auch irgendwann mehr Achtsamkeit ein und der selbstproduzierte Müll wird artgerecht in der Mülltonne oder im Recyclinghof entsorgt. Bevor das Kehrwochenschild, ganz nach schwäbischem Vorbild, schon wieder nervig an der eigenen Tür baumelt.
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Wasser: Bergedorfs stärkste Wirtschaftskraft

fake brochureIhr wassertouristisches Konzept für den Stadtteil Bergedorf hat gestern die Landeszentrale für Touristik vorgelegt. Die mit 84 Seiten umfangreiche Broschüre zeigt auf dem Titelblatt die idyllische Landschaft am Oberen Knollgraben, einem der Standorte, an dem sich die neuen Industrien erfolgreich ansiedeln: Dallmaier's Wasserpest-Farm sowie mehrere Sportbootverleiher sorgen hier für eine erste Belebung der lokalen Neuen Wasserwirtschaft (NWW).

Staatsrat Volker Bange lobte die Mitarbeiter der Landeszentrale für ihre progressiven und zukunftsweisenden Ideen und Vorschläge, von denen einige auch schon umgesetzt seien. Neben dem »Oberen Knollgraben« seien zunächst drei weitere Entwicklungsschwerpunkte geplant: Die submarinen Shoppingmeilen »Im Serrahn«, in denen auch die Räume der Mittleren Wasserbehörde untergebracht werden sollen; die Logistikparks »Allermöhe Tief«, die neben Lagerblasen auch den Großhandel und einen Händler für Wet Bikes beherbergen sollen; die amphibische »Erlebnisworld Vineta«, die sich vom ehemaligen Nettelnburg bis nach Lohbrügge-Oben und ans Bergedorfer Schloss hinziehen und Spezialrabatte für die Ex-Bewohner der tiefliegenden Gebiete beinhalten soll. Das Bergedorfer Schloss, das wie weite Teile Bergedorfs unter Niveau liegt, war im Sommer 2012 mit Spundwänden einigermaßen vor Hochwasser geschützt worden – eine Schenkung der Stadt Geesthacht, bei deren Hochwasserschutzbaumaßnahmen Spundwände übriggeblieben waren.

Die tiefliegenden Gebiete waren erstmalig bei den legendären Sturmfluten im Herbst 2012 mehrere Meter überschwemmt worden. Im Zuge der Deichrückbaumaßnahmen an der Oberen Tideelbe einerseits und der Vertiefung der Elbe andererseits war es zu einem Meierschen Paradoxon gekommen: Der Tidenhub hatte sich exponential vergrößert und die Elbe an Allerheiligen 2012 schlagartig 1,90 höher als maximal erlaubt auflaufen lassen. Der Tag ist in die Geschichte eingegangen, als die Elbe unaufhaltsam bis an den Geesthang herantreten war und auf einen Schlag mehr als 23 Tausend obdachlos wurden. Der Staatsrat erinnerte daran, wie es leicht zu einer Katastrophe hätte kommen können, wenn nicht alle Bewohner der Elbmarschen zufällig an diesem Tag in Hannover gegen die Elbvertiefung demonstriert hätten. Manchmal sei ziviler Aktionismus doch ganz nützlich, so der Regierungsangehörige jovial, dessen Behörde seit der Allerheiligenflut 2012 auch die Wirtschaftsbehörde untersteht.

Differenzierte Windkraftdiskussionen in den Vier- und Marschlanden

Altengamme: Plakate gegen die Erhöhung der Windkraftanlagen
Nun auch in Altengamme: Plakate gegen die Erhöhung der Windkraftanlagen hinter dem Gartenzaun
Selten hat ein Thema hat die Gemüter hier im Landgebiet so erregt wie die geplante Erweiterung der Windenergiegewinnung zwischen Horster Damm und Elversweg. Auch nach drei ausführlichen Informationsveranstaltungen mit mehreren hundert Teilnehmern, die die Planbehörde in den letzten Wochen durchgeführt hat, ist der Protest der Gegner des Repowering weiterhin deutlich vernehmbar.

Eine Beruhigung der Diskussion oder gar ein Konsens scheint weiter entfernt denn je seit der ersten Plandiskussion im Spätherbst 2010. In Altengamme hat sich am letzten Montag die dritte Bürgerinitiative gegründet. Nun haben alle drei Windparks im Landgebiet ihre eigene BI. Alle drei fordern einen Mindestabstand von 1500 Metern zum nächsten Haus, alle drei äußern Bedenken wegen Schall und Schatten und alle drei sind äußerst negativ beeindruckt vom Anblick der Windräder in den Projektionen.

»Es ist deutlich geworden, dass nach wie vor aber erhebliche Vorbehalte gegen die Errichtung von Windrädern in den Vier- und Marschlanden bestehen.«, schrieb die Bergedorfer Verwaltung letzten Montag. Sie hat den schon fest geplanten »2. Runden Tisch« deshalb und auch mangels neuer Erkenntnisse und wegen weiterem Klärungsbedarf mit der Planbehörde auf unabsehbare Zeit verschoben.

Die CDU beteiligt sich aktiv an der Diskussion und führt demnächst eine eigene Info-Veranstaltung zur Energiewende durch. Dazu hat sie die Ex-Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach gewinnen können und lädt am 13. April alle Interessierten ins Lichtwarkhaus ein.

Und anscheinend auf eigene Initiative tritt Frau Dr. Birgit Mieding auf den Plan, freiberufliche Klima- und Umweltreferentin und ihres Zeichens Kommunikationsprofi. Mieding lebt selbst in Ochsenwerder, mit den Windrädern in Sichtweite. Sie bietet an zu helfen, dass ein »ehrlicher Dialog zwischen allen Beteiligten« entsteht, aus der am Ende alle zufrieden heraus gehen, eine Art Mediation also.

An den Deichen, auf den Höfen indes schüttelt so mancher Nachbar den Kopf und versteht den Aufstand nicht. Der erste findet die Windräder überhaupt nicht störend, der nächste ist der Auffassung, dass jeder, auch unser Landgebiet seinen Beitrag beim Atomausstieg leisten muss. Ein weiterer mag das Kulturlandschaft-Argument nicht gelten lassen, weil die ganze Marsch hier sowieso menschgemacht, also künstlich ist. Man solle doch die Kirche im Dorf lassen und, in Anspielung auf Plakate und verteilten Flyern, nicht so tun, als sollten die neuen Windräder direkt auf dem Kirchhof stehen. Noch ein anderer fragt, warum nur 100 Meter Nabenhöhe, warum nicht mehr und ein deutliches Zeichen gegen die Atomkraft setzen. Und ein Landwirt, er hat seinen Hof am Altengammer Hausdeich, meinte am Montag auf der Sitzung der BI Altengamme: »Ich glaube, ich bin hier auf der falschen Veranstaltung. Ich habe Land und ich hätte die Windräder gern näher bei mir, gerne auch so zwei, drei...«

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Festakt eröffnet Bergedorfer 850-Jahr-Jubiläum

Angela Braasch-Eggert und Dr. Christoph Krupp
Sie feierten mit den Hunderten anderen Gästen: Die stellvertretende Bezirksamtsleiterin Angela Braasch-Eggert, der Chef der Senatskanzlei Dr. Christoph Krupp und die blumige 850 vor dem Bergedorfer »Haus im Park«
Am Montag-Nachmittag ist in »Haus im Park« im Bergedorfer Gräpelweg das 850-jährige Stadtjubiläum der eigenwilligen Schönheit, die Bergedorf nun einmal ist, eröffnet worden. Dazu gönnten Bezirksamtsleiter Arne Dornquast mit seinen zahllosen Helfer und viele freundliche Sponsoren den mehr als 400 geladenen Gästen ein unterhaltsames Programm, an dem sicher mehr als 850 Stunden gefeilt, organisiert und geprobt worden war.

Die schöne Veranstaltung wurde moderiert von Anke Harnack und verziert von einer musikalischen Zeitreise von Händel, Hasse, Brahms, die Professor Hochstein und Christine Canstein entwickeltund mit dem Vokalensemble von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und den hiphoppenden Gyloh Teens. Durchbrochen wurde die Zeitreise nach Noten von fünf Reden von drei Bürgermeister und zwei Historikern. Diese gaben einen bunten Einblick in die lange Geschichte, die Bergedorf schon hinter sich hat, und waren durch humorige und ironische Einsprengsel höchst unterhaltsam. Gekrönt wurden die knapp zwei feierlichen Stunden von einer grandiosen, dreistöckigen Geburtstagstorte. Über und über mit Sahne verziert und mit schokoladenüberzogenen Eistüten, die umgekehrt auf die Torten gestellt waren wie die Zinnen einer Burg, die symbolisiert wurde von schokoladentafelgroßen Wappen aus der Zeit der »beyderstättischen Herrschaft« durch Hamburg und Lübeck – den halben Greif und die halbe Hammaburg Seit' an Seit'. Margret und Hans-Otto Lang brachten als Vierländer Paar die Torte auf die Bühne. Mit ihrer Vierländer Tracht setzten sie den farbigsten Akzent der Feierlichkeit, die soviel zum Hingucken bot, dass das mehr als ein Fotoalbum füllen könnte.

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