AKW Brokdorf bleibt vom Netz

AKW Brokdorf von der Elbe aus gesehen
AKW Brokdorf
Foto: Alois Staudacher; Wikimedia
Nachdem wir wieder einmal knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind, meldet das zuständige Justizministerium in Kiel heute Mittag auf seiner Website: Kernkraftwerk Brokdorf bleibt weiter vom Netz

Das JuMi erläutert dazu: »Nach dem Fund gebrochener Niederhaltefedern an Brennelementen wird das Kernkraftwerk Brokdorf vollständig heruntergefahren.« Darauf häben sich am gestrigen 10. April 2012 die Betreiberin E.ON und die schleswig-holsteinische Atomaufsicht in Kiel Fachgespräch verständigt, das die Atomaufsicht gefordert hatte.

So solle die ursprünglich für August 2012 geplante mehrwöchige Revision jetzt vorgezogen werden, bei der auch alle im Reaktordruckbehälter befindlichen Brennelemente überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden sollen.

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Damit es nicht zum Food Crash kommt

Dr. Felix Prinz zu LöwensteinViel, aber noch lange nicht ausreichend besprochen ist das Fachbuch, das Felix Prinz zu Löwenstein im letzten Herbst veröffentlicht hat: »food crash – wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr« lautet der Titel, der vielen, vor allem konventionellen Landwirten und von Expertokraten »beratenen« politischen Entscheidern so gar nicht einleuchten will. Warum die Landwirtschaft mit Kunstdünger, Pestiziden und gentechnisch veränderten Pflanzen in eine Sackgasse führt und warum eine solche Landwirtschaft gerade nicht die Antwort auf die drängende Frage der Welternährung ist, legt zu Löwenstein sachkundig und ohne jede Polemik dar. »"Food Crash" ist ein beeindruckendes und überzeugendes Plädoyer für eine ökologische Landwirtschaft.« (dradio, 25.09.2011)

Der Autor Dr. Felix zu Löwenstein liest aus seinem Buch und diskutiert am 17. April ab 19:30 Uhr auf Einladung von Bioland in Kiel im Legienhof (Legienstraße 22). Außerdem sind die Mitglieder des Landtages Bernd Voß (Die Grünen) und Lothar Hay (SPD) unter den Diskutanten von Löwensteins Thesen und Vorschlägen. Die Veranstaltung wird moderiert von Carola Ketelhodt, Geschäftsführerin des Bioland-Landesverbandes. Der Eintritt ist frei.

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Grüner Frühschoppen: Photovoltaik in 4M

Bau einer PV-Anlage auf einem Vierländer Scheunendach.
Bau einer PV-Anlage auf einem Vierländer Scheunendach.
»Kann man mit Solar- und Photovoltaikanlagen die Vier- und Marschlanden bereichern?« fragt die Bergedorfer GAL und lädt am 15. April von 11 bis 13 Uhr zu einem Frühschoppen ins Zollenspieker Fährhaus (Adresse) ein.

Angeregt haben diese Informationsveranstaltung Frauke Rüssau und Rolf Wobbe (GAL-Ausschussmitglieder im Regionalausschuss Vier- und Marschlande). Sie meinen: »Alle reden über Solar- und Photovoltaikanlagen. Doch keiner weiß so genau, wie die Stromproduktion durch Sonne tatsächlich funktioniert. Viele Eigenheimbesitzer wünschen sich seit langem eine verstärkte Nutzung ihrer Dachflächen zur Erzeugung regenerativen Stroms.«

Der eingeladene Referent Wolf-Rüdiger Rust aus Kirchwerder, Metallbaumeister und Verfechter der Photovoltaik als Maßnahme gegen die Erderwärmung, will das Prinzip der Photovoltaik erklären und alle weiteren Fragen zu diesem Thema beantworten. Als Mitglied und 2.Vorsitzender des Vereins »Maritime Tradition bewahren, Zukunft gestalten« (MTZ) entwickelt und plant er mit erneuerbaren Energien sowie anderen Projekten für die Vier- und Marschlande. Der Verein MTZ arbeitet mit einem Netzwerk aus Firmen, Vereinen und Vereinigungen zusammen, die sich im Bereich Solar- und Photovoltaikernergie engagieren. Wolf-Rüdiger Rust möchte möglichst viele Firmen und Privatleute in den Vier- und Marschlanden von den Vorteilen der Solarernergie überzeugen, schreibt die GAL in ihrer Presseerklärung.

Die GAL möchte mit diesem Frühschoppen den Blick wieder stärker auf die Sonnenenergie lenken, die durch die aktuelle Windenergiedebatte ein wenig ins Hintertreffen geraten ist.

Weltweit erstes Foto von Trollen gelungen -- in Bergedorf

Trolle betrachten ein SchlossMöglicherweise gibt es Trolle in Bergedorf durchgehend seit der ersten Besiedelung des Fleckens vor 11163 Jahren. Diese Hypothese basierte bisher aber nur auf Ammenmärchen und Malereien. Viele Experten zweifelten die Existenz von Trollen generell an und taten derartige Behauptungen als Spinnerei ab. Doch jetzt beweist die erste Fotografie, die jemals von diesen Wesen aufgenommen werden konnte: Es gibt Trolle wirklich -- eine wissenschaftliche wie gesellschaftspolitische Sensation!

Was keinem vor ihm gelang, hat unser Haus-und-Hoffotograf Peter Pan mit seiner psychoaktiven Kamera erreicht: Die Fotografie einer mehrtausendjährigen Trollmutter mit ihren Blagen, in ihrem typischen, bläulichen Leuchten und in der ihnen eigenen phantasmagorischen Überhöhung, wie sie lüstern auf das geschichtsträchtige Gemäuer des Bergedorfer Schlosses stieren, denn die Bergedorfer Trolle haben das Schloss, so stand es auch schon in der Zeitung, zum Objekt ihrer momentanen Begierde erkoren.

Weitaus auffälliger noch als ihre enorme Größe ...
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Weniger Geld für Bergedorfs Jugend?

Das Kulturforum am Serrahn lädt ein zu einer

Podiumsdiskussion am Mittwoch, 11. April 2012, ab 19.30 Uhr

Der Hamburger Senat plant eine 10%ige Kürzung für die Kinder- und Jugendarbeit. Ab dem kommenden Jahr sollen rund 3,5 Millionen Euro weniger für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien bereit stehen.

Die Rahmenzuweisung der Offenen Arbeit, die Familienförderung und SAE(alt)-Projekte (Sozialräumliche Angebotsentwicklung der Jugend und Familienhilfe) sollen betroffen sein. Außerdem sollen überregionale Projekte (nach Landesförderplan) und die Dienstbezüge der Bezirke gekürzt werden. Geplant werden auch Umschichtungen: Zu Lasten der offenen Kinder- und Jugendarbeit werden bei insgesamt erweiterten Budgets Kitas und Ganztagsschulen gefördert.

Solche „alternativlosen Pläne“ (Sprecher des Senats) würden die offene Kinder- und Jugendarbeit in Bergedorf massiv schädigen.

Bergedorfer Jugendarbeiter auf dem Podium sind:
Paul Kleszcz (SPD, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses – Bergedorf); Stefan Thomsen (stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses); Georg Schumacher (CDU, Ausschussmitglied); Anja Gehrcke (Ausschussmitglied, Leitung „Gangway“); Michael Böckenholt („Bök“, GAL, Ausschussmitglied, Leitung Juz Vierlande); Bernhard Nette (KulturForum Serrahn, Diskussionsleiter). Sie diskutieren die brennende Frage: Reichen bisherige Ressourcen für die offene Jugend- und Kinderarbeit in Bergedorf überhaupt aus?

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Gedenken an eine dunkle Zeit in Bergedorf

Angelika Schmidt, Petra Schmidt und Andrea Schlicht vorm Hasse-Turm
Drei für die Woche des Gedenkens: Angelika Schmidt, Petra Niemeyer und Andrea Schlicht vorm Hasse-Turm
Eine »Woche des Gedenkens« wollte das Antifaschistische Bündnis Bergedorf erstmals auch in Bergedorf auf die Beine stellen. Die Idee dazu kam vor ziemlich genau einem Jahr auf und wurde dem damaligen Chef des Bezirksamts, Dr. Christoph Krupp, angetragen. Der begrüßte den Vorschlag und sicherte sogleich die Unterstützung durch das Bezirksamt zu. Inzwischen liegt ein Jahr stramme Arbeit hinter der ca. 15 Köpfe starken Projekt-AG und ein sehr beachtliches Programm (PDF) vor uns. Das haben Andrea Schlicht von »Unser Haus e.V.«. Petra Niemeyer, Geschäftsführerin der »LoLa«, und Angelika Schmidt, Pastorin und Ehrenamtlichenkoordinatorin der sieben Gemeinden im Kirchspiel Bergedorf jetzt noch einmal ausführlich vorgestellt.

Die »Woche des Gedenkens« füllt locker mehr als zwei Wochen und dauert vom 13. bis zum 29. April 2012. Die Veranstaltungen – Vorträge, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Stadtrundgänge, Theateraufführungen und Diskussionen – finden an Orten über den ganzen Bezirk verstreut statt. Es fiel den drei Frauen mehr als schwer, besondere Highlights im Programm zu benennen. Jede der über 30 Einzelveranstaltungen ist irgendwie wichtig, von unter die Haut gehenden Zeitzeugengesprächen mit Widerstandskämpfern bis zum kraftvollen Klezmer-Konzert wird ein Spektrum abgedeckt, in dem jeder etwas finden kann, der für das Grundmotiv der Gedenkwoche offen ist: Niemals dürfen die Gräuel des Faschismus vergessen werden. Schon allein wegen der allgegenwärtigen Gefahr ihrer Fortsetzung, wie wir sie z.B. an dem aktuellen NSU-Debakel sehen oder in dem drohenden Neonazi-Aufmarsch am 2. Juni in Hamburg, erklärte Schlicht, bevor dann doch einige Highlights aus dem Programm näher erläutert wurden.

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Na sauber: Putzbattle im Bezirk

Der harte Kern des Regionalausschuss putzte am Gleisdreieck. Foto: Froh
Der harte Kern des Regionalausschuss putzte am Gleisdreieck. Foto: Froh
Von links bis rechts, von Jersch bis Capeletti: Mitglieder des Regionalausschuss, alles Männer übrigens, aber mit weiblicher Verstärkung vom NABU,¹ machten mit bei "Hamburg räumt auf" und lasen den Müll am Kirchwerderaner Gleisdreieck auf. »Wir haben die vier Wege sternförmig vom Gleisdreieck bis zur nächsten Straße ab gesammelt. Es wurden ca. 10 Müllbeutel voll.«, berichtet Jörg Froh und auch, dass die aufgestellten Mülleimer dort gut angenommen würden und größere Verunreinigungen nicht gesichtet wurden.

Die Piratenfraktion, die im Regionalausschuss nicht permantent vertreten ist, enterte indes den Schlosspark. »Mit 8 Freiwilligen sind wir von links nach rechts und von oben nach unten durch den Park getobt, haben uns in die Büsche geschlagen und haben am Schloßgraben nach Müll gefischt. ... Es war ... so viel Müll, daß unsere von der Stadtreinigung gestellten Säcke garnicht ausreichten und wir selbige mehrfach in die Mülleimer des Parks entleeren mußten.«, berichtet Nico Ecke.

Und die alte Waschmaschine, die im Graben neben dem Gammer Weg gegammelt hatte, wurde vorgestern auch endlich fortgeräumt: Zwei nette junge Männer in einem betagten VW-Bus mit polnischem Kennzeichen nahmen sich der Sache an, nachdem der oder die Grabenbesitzer den Schrott im Wassser monatelang penetrant ignoriert hatte. Vielleicht hat es sich bis Polen herumgesprochen, dass in Hamburg wertvoller Schrott am Straßenrand liegt?

Spaß hatten jedenfalls alle bei ihren Putzaktionen, die auf dem Land wie die in der Stadt. Hamburgweit haben mehrere Zehntausend Hamburgerinnen und Hamburger mitgemacht und die Umweltsenatorin Jutta Blankau zeigte sich ganz begeistert: »Vielen Dank an die vielen Hamburgerinnen und Hamburger, die in ihrer Freizeit ihre Nachbarschaft vom Müll befreit haben. Dass das Rekordergebnis vom vergangenen Jahr, als Hamburg Umwelthauptstadt war, noch übertroffen wurde, zeigt wie ernst die Hamburger es mit ihrem Engagement für die Umwelt meinen.«

Wer weiß, vielleicht können ja auf Dauer Kosten für die Stadtreinigung eingespart werden, wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehrt. Wie Radio Hamburg am 1. April informierte, wird auch in Hamburg jetzt die Kehrwoche nach schwäbischem Vorbild eingeführt. Vielleicht kehrt dann auch irgendwann mehr Achtsamkeit ein und der selbstproduzierte Müll wird artgerecht in der Mülltonne oder im Recyclinghof entsorgt. Bevor das Kehrwochenschild, ganz nach schwäbischem Vorbild, schon wieder nervig an der eigenen Tür baumelt.
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