Einfach etwas tüdelig... oder doch vielleicht dement?

Einfach etwas tüdelig oder doch vielleicht dement?Wenn man bemerkt, dass das Gedächtnis nachlässt und sich im Alltag immer wieder Probleme einstellen, wirft das für Betroffene und Angehörige in aller Regel viele Sorgen und Fragen auf: Was könnte dahinter stecken? Wie stellt man fest, woher diese Probleme kommen? Wie wird diagnostiziert, ob es sich vielleicht doch um eine Demenz handelt? Was bedeutet das dann für mein Leben? Wie sieht nach der Diagnose die Behandlung aus? Wie kann man unnötige Konflikte und Spannungen vermeiden? Wie können Angehörige für sich Entlastung organisieren? Gibt es hierfür finanzielle Hilfen? Wo erhalte ich unabhängige Beratung und Informationen? ...

Dieses »Bergedorfer Gesundheitsgespräch« findet am Dienstag, dem 30. Oktober 2012, um 19 Uhr statt. Dann geben Dr. Sascha Marrakchi und Martin Moritz Antworten auf diese und Publikumsfragen z.B. zur Demenz-Prävention und informieren u.a. über medizinische Aspekte von Demenzerkrankungen, über die Auswirkungen auf den Alltag der Erkrankten und ihrer Angehörigen, sowie über Möglichkeiten der Betreuung und Entlastung. Dr. Marrakchi ist Leitender Neuropsychologe an der Asklepios Klinik Barmbek und Leiter der dortigen Gedächtnissprechstunde; Moritz ist Magister der Philosophie, arbeitet als Pflegeberater und hat die Angehörigenschule in Hamburg gegründet.

Dieses Bergedorfer Gesundheitsgespräch (Eintritt ist frei; Anmeldung nicht erforderlich) steht im Rahmen von »AndersWelten - Eine Woche zum Thema Demenz im Haus im Park«; 29. Oktober bis 2. November 2012. »Demenz ist ein Thema, das unsere Gesellschaft in zunehmendem Maße beschäftigt, da diese Erkrankung durch die Erhöhung der Lebenszeit häufiger zum Tragen kommt. Für viele ist Demenz ein angsterfülltes Thema, über das nur mit großer Vorsicht gesprochen wird. Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir Brücken bauen und eine neue Sicht auf die Demenz ermöglichen. Eine Woche lang werden wir das Thema auf unterschiedliche Weisen beleuchten: künstlerisch und medizinisch, im Film und zum Mitmachen.«

Das Programm finden Sie dort: BegegnungsCentrum »Haus im Park«, Gräpelweg 8, Bergedorf.

Die Bergedorfer Gesundheitsgespräche werden gemeinsam vom Gesundheitsamt Bergedorf, dem BegegnungsCentrum »Haus im Park« der Körber-Stiftung und KISS Hamburg veranstaltet.

Bergedorfer Mahnmal gegen Zwangsarbeit wird enthüllt [Update]

Poster zur Mahnmalenthüllung gegen Zwangsarbeit in BergedorfDamit das Unrecht niemals vergessen werde! Eine Betonstele, die dem Betrachter die Beklemmung, die Zwangslage der vielen Menschen widerspiegeln kann, die während des Dritten Reiches Zwangsarbeit verrichten mussten. Das ist das Mahnmal gegen die Zwangsarbeit, das am 21.September 2012 um 15 Uhr am Kampdeich enthüllt werden wird.

Auch in Bergedorf wurden tausende Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge des KZ Neuengamme, darunter auch Kinder, zur Sicherung der Kriegsproduktion eingesetzt. Alleine 15 Lager und Arbeitsorte befanden sich beidseitig des Schleusengrabens, am Kampdeich und entlang der Kampchaussee (heute Kurt-A.-Körber-Chaussee), dort waren sie unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht. Nahezu jeder Bergedorfer Betrieb profitierte von der Zwangsarbeit. Dieses Mahnmal soll daran erinnern, welches Unrecht ihnen angetan wurde, damit nie wieder geschieht, was damals geschah.

Die »Arbeitsgemeinschaft Gedenken« lädt aus diesem Anlass zu einer Gedenkstunde für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Bergedorf ein, am Ort der Enthüllung.

Das Programm:
• Redebeitrag Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf
• Grußwort & Kranzniederlegung Karoline Kowalska, polnische Vizekonsulin
• Vorstellung des Besuchsprogramms für ehemalige Zwangsarbeiter. Barbara Hartje vom Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V.
• Ehemalige NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen – Redebeitrag oder Zitatenlesung
• Musik vom Chor Hamburger Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Dirigent Sebastian Bielicke
• Redebeitrag Alfred Dreckmann, Historiker und ehemaliger Leiter des Schlossmuseums Bergedorf
• Redebeiträge von Wilhelm Elsken, unter dessen Anleitung Schüler/innen der Gewerbeschule G19 Entwürfe für das Mahnmal angefertigt haben, und einem Mitarbeiter der Firma August Prien.

Der finale Entwurf stammt von Jan de Weryha und wurde mit freundlicher Unterstützung der Fa. August Prien, Harburg, realisiert.

Die Moderation der Enthüllungsfeierlichkeit übernimmt Angelika Schmidt, Pastorin Kirchspiel Bergedorf.

Später am Abend, um 19 Uhr, dann Polit-Café im Café Flop, Unser Haus e. V., Wentorfer Straße 26, d.h. Vorführung und Diskussion des Dokumentarfilms von Bodo Kaiser (Deutschland 2003, 55 min) über Kurt Hälker und Hans Heisel – deutsche Widerstandskämpfer in der Résistance. VoKü gegen Spende.

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Bergedorf singt - mal so, mal so

Am kommenden Wochenende gehört Bergedorf dem Gesang! Am Samstag (22. Sept. 2012) um 15 Uhr heißt es auf der Schlosswiese: »Bergedorf singt« anlässlich »850 Jahre Bergedorf«

Dann werden ca. 500 Chorsängerinnen und Chorsänger aus mindestens 37 Chören aus Bergedorf und Umgebung sowie aus den Vier- und Marschlanden mit der »Bergedorf Hymne« auf der Schlosswiese die Großveranstaltung »Bergedorf singt« eröffnen.

Die Sängerkreise 3 (Bergedorf) und 5 (Vier- und Marschlande) des Chorverbands Hamburg haben diese Veranstaltung organisiert. Die Chorsänger werden im Wechsel mit dem hoffentlich zahlreich erscheinenden Publikum bekannte Volkslieder, Kanons, plattdeutsches Liedgut u.v.m. unter der bewährten Leitung der Verbandschorleiterin Doris Vetter singen.

Alle Bürger sind herzlich eingeladen, in einem riesengroßen Chor fröhliche bekannte Lieder zu singen und an diesem Nachmittag einen klingenden swingenden Schlosspark zu erleben! Liedertexte werden an das Publikum verteilt, der Eintritt ist frei.

Ebenfalls wohlklingende, aber auch ganze andere, nämlich wilde Gesänge werden tags darauf beim »Festumzug 850 Jahre Bergedorf« zu hören sein, der um 14 Uhr am Schloss startet. Mit von der Partie werden - noch einmal in Gewand und Harnisch - die mittelalterlichen Rotten sein, die weiland das Schloss gestürmt haben. Die Umzugsroute verläuft von der Schlosswiese über die Ernst-Mantius-Straße, Alte Holstenstraße, Vierlandenstraße, Bergedorfer Straße, Mohnhof, Am Brink, Holtenklinker Straße , Bleichertwiete, Brookdeich und Neuer Weg zum Frascatiplatz. »Also eigentlich wie zum Sturm, nur umgekehrt. Soll aber echt nichts bedeuten.«, sagt Oberrottenführerin Inken Bruns und freut sich schon: »Anschließend mundet ein Eis dann doppelt so gut.«

Vattenfall windet sich: KKK-Rückbau weiterhin unbestimmt

Ratssaal Geesthacht, Podium KKKrümmel-Rückbau am 13.09.2012
Dr. Cloosters, Atomaufsicht Kiel, bedauerte Vattenfalls zögerliche Haltung mit starken Worten.
Das Kernkraftwerk Krümmel (KKK) bei Geesthacht gehört zu den acht AKWs, denen unmittelbar nach der Katastrophe in Fukushima die Genehmigung zum Leistungsbetrieb entzogen worden ist. Seither ist der hochgradig störanfällige, weltweit größte Siedewasserreaktor im »Stillstandsbetrieb«, manchmal auch »Stand by-Betrieb« genannt. Vattenfall hat sich als einzige der vier Betreibergesellschaften in Deutschland noch nicht dazu geäußert, wie und vor allem wann es Krümmel und auch sein zweites AKW Brunsbüttel rückbauen wird. Illegal ist das nicht, aber in höchstem Maße anstößig, was auch der große Zulauf ausdrückte, den am letzten Donnerstag eine Informationsveranstaltung zum Rückbau von Krümmel bekam.

Das KKK wird zurzeit zumindest äußerlich saniert, was das latente Misstrauen befeuert, Vattenfall könnte auch deswegen mit dem Rückbauantrag zögern, weil sie insgeheim auf die Rücknahme der Stilllegungsverordnung pokern. Die regelmäßig ausweichenden Antworten von Kraftwerksleiter Fricke und Vattenfall Deutschland-Manager Neuhaus auf punktgenaue Fragen zeigten deutlich: Sie können oder wollen nicht genau sagen, was im Kraftwerk los ist, und sie wollen sich vor allem immer noch nicht festlegen, was den Rückbau angeht.

Die Stadt Geesthacht hatte am vergangenen Donnerstag mit Unterstützung des Geesthachter Umweltbeirats und auf Anregung der »Elterninitiative Geesthacht« und der BUND-Ortsgruppe eine Bürgerinformation durchgeführt. Im übervollen Ratssaal fühlten sich die beiden Vattenfall-Leute sichtlich unwohl und rutschen die ganze Zeit nervös auf ihren Stühlen herum. Mit ihnen auf dem Podium saßen Dr. Oliver Karschnick, MELUR S-H, und Dr. Wolfgang Cloosters, Leiter der Atomaufsicht in Kiel seit 1995, weiterhin Dr. Michael Hoffmann vom Bundesamt für Strahlenschutz, der Physiker Wolfgang Neumann vom unabhängigen Gutachterbüro intac in Hannover und als Moderator Jürgen Vollbrandt, Vorsitzender des Geesthachter Ausschusses für Umwelt und Planung. Bürgermeister Dr. Volker Manow begrüßte das hochkarätige Podium und an die 240 Bürgerinnen und Bürger sowie Orts- und Landespolitiker, die sich im Saal auf Stühlen, Fensterbänken und stehend bis in die Lobby vor dem Saal zweieinhalb Stunden informierten und Fragen stellten.

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Der Zauberlehrling als Kindertheater

Szenenfoto »Der Zauberlehrling«
Der Zauberlehrling (Sean Maroofi), Hexenmeister (Harald Bröcking), frecher Kater Wotan (Frode Wellm) und Jana Ebel als Trixi, der Hausbesen.
Die Sommerferien sind eben gerade zu Ende gegangen und schon werkelt Theater99 wieder fröhlich am nächsten Bühnenbild. In der Vorweihnachtszeit spielt Theater99 frei nach Goethe eine zauberhafte Version des „Zauberlehrlings“. Ein Märchen in zwei Akten von Karin Münnich und Martina Worms. Die Bühnenbildnerinnen Barbara Langeloh und Ann-Christin Stieler haben ihre Fantasie sprühen lassen und verzaubern das Bühnenbild für diesen Klassiker vortrefflich.

Die Probenarbeit wurde bei noch sommerlichen Temperaturen aufgenommen. Unter der Regie von Birgit Wellm und Sandra Ebel treffen sich die 14 Darsteller nun wieder zwei Mal die Woche in der Schule Curslack. Jetzt heißt es Texte lernen, Auf- und Abgänge behalten, das Zusammenspiel proben und für den Zauberlehrling Randolph (Sean Maroofi) natürlich, jede Menge Zaubertricks lernen.

Im Stück fällt es dem Zauberlehrling allerdings schwer, die Zaubertricks zu behalten. Dabei ist er eigentlich gar kein schlechter Schüler, aber er hat mehr Unsinn als Lernen im Kopf. Beim Unsinn machen wird er vor allem von dem kaputten Hausbesen Trixi (Jenny Ebel) unterstützt. Für weitere Turbulenzen sorgt die hässliche und nach einem Mann kreischende Nachbarin Walburga Schildknecht (Kristina Sänger).

Zwischendurch taucht immer mal wieder Mutter Hubbelbubb (Jana Laude) auf, die sich überzeugen möchte, dass ihr Sohn auch ordentlich lernt, einen warmen Schal trägt und sich jeden Abend die Ohren wäscht. Dann bringt eine fahrende Handwerkerin (Anja Kaplan) Trixi, den kaputten Besen, wieder in Ordnung. Und nun ist Randolph der Meinung, dass er eigentlich schon lange genug in der Lehre ist, um es mit einem funktionierenden Besen aufzunehmen und dem zu befehlen, was er zu tun hat. Das kann natürlich absolut nicht gut gehen…

Dieses Zauberstück hat am Sonntag, dem 09.12.2012, 15:00 Uhr, in der Schule Curslack-Neuengamme am Gramkowweg Premiere. Weitere Vorstellungen: Sonntag, 16.12.2012, 14:00 Uhr und 17.00 Uhr, Theater Haus im Park, Gräpelweg, Bergedorf; Montag, 17.12.2012, 10:00 Uhr und 17:00 Uhr, Theater Haus im Park, Gräpelweg; und Sonntag, 23.12.2012, um 17:00 Uhr im Zollenspieker Fährhaus

Karten ab 7,- Euro und Informationen gibt es bei Claudia Stelling (Tel 73717297; E-Mail claudia{punkt}stelling{at}theater99{punk}de; im CCB-Ticketshop und an der Abendkasse.

Text und Foto: Theater99

Plattsnackers in Akschoon

Plattsnackerin Ada-Verena Gass mit ihren Schülern
Mittwochmorgen, Kirchenheerweg: Bei »Elkes 7 Zwerge« heißt Platt Lernen: Singen, Sprechen und Bewegen. Ada-Verena Gass hat Bewegungsspiele und kleine Rituale in ihre Stunde eingebaut, die den kleinen Plattsnackern viel Spaß machen.
»Kannst mit mi geern Plattdüütsch snacken,
Dien Billung deit nich sacken.
Wokeen twee Sproken spreken kann,
Is keen Dööskopp, gleuv mi man!«


Dieser Spruch auf der Tafel im Eingang des Rieck-Hauses ist sicher eine Remineszenz an jene Periode, in der Plattdeutsch als Sprache des niederen Volkes, ja, als bildungsfeindlich angesehen wurde. Aber die Zeit scheint zu Ende zu gehen, denn mittlerweile gibt es sogar schon Plattdeutsch-Unterricht an Schulen und Kindergärten.

In den Vier- und Marschlanden sind es sieben Einrichtungen, in denen Kinder Plattdeutsch lernen können: Die Grundschulen Altengamme Deich, Curslack-Neuengamme, Zollenspieker, Ochsenwerder und Mittlerer Landweg im Landgebiet und die Montessouri-Schule in Bergedorf sowie den Kindergarten „Elkes 7 Zwerge“ an zwei Standorten in Kirchwerder. Gelehrt wird ausnahmslos von ehrenamtlichen Senioren, die sich ihr Anliegen viel Zeit und Mühe kosten lassen. Dieses Ehrenamt – und damit auch das Plattdeutsche – besser zu würdigen, ist das Anliegen der grünen Politiker Frauke Rüssau und Rolf Wobbe.

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Hamburg, heimliche Windhauptstadt

Altes Rathaus Hamburg, Patriotische Gesellschaft, BI-W-Ag-Demo
Demo betroffener Anwohner vor dem Windkraft-Event des BWE in Hamburg
Zum Parlamentarischen Abend »Windenergie in Hamburg« hatte der BWE-Landes- und Regionalverband Hamburg am vergangenen Montag ins Haus der Patriotischen Gesellschaft eingeladen. Zahlreiche Vertreter aus Bevölkerung, Politik und Industrie, darunter auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, hatten sich eingefunden. Nicht alle von ihnen standen auf der Gästeliste, aber sie standen sehr prominent auf dem Gehweg vor dem Gebäude: Ca. 30 Vertreter der Bürgerinitiativen aus dem Bergedorfer Landgebiet, wo ein Gutteil der neu zu installierenden Windleistung stehen soll, taten hier ihre Haltung kund: »Windkraft ja bitte, aber Repowering mit Augenmaß in den Vier- und Marschlanden«. Hier fanden die ersten Gespräche mit Politik- und Industrievertretern statt und hier wurden dem ankommenden Bürgermeister, so steht es auch in der Bergedorfer Zeitung zu lesen, 1.649 Unterschriften gegen die geplanten hohen Windkraftanlagen in diesem Außengebiet überreicht.

Nach Häppchen und informellen Gesprächen auch im Innern des Gebäudes hörten die 120 Gäste dann eine Reihe von höchst informativen Vorträgen, die vieles deutlich zeigten, vor allem aber eines: Die mit dem scheußlichen Wort »Energiewende« bezeichnete, dringend nötige Weiterentwicklung der Energieerzeugung, weg von Atom und Kohle, hin zu intelligenten, neuen Produktionsformen ist ein globales Projekt nie dagewesener Größenordnung und Hamburg bzw. Deutschland ist auf einem guten Weg, dabei eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Und mit den Vorträgen von Jens Heidorn und Dr. Ole Augustin kam auch zu seinem Recht, was die Menschen vor Ort interessiert: Der Stand des Windkraftausbaus vor Ort in Hamburg.

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