Die Frauen kamen aus dem muslimischen Kulturkreis ins westliche Bergedorf und leben jetzt hier. Gemeinsam ist ihnen neben ihrer östlichen Herkunft, dass sie in dem Projekt »1001 Chance« der SBB Kompetenz gGmbH in Bergedorf, gefördert vom Europäischen Sozialfonds und von dem Bezirk Bergedorf, lernen und sich beruflich qualifizieren.
Im Rahmen einer Gruppenarbeit für die 850-Jahr-Feier lernten sie mit Foto- und Videokamera umzugehen. Sie setzten sich mit ihrem Zuhause auseinander und beschlossen, Situationen aus ihrem Alltag festzuhalten. Für einige Tage wurde die Digitalkamera ihr Begleiter und sie dokumentierten Orte, die ihren Alltag prägen, an denen sie sich erholen, die sie sonst noch besonders interessant finden...
Eine Auswahl der entstandenen Bilddokumente sind in einer Fotoausstellung »Mein Bergedorf« zusammen gefasst. Die Ausstellung war im August schon einmal einige Tage im Einkaufszentrum »CCB« zu sehen und wird jetzt auf vielfachen Wunsch noch einmal gezeigt. Und zwar von Donnerstag, 18. Oktober 2012 bis Donnerstag 08. November 2012 im Eingangsbereich des Bergedorfer Rathauses in der Wentorfer Straße 38.
6. Juni 2012 – Zum zweiten Mal gab das Körber-Forum im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Wir sind Deutschland«die Diskussionsplattform für aktuelle Integrationsthemen. Rund 180 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund hatten den Weg an die Kehrwiederspitze gefunden, um ein kleines, multikulturelles Konzert zu hören und anschließend die aktuellen Ergebnisse des »Integrationsbarometers« zu erfahren.
Zunächst stimmte »Gospel Train«, der Chor der Harburger Gesamtschule, mit einem hinreißenden, stimmgewaltigen Mini-Konzert auf das integrative Thema ein. 100 Mitglieder hat der Chor und fast so zahlreich sind auch die Herkunftsländer der Jugendlichen bzw. ihrer Eltern. Vielfach mit Preisen ausgezeichnet, u.a. dem »Harburger Integrationspreis«, zählt der Chor zahlreiche preisgekrönte Solisten zu seinen Mitgliedern. Chorleiter Peter Schuldt hat mit »Gospel Train« ein Integrationsprojekt vor Ort entwickelt, ein Leuchtturmprojekt für Hamburg, wie Karin Haist es mit größtem Respekt anerkannte.
Nach dieser beeindruckenden Erfahrung kultureller Vielfalt in der Einwanderungsstadt Hamburg führte Dr. Gunilla Fincke, Geschäftsführerin des »Sachverständigenrats Deutscher Stiftungen für Integration und Migration GmbH (SVR)«, ins Thema ein. Sie konfrontierte das Publikum mit zwei Fragen, wie sie auch in den Interviews zum Integrationsbarometer gestellt wurden: »Was würden Sie sagen, wie funktioniert das Zusammenleben von Deutschen und Zuwanderern an ihrem Wohnort im Vergleich zu anderen Orten in Deutschland?« und »Welche Politiker kümmern sich am meisten um Integration: Die am Wohnort, die im Land oder die Bundesregierung?« 50 % des anwesenden Publikums empfanden die Integration vor Ort als gleichwertig mit dem Bundesdurchschnitt und über 80 % bescheinigten den Ortspolitikern die Hauptrolle als »Kümmerer« – interessanterweise vom Integrationsbarometer deutlich abweichende Meinungen.
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