Artikel mit Tag faschismus

4. »Woche des Gedenkens«: Bergedorf lädt ein

Zwangsarbeiter-Mahnmal in Bergedorf
Zwangsarbeiter-Mahnmal in Bergedorf
»Woche des Gedenkens« in Bergedorf
vom 29.4. – 13.05.2015


Diskussion/Vorträge/Ausstellungen/Lesungen/Film/Theater/Stadtrundgänge/Konzerte

„Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir: Nie mehr schweigen, wegsehen, wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hervortreten. Erinnern heißt handeln!“.(Zitat von Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Kommitees)

Die diesjährige, vierte Bergedorfer „Woche des Gedenkens“ findet anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager statt.
Organisiert wird die „Woche des Gedenken“ von einem Bündnis (AG Gedenken), in dem sich u.a. Vertreterinnen und Vertreter der KZ Gedenkstätte Neuengamme, der Gretel Bergmann Schule, dem Kirchspiel Bergedorf, Parteien, dem Antifaschistischen Bündnis Bergedorf, der VVN-BdA und der LOLA zusammengeschlossen haben.

Die Vielzahl von Veranstaltungen umfasst Ausstellungen, Diskussionen, Film, Konzerte, Lesungen, Vorträge und Theater für Jugendliche. Aber auch ein Hallenfußballturnier, ein Kulturfest am 1. Mai im Rathauspark, Infostände und eine gemeinsame Erklärung der Fraktionen der Bergedorfer Bezirksversammlung und erstmalig Angebote in Jugendtreffs stehen auf dem Programm. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe vom Bezirksamt Bergedorf.

Vom 04. - 06. Mai finden die offiziellen Gedenkfeierlichkeiten in der KZ Gedenkstätte Neuengamme statt.

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Widerspruch gegen Fremdenhass und Rassismus in Bergedorf und anderswo

Logo HBgR

Das »Hamburger Bündnis gegen Rechts (HBgR)« gab gestern bekannt:

Die NPD hat
am Samstag, den 13.12., von 13 bis 16 Uhr
eine Kundgebung
am Friedrich-Frank-Bogen in Bergedorf-West (bei S-Bahn Nettelnburg) angemeldet.

Unter dem unerträglichen Motto »Multi-kulti ist asozial - wehrt Euch gegen Asylbetrug« wollen diese faschistoiden oder faschistischen Menschenfeinde dann auf dem ehemaligen P&R Parkplatz protestieren. Hier wird eine neue Unterkunft für Kriegsflüchtlinge errichtet werden.

Das HBgR und der Verein »Bergedorfer für Völkerverständigung e.V.« rufen alle rechtschaffenen Menschen auf zu der ebenfalls zu bereits angemeldeten

Gegendemonstration am 13.12. ab 12.00 Uhr auf dem Werner-Neben-Platz in Bergedorf-West.



Die Initiativen und Parteien »Fluchtpunkt Bergedorf«, »Bergedorfer Verein für Völkerverständigung«, »Bündnis 90 / Die Grünen«, »Partei und Fraktion Die Linke Bergedorf«, »SPD Distrikt Bergedorf« und das »Bergedorfer Bündnis UmFAIRteilen« schließen sich dem Aufruf an:
Wir stellen uns dem Rassismus und der Menschenverachtung der NPD und ihrer Sympathisanten entgegen. Wir werden zeigen, dass die große Mehrheit der Bergedorfer Bevölkerung die Flüchtlinge herzlich willkommen heißt und wir Seite an Seite mit ihnen versuchen werden die Ankunft und das Eingewöhnen so freundlich, komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten.«


Nachtrag:
Des Weiteren hat sich auch die Bergedorfer CDU-Bezirksfraktion dem Aufruf angeschlossen.

Nachtrag 15.12.14:
taz, heute: 19 gegen 450

Kultur unterstützt Glindes „BI gegen rechts“

Liedermacher Uwe Böhm und Schriftsteller Mike Neschki kommen zur Mahnwache nach Glinde
Liedermacher Uwe Böhm und Schriftsteller Mike Neschki kommen zur Mahnwache nach Glinde
Die Bürgerinitiative »Glinde gegen rechts« lädt zur diesmal kulturgeladenen Mahnwache am 25.10.2014, 13 bis 15 Uhr am Glinder Berg ein.

Seit über drei Jahren stehen sie fast täglich vor dem Laden am Glinder Berg. Hier werden Klamotten verkauft, die bei Menschen mit rechter Gesinnung beliebt sind. Um zu zeigen, dass es auch in Glinde viele Andersdenkende gibt, die kein Verständnis für menschenverachtende Äußerungen oder gar Handlungen haben und die gegen Rassismus in der Gesellschaft aufstehen, hält die inzwischen bundesweit bekannte Glinder BI Mahnwachen ab und organisiert verschiedene Veranstaltungen, um aufzuklären und zu informieren.

Immer wieder kommt es vor, dass die Leute von der Glinder „Bürgerinitiative gegen rechts“ sich bei ihren Mahnwachen freuen: Passanten kommen vorbei und bekunden ihre Sympathie, Leute kommen und bringen Kuchen, Obst oder Getränke, manchmal auch einen Geldschein vorbei, weil sie die Sache unterstützen wollen.

Nun haben sich zwei Leute gefunden, die ein wenig zur Unterhaltung beitragen wollen: Am Samstag, 25. 10. kommen Uwe Böhm und Mike Neschki zur Mahnwachenzeit zwischen 13 und 15 Uhr an den Glinder Berg. Mit Geschichten und Anekdoten aus Hamburg und Liedern im eigenen Stil bringen der Akkordeonist und Songwriter Uwe Böhm aus Billstedt und der Schriftsteller Mike Neschki Hamburger Lokalkolorit nach Glinde.

Die „BI Glinde gegen rechts“ lädt alle Freunde und Unterstützer - und solche, die es werden wollen - an den Glinder Berg zu Punsch und Brezeln ein, um gemeinsam ein weiteres Zeichen gegen den braunen Laden zu setzen.

Woche des Gedenkens 2014

Angelika Schmidt (Pastorin im Kirchspiel Bergedorf), Petra Niemeyer (Programmchefin LoLa), Andrea Schlicht (Antifaschistisches Bündnis Bergedorf) und Michael Schütze (SPD Bergedorf) betrachten das frischgedruckte Programmheft der Gedenkwoche.
Die Bergedorfer Woche des Gedenkens ist längst fester Bestandteil des öffentlichen Nachdenkens über die Nazi-Herrschaft in Hamburg und darüber hinaus geworden. Ins Leben gerufen anlässlich der 850-Jahr-Feier Bergedorfs, findet sie vom 7. bis 16. November bereits zum dritten Mal statt – getragen von einem breiten Bündnis politischer und kultureller Akteure.

Das Programm zum Download [PDF]

Mit Zeitzeugengesprächen, Lesungen, Ausstellungen, Filmvorführungen und Konzerten an mehreren Orten in Bergedorf und Neuengamme sowie dem sportlich-musikalischen Event „Spring wie Gretel“ in der Gretel-Bergmann-Schule werden die Erinnerungen an das wachgehalten, was „Nie wieder!“ geschehen darf. Insbesondere die Jugend steht dabei im Fokus. „Es ist uns wichtig, diese Erinnerungen zu überliefern. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“, so die Überzeugung der Organisatoren und ihrer Unterstützer. Einig sind sie sich auch, dass gerade die authentischen Zeitzeugengespräche eines der besten Formate sind, jungen Leuten den Frevel des Faschismus klarzumachen. Das Projekt „Stille Helden“, das letztes Jahr begonnen wurde und diejenigen Zeitzeugen würdigt, die weitgehend unbeachtet Hilfe für Verfolgte des Nazi-Regimes geleistet haben, bindet Jugendliche ein. Pastorin Schmidt liegt dieses Projekt sehr am Herzen und so wird es auch viel Raum in ihrem Gottesdienst zur Reichspogromnacht einnehmen.

„Nie wieder!“ - das ist es, was das rund 10-köpfige Organisatoren-Team der Gedenkwoche motiviert. Die nächste, 4. Woche des Gedenkens, ist auch schon in Planung. Sie soll um den 70. Jahrestag der Befreiung, im April/Mai 2015 stattfinden.

Dieses Mahnmal hat in Bergedorf definitiv gefehlt [UPDATE]

Der Schoß ist fruchtbar noch... Ein eiskalt geplanter, perfider Anschlag überschattete heute Nachmittag die Enthüllung des Mahnmals gegen Zwangsarbeit in Bergedorf. Ein Attentäter sprühte neun hochbetagten Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Beginn der Gedenkfeierlichkeit CS-Gas in die Gesichter, sodass sie notärztlich behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Die Verletzten gehörten der Delegation von überlebenden polnischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern an, die eigens zur Enthüllung des Mahnmals nach Bergedorf gekommen waren. Der Täter wurde sofort von der Polizei festgesetzt. Die Feierlichkeit begann verspätet und mit verkürztem Programm in einer bedrückten Atmosphäre, weil die polnischen Ehrengäste fehlten und auch, weil Alfred Dreckmann sich entschuldigen lassen musste.

Der Künstler Jan de Weryha, die Vize-Konsulin Karoline Kowalska und der Bezirksamtsleiter Arne Dornquast mit dem neuen Bergedorfer Mahnmal gegen die Zwangsarbeit
Der Künstler Jan de Weryha, die Vize-Konsulin Karoline Kowalska und der Bezirksamtsleiter Arne Dornquast mit dem neuen Bergedorfer Mahnmal gegen die Zwangsarbeit
Das Mahnmal hat der Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczaski erdacht, anfangs gemeinsam mit der Schülerin Ella Slomann, die den ersten Entwurf konzipiert hat. Es symbolisiert »den Zwang, die Enge und die Angst«, die den aus ihrer Heimat Verschleppten von den Nazis zugefügt wurde. »Es ist schlicht und lässt dem Betrachter Raum, sich seine eigenen Gedanken zu machen.«, findet Bezirksamtsleiter Dornquast.

Es folgt eine Bilddokumentation der Enthüllungsfeierlichkeit.

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Gedenken an eine dunkle Zeit in Bergedorf

Angelika Schmidt, Petra Schmidt und Andrea Schlicht vorm Hasse-Turm
Drei für die Woche des Gedenkens: Angelika Schmidt, Petra Niemeyer und Andrea Schlicht vorm Hasse-Turm
Eine »Woche des Gedenkens« wollte das Antifaschistische Bündnis Bergedorf erstmals auch in Bergedorf auf die Beine stellen. Die Idee dazu kam vor ziemlich genau einem Jahr auf und wurde dem damaligen Chef des Bezirksamts, Dr. Christoph Krupp, angetragen. Der begrüßte den Vorschlag und sicherte sogleich die Unterstützung durch das Bezirksamt zu. Inzwischen liegt ein Jahr stramme Arbeit hinter der ca. 15 Köpfe starken Projekt-AG und ein sehr beachtliches Programm (PDF) vor uns. Das haben Andrea Schlicht von »Unser Haus e.V.«. Petra Niemeyer, Geschäftsführerin der »LoLa«, und Angelika Schmidt, Pastorin und Ehrenamtlichenkoordinatorin der sieben Gemeinden im Kirchspiel Bergedorf jetzt noch einmal ausführlich vorgestellt.

Die »Woche des Gedenkens« füllt locker mehr als zwei Wochen und dauert vom 13. bis zum 29. April 2012. Die Veranstaltungen – Vorträge, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Stadtrundgänge, Theateraufführungen und Diskussionen – finden an Orten über den ganzen Bezirk verstreut statt. Es fiel den drei Frauen mehr als schwer, besondere Highlights im Programm zu benennen. Jede der über 30 Einzelveranstaltungen ist irgendwie wichtig, von unter die Haut gehenden Zeitzeugengesprächen mit Widerstandskämpfern bis zum kraftvollen Klezmer-Konzert wird ein Spektrum abgedeckt, in dem jeder etwas finden kann, der für das Grundmotiv der Gedenkwoche offen ist: Niemals dürfen die Gräuel des Faschismus vergessen werden. Schon allein wegen der allgegenwärtigen Gefahr ihrer Fortsetzung, wie wir sie z.B. an dem aktuellen NSU-Debakel sehen oder in dem drohenden Neonazi-Aufmarsch am 2. Juni in Hamburg, erklärte Schlicht, bevor dann doch einige Highlights aus dem Programm näher erläutert wurden.

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Unsere Gleichgültigkeit ist ihr Triumph: Ein Aufruf!

Eine Gruppe Neonazis auf dem Weg in ihre Stammkneipe
Sie sind männlich oder weiblich, kahlgeschoren oder langhaarig: Eine Gruppe Neonazis auf dem Weg in ihre Stammkneipe.
Am Freitag, den 16.09.2011, hat im Einkaufscenter Glinder Berg in Glinde, einer Bergedorfer Nachbargemeinde, ein neuer Thor Steinar Laden eröffnet. Seitdem existiert hier ganz offen ein Anziehungspunkt für Neonazis. Und seitdem gibt es hier offenen Widerstand, tägliche Mahnwachen, Aktionen... doch bisher erfolglos, nach einem halben Jahr ist der Laden immer noch da. Jetzt ruft ein breites Bündnis von Bürgerinitiativen, politischen Parteien und Einzelpersonen auf zur

3. Antinazidemo am 17.03.2012 um 12 Uhr in der Marktpassage Glinde

Unter dem Motto »Glinde steht auf! Kein Fußbreit den Neonazis!« wollen alle rechtschaffenen Menschen die Rechten an diesem Tag konfrontieren und ihnen zeigen, dass sie und ihr menschenverachtendes Weltbild unerwünscht sind, in Glinde und anderswo.

»Unsere Gleichgültigkeit ist ihr Triumph« – diesen Titel gab der Politologe und Extremismusexperte Hajo Funke 1998 einem Aufsatz über den erstarkenden Rechtsextremismus in Ostdeutschland. Heute, 14 Jahre später, ist das Problem nicht nur nicht gelöst, sondern es hat auch hier längst eine unseelige deutsche Einheit stattgefunden. Frau Merkel, die, nachdem die Zwickauer Zelle aufgeflogen war, die Hinterbliebenen des Neonaziterrors um Verzeihung bat, hat damit ein ganz wichtiges Signal gegen Rechts gesetzt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass »die da oben« das Problem jetzt allein lösen können oder werden: Nur das breitestmögliche gesellschaftliche Bündnis, das ohne Unterlass eine »K ultur der Konfrontation« (Funke) pflegt, hat eine Chance, der braunen Gefahr Herr zu werden.

Also am 17. in Glinde! Weitersagen! Erscheint zahlreich!

Glinde erreicht ihr von Hamburg aus mit der U2 bis »Steinfurter Allee« und dann mit dem 11er oder 333er Bus bis »Glinde Markt«.