Artikel mit Tag hochwasserschutz

Unser Deich soll höher werden

Deichschafe und ein Radfahrer auf dem Altengammer Hauptdeich.
Deichschafe und ein Radfahrer auf dem Altengammer Hauptdeich.
Vorbereitend auf die geplanten Deicherhöhungen will der zuständige Landesbetrieb LSBG den Deichgrund am Hauptdeich in den Vier- und Marschlanden verbreitern. Dazu hat sich der LSBG jetzt den Plan für eine Fläche von insgesamt 8000 Quadratmetern entlang der Binnenseite des Deichs zwischen Altengamme und Spadenland genehmigt.

Der Plangenehmigungsbescheid für die Änderung der binnenseitigen Deichgrundgrenzen an den Hochwasserschutzanlagen Spadenländer Hauptdeich, Gauerter Hauptdeich, Hower/Warwischer Hauptdeich, Hower/Zollenspieker Hauptdeich, Zollenspieker Hauptdeich, Kraueler Hauptdeich und Altengammer Hauptdeich liegt lt. Amtlicher Anzeiger [PDF] nicht online und nur in der Zeit vom 16. Februar bis zum 2. März 2015 u. a. im Bergedorfer Zentrum für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt, Kundenservice, Wentorfer Straße 38 a zur Einsichtnahme aus. Die Klagefrist gegen den Plangenehmigungsbescheid endet einen Monat nach dem 2. März 2015.


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ReGe hat Rodung auf Borghorster Elbwiesen begonnen

Altengammer Hafen, Schleusenleitdamm, Elbwiesen
Abgeholzt: Das Wäldchen am Altengammer Hafen ist Geschichte. Im Hintergrund der Schleusenleitdamm mit dem Altengammer Pumpwerk. Rechts davon soll der Leitdamm geöffnet und die Elbe hereingelassen werden.
Gestern hat das Bäumefällen im Naturschutzgebiet »Borghorster Elbwiesen« begonnen. Das Wäldchen zwischen der Schafkoppel und dem Rest des Altengammer Hafens ist nun Vergangenheit. Die Rodung bedeutet den Startschuss für die Wiedervernässung der Borghorster Elbwiesen, mit der die Ausgleichsmaßnahme für die Zuschüttung des Mühlenberger Lochs umgesetzt werden soll.

194 betroffene Anrainer und Träger öffentlicher Belange hatten Einwände gegen das Projekt erhoben, bei dem das seit rund 60 Jahren trockengefallene Gebiet zwischen Elbe-Schleusenkanal, Altengammer Hauptdeich und Besenhorster Sandbergen wieder dem Tide-Einfluss der Elbe ausgesetzt werden soll. Vier Klagen waren gegen den Planfeststellungsbeschluss vom 16. November 2012 erhoben worden -- erfolglos.

Im Oktober 2013 wurde die letzte noch anhängige Klage zurückgezogen, der Beschluss war vollziehbar geworden, wie Projektleiter Rolf Semrok, ReGe, im November dem Regionalausschuss berichtete.

Vor Beginn der Rodung habe die ReGe sichergestellt, dass die Fledermäuse nicht übermäßig betroffen werden, sagte Semrok gestern auf Nachfrage. Fachleute des NABU hätten keine Winterquartiere entdeckt. Für die gefundenen 6 möglichen Sommerquartiere sollen ersatzweise 18 Fledermauskästen an anderen Bäumen in der Nähe aufgehängt werden.

Den Beginn der Erdarbeiten, in deren Zug auch der Damm geöffnet und ein Sperr-/Schöpfwerk eingebaut werden soll, plant die ReGe für die Zeit ab April, der Setz- und Brutzeit der meisten Arten im Areal. Die ortsansässigen Biber sollen vergrämt werden.

Blick von der Geesthachter Schleuse Richtung Hamburg: Hier wurde der Schleusenleitdamm zum Deich ausgebaut.
Blick von der Geesthachter Schleuse Richtung Hamburg: Hier wurde der Schleusenleitdamm zum Deich ausgebaut.
Damm wird nicht zum Deich ausgebaut

Das Land Schleswig-Holstein hatte unlängst den Wunsch geäußert, den Leitdamm zur vorschriftsmäßigen Hochwasserschutzanlage auszubauen. »Zum Deich werden wir den Leitdamm nicht ausbauen.«, sagte Semrok dazu. Eine solche Planänderung würde ein neues Planfeststellungsverfahren erfordern. Es sollte allerdings möglich sein, statt der geplanten 30-Zentimeter-Kleischicht auf der Damm-Außenseite 100 Zentimeter aufzutragen. Diese Möglichkeit werde zur Zeit geprüft, sagte Semrok, weil 1 Meter Klei besser vor Wellengang und Auskolkung bei Hochwasser schütze. Geesthacht hat seinen Teil des Leitdamms erst 2012 zur formvollendeten Hochwasserschutzanlage ausgebaut. Seine Fortsetzung auf Hamburger Staatsgebiet hatte beim letzten Hochwasser im Sommer 2013 Sickerstellen gezeigt, die in Zeiten von häufiger und stärker werdenden Hochwassern nichts Gutes ahnen lassen.

Möglicherweise spekuliert Schleswig-Holstein darauf, dass mit einem Ausbau des hamburgseitigen Leitdamms zum veritablen Hochwasserschutzdeich die Sorge bezüglich des Querriegels vor Geesthachts Westen erledigt wäre. Doch das ist aus Hamburger Sicht nicht vorgesehen. »Wir warten noch darauf, dass Geesthacht uns Details nennt.« sagte Semrok. »Wir werden den Querriegel planmäßig auf 5 Meter aufhöhen. Dann sehen wir weiter.« Hamburg wolle die Maßnahme prinzipiell wie planfestgestellt durchziehen. In den nächsten Jahren werde man sehen, wie sich alles entwickelt, so Semrok. Ohnehin sei jetzt schon klar, dass Hamburgs Deiche weiter ausgebaut werden müssen. Dann könnten erkannte Problemstellen erneut angegangen werden.

AKW Krümmel: 15 Zentimeter bis zur Überflutung

Elbe Staustufe Geesthacht
Bis Mittwoch, 12. Juni, wird die Elbe (hier Staustufe Geesthacht) noch bedrohlich ansteigen
Keine Überflutungsgefahr für das AKW Krümmel sieht Schleswig-Holsteins Atomaufsicht. Wie angesichts des kommenden Elbhochwassers mitgeteilt wurde, besteht wegen der zu erwartenden Hochwassersituation an der Elbe keine Überflutungsgefahr. Die gelieferten Argumente überzeugen unmittelbar. So meint die Atomaufsicht:

"Das Hochwasser der Binnenelbe wird voraussichtlich Mitte der kommenden Woche seinen Scheitelpunkt erreichen. Nach gegenwärtiger Abschätzung wird am 12.Juni am Pegel Hohnstorf ein Hochwasserstand von 10,35 Meter NN erwartet. Durch das Solgefälle der Elbe und die Verbreiterung des Elbstroms nimmt der Pegelstand allerdings bis zum Standort Geesthacht / Krümmel um etwa zwei Meter ab. Am Kernkraftwerk Krümmel ist daher für nächste Woche mit einem maximalen Pegel von 8,35 Meter NN zu rechnen.

Das Gelände des Kernkraftwerks Krümmel ist ohne zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen überflutungssicher bis zu einem Elbwasserstand von 8,50 Meter. Allerdings werden bereits ab einem Elbwasserstand von 7,80 Meter NN am Standort zusätzliche gestaffelte Schutzmaßnahmen wie das Schließen von Hochwasserschutztüren und das Setzen von sogenannten Dammtafeln getroffen. Atomaufsicht und Betreibergesellschaft stehen dazu in ständigem Kontakt und können jederzeit reagieren. Diese Maßnahmen bieten Schutz bis zu einem Elbwasserstand von 9,70 Meter NN.

Das AKW Krümmel hat 2009 seine Erlaubnis zum Leistungsbetrieb verloren. Inzwischen sei der Reaktordruckbehälter frei von Brennelementen, sagte die Atomaufsicht. Die abgebrannten Brennelemente in Krümmel befinden sich im Zwischenlager, das etwas erhöht auf dem Kraftwerksgelände steht, bzw. im Brennelementlagerbecken.

Eine Bewertung des Hochwasserschutzes des Kernkraftwerks Krümmel wurde zuletzt im Anschluss an die Atomkatastrophe von Fukushima durchgeführt. Die Reaktor-Sicherheitskommission des Bundes stellte fest, dass über die bereits getroffenen Schutzvorkehrungen hinaus keine weitergehenden Maßnahmen erforderlich sind.

Quelle: MELUR

Siehe auch: Contratom: “Alles sicher!” – Das Hochwasser und die Atomanlagen

Wabiha kündigt Binnenhochwasser an

Binnenhochwasser am Horster Damm, Altengamme
Binnenhochwasser am Horster Damm, Altengamme
Hamburg nimmt Warndienst vor Binnenhochwasser in Betrieb

In den vergangenen Jahren ist es in der Freien und Hansestadt Hamburg immer wieder zu Hochwasserereignissen in der Folge von Starkregen gekommen. Ein Beispiel sind die Überschwemmungen nach dem starken Gewitter über der Hamburger Innenstadt im Juni 2011. Dabei entstanden erhebliche Sachschäden. Menschen sind bei solchen Ereignissen bisher nicht zu Schaden gekommen. Potentiell sind jedoch etwa 11.000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt durch Hochwasser an den Binnengewässern betroffen.

Als Konsequenz aus den Hochwasserereignissen hat der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer den Warndienst Binnenhochwasser Hamburg aufgebaut. Dieser Warndienst wird jetzt über das Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Damit sollen die betroffenen Bürgerinnen und Bürger der Stadt rechtzeitig vor Hochwasserereignissen gewarnt werden.

Der Warndienst ist über die Internetseite des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (www.lsbg.hamburg.de) und unter www.wabiha.de zu erreichen. Auf der Internetseite des Warndienstes werden auf einer Karte die aktuellen Wasserstände an 39 Warnpegeln, die über das Stadtgebiet verteilt sind, angezeigt. Darüber hinaus werden mehrmals täglich Prognosen über zu erwartende Niederschläge und daraus möglicherweise entstehendem Hochwasser zur Verfügung gestellt.

Der Warndienst ist in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die die Warnpegel betreibt, und dem Deutschen Wetterdienst, der die Niederschlagsdaten und -vorhersagen liefert, entstanden. Der Warndienst ist in das Länderübergreifende Hochwasserportal, einer gemeinsamen Initiative der deutschen Bundesländer, integriert. Das Länderübergreifende Hochwasserportal ist im Internet unter www.hochwasserzentralen.de erreichbar.

Hamburg bereitet sich auf 80 Zentimeter höhere Fluten vor

Deichschafe am Altengammer Hauptdeich. Im Hintergrund die Elbe in ihrem Bett.
Deichschafe am Altengammer Hauptdeich. Im Hintergrund die Elbe in ihrem Bett.
Senat beschließt neue Bemessungswasserstände für öffentliche Hochwasserschutzanlagen in Hamburg

Der Senat hat in seiner Sitzung am heutigen Dienstag neue Bemessungswasserstände für den Sturmflutschutz in Hamburg beschlossen. Die neuen Bemessungswasserstände sind als höchste planmäßig annehmbare Wasserstandshöhe zu verstehen. Gemeinsam mit den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein wird die Anpassung der Bemessungswasserstände auf Grundlage eines einheitlichen Ausgangswasserstandes in Cuxhaven vorgenommen. Die Bemessungswasserstände in Hamburg werden von derzeit NN + 7,30 Meter am Pegel St. Pauli um 80 cm auf NN + 8,10 Meter erhöht. Die Erhöhung beinhaltet einen Klimazuschlag für den zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels.

Die neuen Bemessungswasserstände bilden die Grundlage für ein neues Erhöhungsprogramm zur Verbesserung des Schutzes vor Sturmfluten über das laufende Bauprogramm Hochwasserschutz hinaus.

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Zu hohe Wasserstände im Regionalausschuss

Wiesen unter Wasser, Altengamme
Elbhochwasser und Starkregen bedrohen die tiefliegenden Gebiete in den Vier- und Marschlanden
Bernd Capeletti, der Vorsitzende des Regionalausschusses Bergedorf, lädt zur 11. Sitzung des Gremiums Regionalausschuss ein:
Dienstag, 14.02.2012, Schule Fünfhausen, Durchdeich 108, 21037 Hamburg: Sitzungsbeginn um 18:00 Uhr.

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Hochwasserschutz ab 2030 nicht mehr ausreichend?

Erinnerungsschild in der Haseldorfer Marsch an die Sturmflut von 1962
Erinnerungstafel in der Haseldorfer Marsch an die Sturmflut von 1962 (5.82 Meter über NN). N. e. Foto v. Huhu Uet
Würde die Sturmflut von 1962 heute, 50 Jahre später passieren, dann würde sie allein aufgrund des gestiegenen Meeresspiegels 10 Zentimeter höher auflaufen. Das sagen Wissenschaftler vom Institut für Küstenforschung am Helmholtz Zentrum in Geesthacht. Die Stürme hätten zwar, im Gegensatz zum Meeresspiegel, noch keine neue Qualität, doch rechnen die Geesthachter Küstenforscher auch mit der zukünftigen Änderung des Windklimas. Zusammen mit einem weiter ansteigenden Meeresspiegel wird das bewirken, dass Sturmfluten bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um etwa 30 bis 110 Zentimeter höher auflaufen als heute, so die Berechnungen. So wie es jetzt aussieht, reicht unser heutiger Hochwasserschutz noch etwa 18 Jahre aus. Danach müsse »die Situation neu bewertet werden«, meinen die Experten lakonisch.

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