Das aktuell von der Hamburger Handelskammer vorgelegte Konzept „Leben und Arbeiten entlang der Bille-Achse“ sieht die Bebauung von 300 Hektar Grünland im Bezirk Bergedorf, westlich des Naturschutzgebietes "Boberger Niederung" bis nach Rothenburgsort vor, davon 140 Hektar Gewerbe- und Logistikfläche, wie der NDR berichtet. 20.000 Menschen sollen zukünftig dort leben und arbeiten, wo heute ökologisch und klimatisch wichtige Räume liegen. Nach dem Konzept der Handelskammer würden diese Räume vernichtet, die laut einem Gutachten von 2012 dazu beitragen, die durch die Klimaerwärmung zunehmende Hitze in der Innenstadt erträglicher zu halten. Eine weitere, großflächige Bebauung der Randlagen würde die Stadt in den nächsten Jahrzehnten noch mehr ins Schwitzen bringen. Entsprechend sind Teile des von der Handelskammer begehrten Gebietes im Flächennutzungsplan als klimatisch "sehr wichtig" gekennzeichnet, die es mindestens zu erhalten, wenn nicht zu erweitern gilt.
Auch der BUND kritisiert das Konzept der Handelskammer: Es stelle Grundsätze der Hamburger Stadtplanung infrage, es ignoriere Naturschutz und Naherholung, es sei eine "Kampfansage an Bevölkerung und Senat". Dieses Konzept gehört nach Ansicht des BUND Hamburg direkt in den Reißwolf.
Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Foto: Christian Fischer
Der Gewöhnliche Teufelsabbiss ist die Blume des Jahres 2015
Die Loki Schmidt Stiftung hat heute den Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Succisa pratensis) zur Blume des Jahres 2015 ernannt. Damit soll für den Schutz dieser bedrohten Pflanze geworben werden, die in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. Die Blume des Jahres steht immer auch stellvertretend für einen bedrohten Lebensraum. Beim Gewöhnlichen Teufelsabbiss sind dies feuchte und magere, offene Landschaften wie beispielsweise Feuchtwiesen, Moor- und Heidegebiete, Uferzonen sowie Graben- und Wegränder im Feuchtgrünland.
Die Farbenpracht der hübschen hellblau, violett bis rosa gefärbten Blüten des Gewöhnlichen Teufelsabbisses begleitet uns ab Juli durch den Spätsommer. „Hauptursache für die Gefährdung dieser Pflanze ist die Intensivierung der Landwirtschaft. Feuchte Wiesen wurden entwässert, gedüngt oder zu Acker- und Bauland umgewandelt. Unsere letzten zurückhaltend bewirtschafteten Mager- und Feuchtstandorte müssen unbedingt erhalten werden“, so Axel Jahn, der Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung. Das Problem: Wenn die Flächen brach fallen, verschwindet der Teufelsabbiss ebenso wie bei einer Intensivierung der Nutzung.
NABU kritisiert Bezirke für fehlende und unvollständige Fälllisten und fordert für jeden gefällten Baum eine Ersatzpflanzung
Anlässlich des Beginns der Fällsaison fordert der NABU, dass die Bezirke mithilfe von Fälllisten ihre Bürgerinnen und Bürger darüber informieren, wo Bäume aus welchem Grund gefällt werden. Mit Ausnahme der Bezirke Nord und Eimsbüttel bieten die Bezirke diese Information aber noch nicht oder nur unzureichend an, kritisiert der NABU. Er mahnt, Bäume nur zu fällen, wenn es wirklich nötig ist, z.B. wenn sie ein Sicherheitsrisiko darstellten. Jeder gefällte Baum müsse darüber hinaus umgehend durch einen heimischen Baum ersetzt werden, so der Verband. Seit 1. Oktober dürfen in Hamburg gemäß Baumschutzverordnung und Naturschutzgesetz auf Privatgrundstücken mit einer Ausnahmegenehmigung und im öffentlichen Grün wieder Bäume und Gehölze gefällt werden.
„Wir fordern die Bezirke auf, ihre Fälllisten jetzt schnellstens zu aktualisieren und online zu veröffentlichen“, fordert Katharina Schmidt, Referentin für StadtNatur beim NABU Hamburg. „Das sind die Bezirke den Bürgerinnen und Bürgern hinsichtlich einer besseren Transparenz schuldig.“ Jeder Bezirk erstellt in der Regel Listen aller Bäume, die in der anstehenden Fällsaison gefällt werden sollen. Jedoch hat noch nicht jeder Bezirk seine Fälllisten veröffentlicht, bemängelt der NABU. Schmidt: „Vorbildlich ist aber der Bezirk Nord, der bereits Listen der zu fällenden Bäume auf dem Transparenzportal zur Verfügung gestellt hat.“
Diese Listen enthalten alle wichtigen Informationen zu den Einzelbäumen wie Fällgrund und vorgesehene Ersatzpflanzung bzw. eine Begründung, weshalb keine Ersatzpflanzung vorgenommen werden kann. Zudem gibt es ein separates Dokument, in dem die häufigsten Fällgründe von Straßenbäumen sowie Fachbegriffe genau erläutert werden. Auch der Bezirk Eimsbüttel hat eine Fällliste der Straßenbäume auf dem Transparenzportal veröffentlicht. Inhaltlich unterscheiden sich die Fälllisten zwischen den Bezirken jedoch: Zum Beispiel hatten in der Fällsaison 2013/14 nur drei der sieben Bezirke konkrete Angaben zu Ersatzpflanzungen im öffentlichen Raum gemacht. „Gerade die Angaben zum Fällgrund und zu Ersatzpflanzungen vermitteln den Bürgerinnen und Bürgern aber, dass hier nicht ein unüberlegter Kahlschlag stattfindet“, betont Schmidt. Sie fordert: „Für jeden gefällten Baum muss selbstverständlich ein Baum nachgepflanzt werden.“ Der NABU appelliert an die Hamburger Bevölkerung, sich über anstehende Baumfällungen zu informieren und gegebenenfalls bei den Bezirken geplante Fällungen zu hinterfragen.
Auf dem Transparenzportal der Stadt Hamburg unter http://transparenz.hamburg.de können bezirkliche Dokumente wie die Baumfälllisten eingesehen werden.
Öffentliche Bekanntmachung zur 27. Sitzung des Gremiums Regionalausschuss
am Dienstag, 11.06.2013, Schule Fünfhausen, Durchdeich 108, 21037 Hamburg
Sitzungsbeginn: 18:00 Uhr
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Tagesordnung
Öffentlicher Teil :
1 - Öffentliche Fragestunde (Bürgerfragestunde) gem. §23 GO
2 - Förderung der ländlichen Räume via GAK
3 - Baumrodungen entlang des Kirchwerder Landwegs – Fortsetzung der Maßnahme ab Fersenweg in Richtung Süderquerweg
4 - Mitteilungen der Verwaltung
4.1 - XIX/1258 - Sanierung von Bezirksstraßen im Rahmen des Sonderprogrammes Winterschäden der BWVI (Titel 7200.741.17)
4.2 - XIX/1260 - Grundinstandsetzung Heinrich-Stubbe-Weg
4.3 - xix/1261 - Erstmalige endgültige Herstellung von Straßen in Bergedorf - Anpassungen der Liste der noch nicht erstmalig endgültig Hergestellten Straßen in Bergedorf (Stegelviertel)
4.4 - Kontrolle der Beschlüsse des Regionalausschusses
5 - XIX/1171 - Tätigkeitsbericht des Bezirksamts 2012
6 - Genehmigung der öffentlichen Teile der Niederschriften vom 16.04.13 und vom 21.05.13
7 - Verschiedenes
Zwei Weißstörche im Schnee, vor sich verlockenden Seelachs und eine irritierende Ansammlung von Presseleuten.
Der erste Äbär, Adebar, kam dieses Frühjahr schon am 25. Januar nach Vierlanden. Das war Rolf, der mit seiner Maria traditionell die Sommerresidenz auf dem Grundmann'schen Hof am Curslacker Achterschlag bewohnt. Inzwischen sind 4 Storchenpaare und mehrere Einzelstörche in den Vier- und Marschlanden angekommen. Der Winter will nicht weichen und hält die Nahrungsgrundlage der Störche weitestgehend unter Verschluss. Da die Tiere von ein paar Feldmäusen, die sie eventuell erwischen, nicht überleben können, füttern die Menschen sie.
So wie Marion Putfarken, Seniorchefin des Reiterhof Putfarken in Altengamme. »Wenn sie mich hören, dann kommen sie gleich.« sagt sie. Seit über zwei Wochen bringt sie den langbeinigen Mitbewohnern Fisch und Fleisch. »Das geht langsam ins Geld,« erklärt sie, »darum haben wir jetzt mal Jürgen Pelch vom NABU angerufen.« Und der kam auch flugs, nachdem er per Eilmeldung die Presse informiert hatte. Dem Ruf des Storchenvaters folgten Fernsehteams, Presse- und Naturfotografen. Der Auflauf störte die in mehrfacher Hinsicht bedrohten Tiere ein bisschen, aber der Hunger störte sie mehr und so tänzelten sie sehr fotogen um den Fisch im Schnee, um schließlich zuzuschnappen.
Kritik an der Kommunikationspolitik des Hamburger Senats üben die Bergedorfer Piraten. Viel zu spät sei das Bezirksamt Bergedorf über die Planung der Ausgleichsflächen für den Bau der A26 im Bezirk Harburg informiert worden. Dies sehen die Piraten als Ignoranz des Senats gegenüber den Vier- und Marschländern, denn hier soll ein Teil der Naturausgleichs stattfinden (der VIERLAENDER berichtete).
Zwar hatte das Bezirksamt Bergedorf den Stadtplanungsausschuss um zustimmende Kenntnisnahme der Ausgleichsplanungen gebeten [PDF], doch für viele Ausschussmitglieder war dies gleichzeitig die erste Information überhaupt, dass der Bezirk 4 seiner Flächen für den A26-Ausgleich geben wird. Sie fühlten sich überrumpelt und wie zuvor die CDU-Fraktion prangern jetzt auch die Piraten die Informationslücke an. Gleichwohl hoffen die Piraten, aus der Not eine Tugend machen zu können und mit dem A26-Ausgleich in den Vier- und Marschlanden auch das dräuende Problem der winterlichen Binnenhochwässer abzumildern. Voraussetzung dafür wäre, dass der Vorhabenträger, hier der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer, seine geplanten Wasserbaumaßnahmen in den Vier- und Marschlanden entsprechend ausgelegt hat. Der Bergedorfer Abgeordnete der Piratenpartei Jan Penz kann sich jedenfalls vorstellen, »Wenn wir das gut machen, dann könnten wir damit dem Wasserproblem in den Vier- und Marschlanden begegnen, ohne dass dem Bezirk hierfür Kosten entstehen.«
Ihr Konzept für ein »Biosphärengebiet Hamburgische Elblandschaft« hat die GÖP (Gesellschaft für ökologische Planung) Ende Juni vorgestellt. Demnach könnte die gesamte Elbaue in Hamburg mit den Vordeichflächen, den eingedeichten Marschen, großen Teilen des Geesthanges, sowie anschließende Flächen auf der Geest in Rissen-Sülldorf-Blankenese, den Harburger Bergen und in Billstedt – also eine knapp 30.000 Hektar umfassende Fläche – zum Erhalt der typischen Elblandschaft geschützt werden. Die Idee ist, so das Konzept, diese »Region, die in besonderer Weise Modell sein kann für die Verknüpfung des Schutzes der biologischen Vielfalt, mit dem Streben nach wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung und dem Erhalt kultureller Werte« unter den Schutz der UNESCO zu stellen und somit dafür Sorge zu tragen, dass das so bleibt.
In den kommenden zwei Jahren will die GÖP das Konzept mit allen davon Betroffenen wie Einwohnern, Wirtschaftsverbänden und Vereinen diskutieren. Wenn dabei ein Konsens erzielt werden kann, dann soll der Vorschlag der Hamburger Bürgerschaft vorgelegt werden. Diese könnte dann als ersten Schritt das Schutzgebiet auf nationaler Ebene beschließen. Danach könnte das Konzept des Biosphärengebietes bei der UNESCO angemeldet werden. Zur Sitzung des Regionalausschuss am kommenden Dienstag ist GÖP-Geschäftsführer Kai Schmille eingeladen, den Abgeordneten das Konzept vorzustellen...